LED-Lichterketten können das Risiko eindämmen.
Kiel, Dezember 2019
Der kürzeste Weg zur weihnachtlichen Atmosphäre führt durch die Nase. Und so steigt mit jedem Tag im Advent die Zahl der Haushalte, in denen ein Nadelbaum in der guten Stube steht. Um den Adventskranz gebogen und mit Kerzen gekrönt nadeln die Zweige schon seit Ende November auf Ess- und Wohnzimmertische. Der Duft von Fichten, Tannen und Kiefern wird durch ätherische Öle verursacht, die neben allerlei Naturheilkräften auch die Eigen-schaft haben, leicht entzündlich zu sein.
“Die Zahl der Wohnungsbrände steigt jedes Jahr im Dezember deutlich an, und das ist unter anderem den Nadelbäumen geschuldet, mit denen wir uns traditionell auch eine Feuerge-fahr ins Haus holen”, sagt Dr. Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Institutes für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS). Das Risiko wächst mit jedem Tag, weil die Zweige immer trockener werden und dadurch immer leichter in Brand geraten.
Die Schadenforscher raten zur Vorsicht, nicht zum Verzicht. Ohne Zündquelle gibt es auch kein Feuer. Darum ist die Herausforderung, Kerzen und Teelichter von brennbaren Materia-lien wie Zweigen und anderen Dekorationen möglichst fernzuhalten und vor allem niemals brennend aus den Augen zu lassen. Wer den Weihnachtsbaum anstatt mit Kerzen mit einer LED-Lichterkette zum Glänzen bringt, hat schon ein erhebliches Risiko vermieden. Sollen es doch die traditionellen Baumkerzen sein, müssen sie sorgfältig platziert und befestigt wer-den, und ein Löschmittel muss für den Notfall bereitstehen. “Wenn ein Tannenzweig in Brand gerät, ist das Zeitfenster, in dem man die Lage selbst beherrschen kann, sehr klein”, sagt Drews. Da sich das Feuer in der Regel schnell ausbreitet und die Rauchgase lebensge-fährlich sind, sollte man das Löschen bei Unsicherheit der Feuerwehr überlassen.
Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V. wurde 1976 gegründet. Es geht zurück auf das Brandverhütungslabor, das 1884 von der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse ins Leben gerufen wurde. Heute hat der Verein mit Hauptsitz in Kiel bundesweit neun Standorte. Ein Team aus Naturwissenschaftlern und Ingenieuren untersucht im Schwerpunkt Brand- und Brandfolgeschäden, Leitungswasser- und Feuchteschäden. Die Erkenntnisse aus den Ursachenermittlungen dienen der allgemeinen Schadenverhütung und werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
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IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
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