Die Brandursachenstatistik des IFS zeigt Gefahrenpotentiale im Haushalt
Foto: www.ifs-ev.org
Rund ein Drittel aller Brände in Gebäuden entsteht durch Elektrizität. Das zeigt die Brandursachenstatistik des Institutes für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS). Die Untersuchung von mehr als 17.000 Brandschäden belegt außerdem, dass technische Defekte an Elektrogeräten in diesem Segment am häufigsten zum Brand führen.
“Wir empfehlen darum, große Geräte wie den Wäschetrockner und die Waschmaschine nur zu betreiben, wenn jemand zu Hause ist, der eine Fehlfunktion bemerken und eingreifen kann”, sagt IFS-Geschäftsführer Dr. Hans-Hermann Drews. Das Auftreten eines elektrotechnischen Defektes lässt sich niemals komplett ausschließen. Daher sollte bei kleinen Elektrogeräten nach der Benutzung der Stecker gezogen werden. Außerdem gilt: Rauchmelder sind eine kleine Investition in einen großen Sicherheitsgewinn. Mittlerweile gibt es in allen Bundesländern eine Rauchmelderpflicht für privaten Wohnraum.
Bei Mehrfachsteckdosenleisten sollte darauf geachtet werden, dass es nicht zur Überlastung kommt – eine häufige Ursache für Brandentstehungen. Es genügt schon, wenn die Waschmaschine und der Wäschetrockner gleichzeitig über eine Steckdosenleiste betrieben werden. Die maximale Leistungsaufnahme von 3680 W an einem Stromkreis wird überschritten, wenn beide Geräte gleichzeitig heizen. Dieses kann auch für den Wasserkocher und die Kaffeemaschine gelten.
Die zweite große Brandursache ist mit 17 Prozent das, was Fachkreise als “menschliches Fehlverhalten” bezeichnen. In dieser Kategorie sind Herdbrände eine sehr häufige Ursache. Sie entstehen fast immer, weil Gegenstände auf dem Kochfeld abgelegt werden, die dort nicht hingehören, und der Herd dann versehentlich eingeschaltet wird. “Wir neigen zu der Überzeugung, dass uns so etwas nicht passieren kann. Die Schadenzahlen zeigen allerdings, dass wir uns in der Hinsicht überschätzen”, sagt Drews. Auf der Internetseite www.gefahr-erkannt.de lädt das IFS zu virtuellen Brandversuchen auf dem Küchenherd ein.
Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V. wurde 1976 gegründet. Es geht zurück auf das Brandverhütungslabor, das 1884 von der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse ins Leben gerufen wurde. Heute hat der Verein mit Hauptsitz in Kiel bundesweit neun Standorte. Ein Team aus Naturwissenschaftlern und Ingenieuren untersucht im Schwerpunkt Brand- und Brandfolgeschäden, Leitungswasser- und Feuchteschäden. Die Erkenntnisse aus den Ursachenermittlungen dienen der allgemeinen Schadenverhütung und werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Kontakt
IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
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