KYC ist eine Reihe von Vorschriften, die Unternehmen einhalten müssen, um die Identität ihrer Kunden festzustellen und zu überprüfen.
Wir leben in einer Welt, in der Kundendaten immer wertvoller werden, und die Unternehmen versuchen ständig, mehr davon zu sammeln. Daher ist es für Unternehmen wichtig zu wissen, wer ihre Kunden sind, und hier kommen die “Know Your Customer”-Regeln (KYC) ins Spiel. KYC ist eine Reihe von Vorschriften, die Unternehmen einhalten müssen, um die Identität ihrer Kunden festzustellen und zu überprüfen.
Als Teil der Customer Due Diligence (CDD) gemäß § 10 GwG müssen Verpflichtete nach § 2 GwG die Art und den Zweck von Kundenbeziehungen verstehen, um ein Kundenrisikoprofil bestimmen zu können.
Der CDD-Ansatz muß auch das Screening sowie die kontinuierliche Überwachung von SIPs umfassen. Dies erfolgt mit einer Liste von Profilen zu Personen oder juristischen Personen mit besonderem Interesse, da diese aufgrund einer aktuellen oder historischen Beteiligung an Straftaten ein erhöhtes Risiko darstellen können.
Derzeit gibt keine offiziellen Listen zu SIPs. Die Erstellung und Überwachung der SIP-Profile liegt im Ermessen des Verpflichteten.
In diesem Blog gehen wir darauf ein, was eine “Special Person of Interest” (SIP) ist, wie man sie identifiziert, welche Verantwortung Unternehmen im Umgang mit SIPs haben und welche Tipps es für die Umsetzung der KYC-Regeln gibt.
Einführung in die “Know Your Customer”-Regeln
Die “Know Your Customer”-Regeln (KYC) sind eine Reihe von Vorschriften, die Unternehmen verpflichten, Informationen über ihre Kunden zu sammeln, zu überprüfen und zu speichern. Ziel dieser Vorschriften ist es, Unternehmen vor betrügerischen Aktivitäten wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und anderen kriminellen Aktivitäten zu schützen. Neben der Überprüfung der Kundenidentität verpflichten die KYC-Vorschriften die Unternehmen auch dazu, die Transaktionen ihrer Kunden zu überwachen und geeignete Schritte zu unternehmen, wenn verdächtige Aktivitäten entdeckt werden.
Im Zusammenhang mit den KYC-Vorschriften ist vor allem das Konzept der “Special Person of Interest” (SIP) zu verstehen. Ein SIP ist ein Kunde, bei dem ein höheres Risiko besteht, dass er in betrügerische Aktivitäten verwickelt ist, und daher müssen Unternehmen im Umgang mit diesen Kunden besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Was ist eine besondere Person von Interesse (SIP)?
Ein Special Interest Person (SIP)-Profil ist eine Person, die mutmaßlich an einer kriminellen Aktivität beteiligt war, die unter eine der folgenden sechs Kategorien fällt:
Korruption
Finanzkriminalität
Menschenhandel und Schleusung von Migranten
Organisiertes Verbrechen
Terror
Steuerkriminalität
Am besten werden SIP-Profile nur dann erstellt, wenn die verwendete Quelle eine strafrechtliche Ermittlung (in der Regel ab der Festnahme) meldet und die mutmaßliche Straftat, mit Ausnahme von Terror- und Menschenhandelsfällen, einen monetären Schwellenwert überschreitet. Dies ist vom Verpflichteten zu definieren.
Unternehmen müssen im Umgang mit diesen Personen besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, da die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auf betrügerische Aktivitäten einlassen, höher ist.
Um einen SIP zu identifizieren, müssen Unternehmen eine Kombination von Datenquellen nutzen, darunter öffentliche Aufzeichnungen, Nachrichtenartikel und andere Formen von Informationen. Anhand dieser Informationen lässt sich feststellen, ob der Kunde ein höheres Risiko für betrügerische Aktivitäten aufweist.
Wie man einen SIP identifiziert
Die Identifizierung eines SIP ist nicht immer einfach, aber es gibt ein paar Schritte, die Unternehmen unternehmen können, um sie besser zu identifizieren. Der erste Schritt besteht darin, anhand vorhandener Kundendaten und ergänzender Research-Datenbanken zu ermitteln, ob es sich bei dem Kunden um einen PEP handelt, ob er über ein hohes Vermögen verfügt oder ob er wegen eines Finanzverbrechens verurteilt worden ist. Anhand dieser Informationen lässt sich feststellen, ob der Kunde ein höheres Risiko für betrügerische Aktivitäten aufweist.
Zusätzlich zu den Kundendaten sollten Unternehmen auch externe Informationsquellen wie Nachrichtenartikel und öffentliche Aufzeichnungen nutzen, um festzustellen, ob der Kunde ein höheres Risiko für betrügerische Aktivitäten darstellt. Wenn ein Kunde beispielsweise in einem Zeitungsartikel erwähnt wird, dass er in ein Finanzverbrechen verwickelt ist, dann sollte er als SIP betrachtet werden.
Sobald ein Kunde als SIP identifiziert wurde, müssen die Unternehmen zusätzliche Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass der Kunde nicht in betrügerische Aktivitäten verwickelt ist. Dazu gehören die Überprüfung der Identität des Kunden, die Durchführung von verstärkten Sorgfaltspflichten und die Überwachung seiner Transaktionen auf verdächtige Aktivitäten.
Beispiele für SIPs
Ein SIP kann jede natürliche oder juristische Person sein, bei der ein erhöhtes Risiko für betrügerische Aktivitäten besteht. Einige Beispiele für SIPs sind:
Politisch exponierte Personen (PEP): Hierbei handelt es sich um Personen, die sich in einer Machtposition befinden oder befunden haben, wie z. B. Regierungsbeamte, politische Führer und deren Familienangehörige.
Vermögende Privatpersonen (HNWI): Dies sind Personen mit einem Nettovermögen von mehr als einem bestimmten Betrag, in der Regel etwa 1 Million Dollar.
Verurteilte Verbrecher: Dies sind Personen, die wegen eines Finanzverbrechens verurteilt wurden.
Unternehmen mit Verbindungen zu sanktionierten Einrichtungen: Dies sind Unternehmen, die eine Beziehung zu einer sanktionierten Einrichtung haben, z. B. zu einer Regierungsbehörde oder einer terroristischen Organisation.
Vorteile der Kenntnis der Regeln für dein Unternehmen
Durch die Einhaltung der KYC-Vorschriften und die Ergreifung zusätzlicher Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit SIPs können sich Unternehmen vor betrügerischen Aktivitäten schützen. Dies schließt die Verringerung des Risikos von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und anderen Formen krimineller Aktivitäten ein.
Darüber hinaus können Unternehmen auch davon profitieren, dass sie ihre Kunden besser kennen. Durch das Sammeln und Überprüfen von Kundendaten können Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Kunden besser verstehen und ihnen bessere Produkte und Dienstleistungen anbieten.
Tipps für die Umsetzung von Know-Your-Customer-Regeln
Bei der Umsetzung der KYC-Regeln gibt es einige Tipps, die Unternehmen beachten sollten:
Investiere in Systeme und Prozesse: Investitionen in Systeme und Prozesse zur ordnungsgemäßen Identifizierung und Verifizierung von Kunden sind für die Erfüllung der KYC-Anforderungen unerlässlich.
Schule dein Personal: Schule dein Personal hinsichtlich der fachgerechten Überwachung von Transaktionen und zur Sicherstellung, dass die KYC-Vorschriften eingehalten werden.
Befolge die Regeln: Es ist wichtig, alle geltenden KYC-Regeln und Vorschriften zu befolgen, um sicherzustellen, dass Unternehmen vor betrügerischen Aktivitäten geschützt sind.
Bleibe auf dem Laufenden: Es ist auch wichtig, über alle Änderungen oder Aktualisierungen der KYC-Vorschriften auf dem Laufenden zu bleiben.
Kurse zum Erlernen der Know Your Customer-Regeln
Wenn du mehr über die KYC-Regeln und deren Umsetzung erfahren möchten, stehen dir eine Reihe von Kursen und Ressourcen zur Verfügung. Diese Kurse können Unternehmen dabei helfen, die Regeln besser zu verstehen und sie zu befolgen. S+P Seminare bietet den Kurs “KYC: Sorgfaltspflichten in Bezug auf Kunden – Werde Profi in Sachen KYC-Check”.
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