In meinem 40.Lebensjahr stellte ich fest, dass sich mein Körpergewicht – wenn auch langsam- proportional zu meinem Alter entwickelte.
Durch eine vornehmlich sitzende Tätigkeit , im Auto, bei Kunden und den immer mehr werdenden Meetings sowie gutem Essen lief alles darauf hinaus, dass das auch künftig so bleiben würde.
Der erste Gedanke war, mich bei einem Fitness-Studio anzumelden, was ich allerdings gleich wieder verworfen hatte, da es zum damaligen Zeitpunkt nichts Passendes in unmittelbarer Nähe existiert hatte.
Dann eben bei einer Fußball- oder Volleyballmannschaft anmelden. Tolle Idee, allerdings gibt es da feste Trainingszeiten und mit einem Job im Außendienst mit regelmäßigen Übernachtungen auch nicht ohne Probleme umsetzbar.
Also Laufen – dass kann man zu jeder Zeit und an jedem Ort. Und da ich meinen inneren Schweinehund genau kannte, dem immer wieder passende Ausreden einfallen, warum ich gerade jetzt nicht laufen gehen kann, mußte ein Ziel her.
Da hatte ich mir gesagt – „wenn schon denn schon“ und habe mich für den Halbmarathon beim Rennsteiglauf 2002 angemeldet.
Die Vorbereitungen liefen ehrlich gesagt nicht gerade professionell und gar nicht nach Trainingsprogramm.
Trotzdem, ich war angemeldet, also musste ich auch hin. Ein Problem stellte allerdings auch die Übernachtung dar. Bei einer Startzeit um 07.30 Uhr und ca. 350 km Anreise brauchte ich ein Hotelzimmer. Beim größten Crosslauf Europas keine leichte Aufgabe. Aber ich hatte es hinbekommen.
Dann war es endlich so weit – zeitiges Aufstehen, ein eher schlechtes Frühstück und dann stand ich schon am Start. Als Neuling ohne Erfahrung natürlich ganz hinten im Startblock und war überwältigt, wie viele Läufer sich gemeinsam mit mir auf den Weg machen wollten.
Der Startschuß fiel und es hat gefühlt ziemlich lange gedauert, bis wir uns endlich ganz hinten in Bewegung setzen konnten.
Zum Glück hatte ich einen erfahreneren Läufer an meiner Seite der mich gebremst hatte, als ich mit vollem Tempo losmachen wollte. Es lagen ja schließlich noch über 20 km vor mir.
Der gesamte Lauf verlief wie im Rausch – am Wegrand überall Zuschauer und dann auch die Massen, die sich gemeinsam mit mir den Rennsteig rauf und runter schlängelten. Da kam gar kein Gedanke auf, evtl. auszuscheren und aufzugeben.
Nach genau 2:12:05 h war ich im Ziel – als 452 meiner Altersklasse. Keine Meisterleistung- aber darauf kam es nicht an – ich hatte mein Ziel erreicht und bin einen Halbmarathon gelaufen.
Seit dem sind über 10 Jahre vergangen. Ich war noch einige Male beim Rennsteiglauf – 2003/2006/2007 und 2009. 2007 mit der persönlichen Bestzeit von 1:51:47 h.
Leider war mir das „Lauffieber“ in den letzten Jahren etwas abhanden gekommen. Aber an jedem Silvester werden neue Vorsätze verkündet….
Ich will in diesem Jahr mindestens 1.000km laufen ( dank App auf dem iphone heutzutage auch gut kontrollierbar und habe mich bereits für einen ersten 15km Lauf angemeldet-
den „Schneeglöckchenlauf“ am 19.03.16 in Ortrand. Und es sollen in diesem Jahr noch einige dazu kommen.
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Uwe Gutte
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