Zu der in diesem Jahre geschlossenen Kooperation zwischen der Fakultät Digitale Transformation an der HTWK und IfKom wurde erstmals ein IfKom-Preis an B. Eng. Caroline Zoll überreicht.
Die Ingenieure für Kommunikation (IfKom e. V.) verliehen kürzlich zum ersten Mal einen IfKom-Preis an der Fakultät Digitale Transformation der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig).
Die Verleihung dieses Preises erfolgte kürzlich im Rahmen der ersten Graduierungsfeier für eine Bachelorarbeit zur Erlangung des akademischen Grades “Bachelor of Engineering” im Studiengang Kommunikations- und Informationstechnik. Preisträgerin war Caroline Zoll. Ihre Bachelorarbeit trägt den Titel “Entwicklung und Bewertung von verschiedenen Konzepten für den Einsatz von Coordinated Multipoint”. Die Koordination mehrerer Basisstationen ist eine essenzielle Strategie in Long Term Evolution und 5G, die insbesondere für Nutzer an Zell-Grenzen spezifiziert worden ist. Sie soll genutzt werden, um die Inter-Cell Interferenz zu reduzieren und folglich den Datendurchsatz zu erhöhen.
Bei dieser von Prof. Dr. Michael Einhaus und M. Eng. Ola Bidhan betreuten ausgezeichneten Abschlussarbeit wurden die Vorteile und der effektive Gewinn der Strategie Joint Transmission (JT) analysiert, bei der der Einsatz von mehreren geografisch getrennten, aber koordinierten Sendern zur Bedienung von einzelnen Endgeräten erfolgte. Um eine Gewinnanalyse zu ermöglichen, sind die Simulationsdaten anhand eines Raytracers und manuell durch das Modell der Freiraumausbreitung generiert worden. Für diese beiden Approximationen des Kanalmodells konnte gezeigt werden, dass ein hoher Leistungs- und SINR-Gewinn durch JT ermöglicht wird.
Nachfolgend ist ein Scheduling-Verfahren entwickelt worden, mithilfe dessen der Ratengewinn durch den Einsatz der CoMP Strategie analysiert werden kann, wofür das Freiraummodell eingesetzt worden ist. Die Simulationen haben gezeigt, dass durch den Einsatz von Joint Transmission in dem gewählten Mobilfunkszenario, Ratengewinne von circa 19 % erreicht werden. Durch einige limitierende Faktoren, wie dem Radio-Overhead oder der fehlerhaften Phasensynchronisation und -information wird der Gewinn auf 16 % reduziert, was dennoch den beträchtlichen Vorteil durch JT belegt. Bei differenzierter Betrachtung der Ratengewinne für die Nutzer an Zell-Grenzen und die Durchschnittsnutzer ist eine ungleichmäßige Verteilung der Gewinne erkennbar. Hierbei profitiert die erst genannte Gruppe der Nutzer mit knapp 60 % Ratengewinne, im Vergleich zu 2 % Verlusten durch JT in der zweiten Gruppe, deutlich.
Als Berufsverband der Ingenieure für Kommunikation freuen wir uns über diese Spitzenleistung und sehen darin auch Garanten für die Lösung der Herausforderungen der Digitalisierung in Deutschland. Die Preisverleihung erfolgte durch den IfKom-Bundesvorsitzenden Heinz Leymann und den Dekan Prof. Dr. Ulf Schemmert. Die Laudatio sprach Prof. Dr. Ulf Schemmert.
Foto: v.l.n.r.: Prof. Dr. Mark Mietzner (Rektor HTWK Leipzig), Prof. Dr. Michael Einhaus, B. Eng. Caroline Zoll, Dipl.-Ing. Heinz Leymann, Prof. Dr. Ulf Schemmert
Bildnachweis: PUNCTUM/Alexander Schmidt
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