Texels Bunkerdorf: wie Teile des Atlantikwalls zum Wohnort wurden

Texels Bunkerdorf: wie Teile des Atlantikwalls zum Wohnort wurden

Neue Ausstellung gibt spannende Einblicke in die Kulturgeschichte der Bunker auf Texel

Texels Bunkerdorf: wie Teile des Atlantikwalls zum Wohnort wurden

“Buffetbunker” Nationalpark Dünen von Texel (Bildquelle: @Copyright_Historische Vereniging Texel)

Der Nationalpark Dünen von Texel, der sich über 30 km an der Westküste der niederländischen Insel entlangzieht, umfasst eine der abwechslungsreichsten Landschaften der Niederlande. Tausende Menschen genießen hier jährlich den Reichtum der Natur. Nur wenige wissen jedoch, dass Hitler hier während des zweiten Weltkriegs hunderte Bunker errichten ließ. Einige von ihnen wurden nach Kriegsende noch lange Zeit intensiv genutzt. Ihre Geschichten erzählt eine brandneue Foto- und Audioausstellung, bei der 16 Experten und Augenzeugen zu Wort kommen.

Wohnen im Bunkerdorf
Nach dem Krieg herrschte Wohnungsnot auf Texel. Viele Häuser waren zerstört und auch die Wirtschaft lag fast gänzlich darnieder. Aus dieser Not heraus wurden die Bunker im Dünengebiet Loodsmansduin, das sich im Süden der Insel in der Nähe von Den Hoorn befindet, für einige Texeler Familien zu neuer Heimat. Die Bewohner sägten Fenster in die Mauern, installierten Heizöfen und malten die Bunker weiß an. Im Laufe der Zeit entstand so ein richtiges Dorf, das rund 10 Jahre als Wohnort diente und erst in den Jahren 1954-55 durch Umsiedlung aufgelöst wurde.

Touristische Nutzung
Als Teil des Campingplatzes “Kampeercentrum Loodsmansduin” fand das Bunkerdorf auch in der darauffolgenden Zeit weiterhin intensive Verwendung. Die ehemalige Kantine der deutschen Soldaten wurde als Restaurant genutzt, während die Bunker nach leichten Umbauten als Ferienhäuser dienten. Trotz ihrer Geschichte erfreuten sich diese Unterkünfte großer Beliebtheit und waren ein wichtiger Teil des touristischen Aufschwungs der Insel. Erst in den 80er Jahren fiel die Entscheidung, die Bunker zu entfernen, um das Gebiet der Natur zurückzugeben.

Cafe am Buffetbunker
Wenige Kilometer nördlich wurde zur gleichen Zeit ein großer Bunker als Strandpavillon genutzt. Damals führte am Strand von De Koog ein großer Damm aus Beton bis ans Meer, der als Auf- und Abfahrt für Amphibienfahrzeuge gedient hatte. Der “Buffetbunker” versorgte Strandbesucher mit Getränken und Kuchen, die in seinem Inneren kühl und frisch gehalten werden konnten. Andere Bunker im Nationalpark Dünen von Texel dienten vor allem der Inseljugend als beliebte Aufenthaltsorte. Hier konnte man sich ungestört treffen, laut Musik hören und feiern.

Texeler Bunker heute
Diese und andere “Texeler Bunkergeschichten” erzählt die gleichnamige Ausstellung am Bunker Den Hoorn. Die niederländischen Beiträge von Experten und Augenzeugen stehen zudem auch online zur Verfügung. Informationen zur gesamten Infrastruktur des Atlantikwalls auf der Insel bietet die eindrucksvolle Ausstellung des Luftfahrt- und Kriegsmuseum Texel. Gegenüber dem Museum befindet sich ein Bunker, der wie viele andere noch heute besichtigt werden kann.

Weiterführende Informationen:
Ausstellung “Texeler Bunkergeschichten” (niederländisch): https://www.npduinenvantexel.nl/42921/bunkers

Luftfahrt- und Kriegsmuseum Texel: https://www.lomt.nl/de/

Bunker besuchen: https://www.texel.net/de/ueber-texel/geschichte-von-texel/bunker-auf-texel

Über Texel:
Die westfriesische Nordseeinsel Texel gehört zu den beliebtesten Tourismuszielen der nördlichen Niederlande. Rund 4 km vor der Küste der Provinz Nordholland gelegen, ist die Insel über den Hafen Den Helder in nur 20 Minuten per Fähre ( www.teso.nl) erreichbar. Unter dem Motto “ganz Holland auf einer Insel” wartet Texel mit einem überraschend vielfältigen Landschaftsbild auf: lange Sandstrände, Dünen, Heide- und Waldlandschaften, weiträumige Poldergebiete, Deiche sowie das Eiszeitrelikt “Hoge Berg”. Neben ihrer reichhaltigen Natur bietet die Insel auch in punkto Sport und Kultur ein abwechslungsreiches Angebot wie z.B. kilometerlange Rad- und Wanderwege, einen Flugplatz mit Fallschirmsprungschule, ein Walfängerhaus und ein Strandräubermuseum sowie das Zentrum für Watt und Nordsee “Ecomare”. Des Weiteren ist Texel Austragungsort zahlreicher Events wie das Katamaranrennen “Runde um Texel” oder das Schlemmerfestival “Texel Culinair”. Für Anfragen zu Ferienunterkünften und Informationen zur Insel bietet der VVV Texel in Den Burg eine zentrale Anlaufstation ( www.texel.net).

Firmenkontakt
VVV Texel
Yvonne De Vroede
Büro Emmalaan 66
1791 AV Den Burg Postbus 3
+31 (0)222-314741
secretariaat@texel.net
http://www.texel.net

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