Zu der weihnachtlichen Mahnwache erwarten die Organisatoren mehr als 30 Aktivisten.
Am kommenden Sonntag vor Weihnachten, dem 23. Dezember 2018, veranstalten das Deutsche Tierschutzbüro und die Tierrechtsgruppen von Animal Save Leipzig/Halle, Animal Save Erfurt und Animal Save Chemnitz gemeinsam eine Mahnwache vor dem Schlachthof der Südost Fleisch GmbH in Altenburg (Thüringen). Die Organisatoren rechnen mit mehr als 30 Teilnehmern bei der Aktion anlässlich des weihnachtlichen “Festes der Liebe”. Ziel der Mahnwache ist es, den zur Schlachtung antransportierten Tieren ein letztes Geleit zu geben. Die Aktivisten positionieren sich an der Straße zum Schlachthof und stoppen in Absprache mit der Polizei die anfahrenden Tiertransporter für einige Minuten. Diese Zeit nutzen die Anwesenden, um die Transporter zu kontrollieren, sich von den Tieren zu verabschieden und ihre Geschichte durch Foto- und Videoaufnahmen zu verbreiten. Die Mahnwache richtet sich nicht gegen die LKW-Fahrer oder Schlachthofmitarbeiter, sondern fokussiert sich in ihrem Ansatz klar auf das Mitgefühl für die Tiere und die Kritik am System. Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros, sagt: “Die Tiere auf solchen Tiertransporten leiden erheblich unter dem System der Massentierhaltung – und das oft unbeachtet. Mit dieser Aktion wollen wir ihnen alle gemeinsam eine Stimme geben, auf ihre leidvolle Situation aufmerksam machen und ihnen anlässlich Weihnachtens ganz besonders gedenken.” Im Altenburger Schlachthof, einem der größten Schlacht- und Zerlegezentren Deutschlands, werden täglich 3.000 Tiere geschlachtet. Laut Eigenangabe des Unternehmens 320 Schweine und 65 Rinder pro Stunde. Da an den Weihnachtstagen in den meisten Schlachthöfen weniger bzw. überhaupt nicht geschlachtet werden darf, werden vermutlich am 23.12.2018 deutlich mehr als 3.000 Tiere geschlachtet.
Die Aktion findet vor dem Hintergrund der immer wieder aufkeimenden Diskussion um Tiertransporte und die Massentierhaltung statt. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 800 Millionen Tiere geschlachtet, davon werden täglich 3,7 Millionen Tiere in LKWs über deutsche Straßen transportiert. Schweine, Rinder, Schafe und viele mehr werden nicht ausschließlich zur Schlachtung transportiert. Auch Aufzucht und Mast findet meist an unterschiedlichen Orten, nicht selten in verschiedenen Ländern statt. Innerhalb der EU werden so jährlich Milliarden an Tieren über tausende Kilometer weit transportiert, hunderttausende Tiere werden auch in Länder außerhalb der EU verfrachtet. Regelmäßig kommt es neben Platzmangel, Unterversorgung und nicht eingehaltenen Ruhephasen zu schweren Verletzungen und tödlichen Auswirkungen auf diesen Todesfahrten. Über diesen Umstand diskutiert momentan auch der Deutsche Bundestag.
Anfang Juni antwortete die Landesregierung Brandenburgs auf eine kleine Anfrage der Grünen Landtagsfraktion zum Thema Tierschutz bei Tiertransporten. Dieser ist zu entnehmen, dass die Verstöße bezüglich des Tierwohls bei Tiertransporten in Brandenburg in den letzten Jahren enorm gestiegen sind. So hatte sich unter anderem die Anzahl der Verstöße hinsichtlich der Transportfähigkeit der Tiere von 2013 zu 2016 beinahe vervierfacht (2013: 53 Verstöße, 2016: 196 Verstöße). Die Grüne Landtagsfraktion fordert wie viele Tierrechts- und Tierschutzorganisationen stärkere Kontrollen und strengere Strafen bei Verstößen. Brandenburg steht dabei exemplarisch für die Zustände bei Tiertransporten in Deutschland und Europa.
Mahnwache in Altenburg im Überblick
Wann:
Sonntag, 23. Dezember 2018, 9.00 – 13.00 Uhr (Pressetermin um 10.00 Uhr)
Wo:
Vor dem Schlachthof der Südost Fleisch GmbH, Am Poschwitzer Park 7, 04600 Altenburg
Was:
Tierrechtsaktivisten stoppen anlässlich des weihnachtlichen “Festes der Liebe” Tiertransporter auf dem Weg zum Schlachthof in Altenburg, um den Tieren ein letztes Geleit zu geben und die Zustände zu dokumentieren. Zudem halten Sie Schilder und Plakate in den Händen und gedenken der geschlachteten Tiere.
Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
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Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de
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