Versorgungslücken durch Pflege-Lawine: VdK NRW fordert echte Verbesserungen für Pflegebedürftige

(Mynewsdesk) Auf Nordrhein-Westfalen rollt eine Pflege-Lawine zu: Gibt es hierzulande bereits heute 550.000 pflegebedürftige Menschen, wird die Zahl der Betroffenen bis 2050 rasant ansteigen - auf voraussichtlich 930.000. Besonders drastisch fällt dabei die Zunahme von Demenzerkrankungen aus: Aktuellen Prognosen zufolge soll sich die Zahl der NRW-Bürger mit Demenz von derzeit 300.000 auf 600.000 im Jahr 2050 verdoppeln. “Mit dem Thema Pflege wird sich in den nächsten Jahrzehnten jeder Einzelne in unserem Bundesland beschäftigen müssen - sei es, weil man selber Hilfe braucht oder aber weil man sich um einen Angehörigen kümmern muss. Auf die damit einhergehenden Herausforderungen ist unsere Gesellschaft leider nur notdürftig vorbereitet”, machte der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen, Karl-Heinz Fries, heute in Düsseldorf deutlich.

 

So reichen die bislang angekündigten Reformen von Landes- und Bundespolitik bei Weitem nicht aus, um Betroffene und deren Familienmitglieder angemessen zu unterstützen. Trotz des kürzlich verabschiedeten ersten Teils des Pflegestärkungsgesetzes bleiben Demenzkranke beispielsweise weiterhin Pflegebedürftige zweiter Klasse. Zudem gehen durch den Pflegevorsorgefonds jedes Jahr 1,2 Milliarden Euro für dringend notwendige Leistungsverbesserungen in der Pflege verloren. Nicht zuletzt droht in NRW ein erheblicher Mangel an Pflegepersonal: Laut Bertelsmann Stiftung wird die Versorgungslücke bei einer Steigerung der Pflegebedürftigen um 41 Prozent bis 2030 auf nahezu 100.000 Fachkräfte anwachsen.

 

“Wir warten daher dringend auf die Einführung des neuen Landespflegegesetzes, das noch im Landtag zur Beratung vorliegt”, so Karl-Heinz Fries. Angesichts der gegenwärtigen Haushaltssperre äußerte der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen außerdem seine Sorge, dass Kürzungen zu Lasten der Teilhabe und Grundrechte von Pflegebedürftigen gehen könnten. Damit menschenwürdige Pflege nicht vom Wohnort abhängig sei, müsse die Landesregierung insbesondere Rahmenbedingungen für eine transparente, gleichwertige und vor allem flächendeckende Pflegeberatung schaffen.

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Andrea Temminghoff
Fürstenwall 132

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