Buchtipps zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November
Allein im Jahr 2016 waren fast 82.000 Frauen in Deutschland Opfer von einfacher oder schwerer Körperverletzung. Im vergangenen Jahr wurden sogar 147 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Das berichtete Ende Oktober das ZDF-Magazin Frontal21. Mehrheitlich sind es männliche Täter, zu rund 70 Prozent Deutsche, die Frauen schwere Gewalt antun – Schläge, Vergewaltigung, Treppenstürze, Freiheitsberaubung. 63 Prozent sind Lebensgefährten oder Ehemänner und 37 Prozent ehemalige Partner.
Jedes Jahr bietet der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November die Gelegenheit, über diesen Missstand zu informieren. Vielfach beginnt die Gewalterfahrung bereits mit sexuellem Missbrauch im Kindesalter. Betroffene Frauen kämpfen ihr ganzes Leben mit den Folgen, konfrontieren sich therapeutischer Behandlung mit den zerstörerischen Erinnerungen. Die Spätfolgen sexueller Übergriffe und Gewalt in der Kindheit sind vielfältig: Depressionen, Ängste, Essstörungen, Schlafstörungen, Berührungsangst, Störungen der Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen. So schwer es ihnen auch fällt, über erlittene Gewalt zu sprechen: einige Frauen haben den Mut, ein Buch darüber zu schreiben. Hier werden fünf Titel aus dem Verlag Kern vorgestellt.
Unter dem Pseudonym Kathi Berg schrieb sich eine Betroffene den ganzen Schmerz von der Seele. Sie schildert sie ihre niederdrückenden Erinnerungen an jahrelangen Missbrauch in der Kindheit mit dem Mut machenden Titel „Emma, du hast es geschafft!“ (ISBN 9783957161185). Ein Mädchen wird sexuell ausgebeutet. Als junge Frau kämpft sie jahrelang gegen die zerstörerischen Folgen dieser Gewalterfahrung. Trotz jahrelanger Misshandlungen durch sexuelle Gewalt und emotionale Ausbeutung schaffte es die Autorin und alleinerziehende Mutter, ihre Berufsausbildung zu Ende zu bringen.
Als kleines Mädchen war Mira Far den fortgesetzten sexuellen Übergriffen des Großvaters schutzlos ausgesetzt. Übergriffe anderer Männer folgten. Die Täter zwangen sie zu schweigen. Aber sie will sich nicht länger verstecken und schreibt das Erfahrene auf. Mira Far schreibt über die körperlichen und seelischen Verletzungen, die die Vergewaltigungen anrichteten, über das Wegsehen und Ignorieren der Erwachsenen, über die lebenslang andauernden Spätfolgen. Dennoch wählt die Autorin den positiven, ja poetischen Titel „Mit Hoffnung meinen Garten pflanzen“ (ISBN: 9783957162212).
Die verheerenden Folgen des jahrelangen sexuellen Missbrauchs durch den pädophilen Stiefvater und die große Lieblosigkeit, welche Gisela Freyler durch ihre eigenen Eltern, insbesondere der Mutter erfahren musste, führten dazu, dass sie sich annähernd 50 Jahre in ihrer Opferrolle gefangen sah. Dennoch war sie, getrieben von einer zwanghaften Beziehungs- und Harmoniesucht, immer auf der Suche nach ein wenig Glück und Liebe. Sie hat sie nie wirklich gefunden, schildert sie in „Gefühlschaos – ein Leben lang (ISBN 9783957160164)
Alle Bücher sind die Ergebnisse einer langen, schmerzhaften Aufarbeitung der Missbrauchserfahrung in der Kindheit. Gewalt und Betrug in Ehen und Beziehungen mit einem ausländischen Partner stehen im Mittelpunkt von „1001 Lüge“ (ISBN 9783939478805). Autorin Evelyne Kern hat Berichte zahlreicher Betroffener zusammengestellt. Die Autorin betreibt auch einen Hilfsverein zu Bezness, dem Geschäft mit den Gefühlen vermeintlich reicher europäischer Frauen, einer Form des Heiratsschwindels, der in einigen arabischen Ländern verbreitet ist.
Mehr Information findet sich auf der Webseite. Alle Titel sind direkt im Online-Shop des Verlags www.verlag-kern.de und über den Buchhandel erhältlich.
Verlag Kern GmbH – Bahnhofstraße 22 – 98693 Ilmenau
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