Statt eines fulminanten Jahresendspurtes an den Märkten kam es wie so oft anders als erwartet.
Hannover/Schortens, 13. Januar. Statt eines fulminanten Jahresendspurtes an den Märkten kam es wie so oft anders als erwartet. Herrschte im November noch Optimismus aufgrund des fallenden Ölpreises und der damit verbundenen möglichen positiven Auswirkung auf die zukünftige Konjunktur, fielen die Aktienmärkte bis Mitte Dezember dennoch stark. Zwar folgte in der zweiten Monatshälfte eine Erholung. Diese konnte allerdings einen negativen Dezember für die meisten Aktienmärkte nicht mehr verhindern. Weitere Hintergründe zu den Entwicklungen im Dezember und einen Ausblick auf die kommenden Monate geben im folgenden Kommentar Stefan Hölscher und Wilfried Stubenrauch, Manager des aktienorientierten Dachfonds S&H Globale Märkte (A0MYEG).
“Insbesondere die europäischen Aktienmärkte gemessen am Eurostoxx 50 und der Dax, aber auch die nichtasiatischen Schwellenmärkte, schlossen deutlich im negativen Bereich. Positiv gingen, in Euro gerechnet, der amerikanische und viele asiatische Märkte aus dem Monat. Der S&H Globale Märkte schloss den Dezember mit einem Minus von 1,3 Prozent ab. Die Aktienquote betrug dabei zum Monatsende ca. 79 Prozent”, berichtet Hölscher. Aus Sicht des Fondsmanagements war das abgelaufene Jahr kein Aktien- sondern eher ein Währungs- und Anleihejahr. “So schlossen der Eurostoxx 50 und Dax ohne nennenswerte Gewinne, die US-Börsen sahen zwar etwas besser aus, profitierten aber insbesondere vom steigenden US-Dollar, der die Gewinne deutlich höher aussehen ließ”, führt Stubenrauch aus.
Im Hinblick auf die kommenden Monate sehen beide Fondsmanager weiterhin verschiedene Unsicherheiten. “So werden die Schwankungen am Markt sicherlich hoch bleiben, was angesichts erneuter Turbulenzen in Griechenland, den ungelösten Problemen in der Ukraine, Syrien und dem Irak – um nur einige Krisen aufzuzählen – auch nicht weiter verwunderlich ist. Dennoch bleiben Aktien aus unserer Sicht weiterhin erste Wahl”, so Hölscher.
Derzeit sehe es nicht nach einem starken Konjunkturanstieg aus. Allerdings könne erst recht nicht von einer großen Rezessionswahrscheinlichkeit ausgegangen werden. Der aktuell geringe Ölpreis könnte sogar einigen Regionen, hier ist insbesondere die schwächelnde Eurozone zu nennen, einen Konjunkturimpuls liefern. “Zu guter Letzt gibt es auf dem Markt für bonitätsstarke Anleihen auch in diesem Jahr keine Alternativen. Die Gefahr von Zinsanstiegen ist hier zwar gering, da Inflationsgefahren nicht zu erkennen sind und die Zinsen daher niedrig bleiben werden. Weiter fallende Zinsen erscheinen, je näher sie gegen Null tendieren, immer unwahrscheinlicher, auch wenn die meisten Prognosen bereits im letzten Jahr schon leicht steigende Zinsen vorhersagten und damit grundlegend falsch lagen”, führt Stubenrauch aus.
Was die Attraktivität der Märkte angeht, liegen die Bewertungen aus Sicht der Fondsmanager in Europa und den Schwellenländern deutlich unter denen der USA. Insbesondere die fallenden Währungen und Ölpreise könnten demnach deutlich steigende Gewinne in einigen Bereichen mit sich bringen.
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