Sara Nuru und Christian Ude loben Arbeit der Äthiopienhilfe
München/ Frankfurt am Main, 29. April 2015. Was macht die Stiftung Menschen für Menschen so besonders? Für Schirmherrin Almaz Böhm ist das einfach: Die Entwicklungsarbeit der Äthiopienhilfe sei “zum Sehen, zum Anfassen und zum Erleben” – für die Unterstützer wie auch für die Bevölkerung in Äthiopien. Der Münchener Altoberbürgermeister und Mitglied im Stiftungsrat, Christian Ude, bestätigte: “Mit der Überweisung ist es nicht getan, sondern damit fängt es erst richtig an. Das ist ein ganz wichtiges Merkmal von Menschen für Menschen und zeigt die Wirksamkeit der Hilfeleistungen.” Knapp 200 ehrenamtliche Helfer, darunter Prominente wie Model und Moderatorin Sara Nuru, ließen sich am Wochenende in Frankfurt am Main von der Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe Berichte aus den Projektgebieten und die Zukunftspläne vorstellen.
Almaz Böhm dankte den Gästen für ihr Engagement: “Es ist beruhigend, dass sich so viele Menschen mit Herzblut für die Stiftung einsetzen. Dank ihrer Arbeit entscheiden sich Menschen, für unsere Projekte zu spenden.” Über 500 ehrenamtliche Helfer unterstützen in Deutschland Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe. Allein oder in einem der rund 50 Arbeitskreise informieren die freiwilligen Helfer über die Arbeit von Menschen für Menschen, organisieren Ausstellungen, Büchermärkte, Kulturfeste oder Spendenläufe und sammeln auf diese Weise Spenden. 2014 erhielt die Hilfsorganisation nach vorläufigen Berechnungen Zuwendungen in Höhe von fast 10 Millionen Euro. Damit die Stiftung noch mehr für das äthiopische Volk bewegen kann, werden auch noch weitere Unterstützer gesucht.
Grundsätzlich können sich alle Menschen, die sich mit den Zielen der Stiftung identifizieren, als Helfer bewerben. In welcher Form man sich bei Menschen für Menschen engagieren kann, hängt von den jeweiligen persönlichen Möglichkeiten, Kontakten, Ideen und Erfahrungen ab. Koordiniert wird die Arbeit der ehrenamtlichen Unterstützer durch das Büro der Stiftung in München.
Model Sara Nuru, die als Jugendbotschafterin fungiert, eröffnete erst kürzlich – zusammen mit der Rockband Killerpilze – den Neubau einer von der Stiftung gebauten Schule in Äthiopien. Im Vergleich zu ihrem ersten Besuch in dem Projektgebiet 2009 konnte sie viele Fortschritte erkennen: “Damals gab es kaum Straßen, das war jetzt ganz anders. Auch der Häuserbau macht Fortschritte: Statt Lehmhütten gibt es nun schon viele Wellblechhütten.” Doch diese Einblicke sind exklusiv. “Wir können nicht jeden Spender nach Äthiopien bringen, um die Fortschritte der Projektarbeit vorzuführen. Also müssen wir unsere gute Arbeit noch transparenter darstellen”, erklärte Dr. Peter Schaumberger, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen, eine Zielsetzung für die nächsten Jahre. Peter Renner, der im Vorstand unter anderem für die Projektarbeit in Äthiopien zuständig ist betonte: “Gerade die integrierten Maßnahmen und die damit verbundene Nachhaltigkeit unserer Arbeit in den Projektgebieten führen zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensumstände der Menschen.”
Das Gedenken an den vor knapp einem Jahr verstorbenen Stiftungsgründer Karlheinz Böhm sorgte beim Kongress für große Emotionen. Ato Berhanu Negussie ist Landesrepräsentant der Stiftung in Äthiopien, er hat jahrzehntelang mit Karlheinz Böhm zusammengearbeitet, anfangs als Dolmetscher. Er erinnerte sich nun an die schwierigen Anfänge: “Karl kam mit offenen Armen und viel Liebe nach Äthiopien, aber er kannte weder die Traditionen noch die Sprache.” Bewegt sprach Negussie über Böhm: “Er war mein Chef, mein Vater, mein Lehrer, mein Freund – er war alles für mich. Karlheinz hat uns den Weg gezeigt und wir werden ihn fortsetzen.”
Seit über 30 Jahren arbeitet Menschen für Menschen mit äthiopischen Mitarbeitern an der Entwicklung ganzer Regionen in dem ostafrikanischen Land am Horn von Afrika. Dabei steht der Leitgedanke Hilfe zur Selbstentwicklung im Vordergrund. Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe setzt auf das Prinzip der “integrierten ländlichen Entwicklungsprojekte”. Dazu werden Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung aus den Bereichen Landwirtschaft und Erosionsschutz, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen miteinander vernetzt. Derzeit engagiert sich die Stiftung mit über 700 äthiopischen Mitarbeitern in elf regionalen Projektgebieten für bessere Lebensbedingungen der Menschen.
Die Hilfsorganisation kann zahlreiche Erfolge vorweisen: Bisher wurden durch Menschen für Menschen in Äthiopien unter anderem 2.009 Wasserstellen (Brunnen), 396 Schulen, 86 Gesundheitsstationen und 14 Polikliniken gebaut; über 300.000 Menschen haben an einer Alphabetisierungskampagne teilgenommen. An die 70.000 Frauen erhielten hauswirtschaftliche Weiterbildungsmaßnahmen und 22.000 Frauen haben am Kleinkreditprogramm teilgenommen. Rund 50.000 Kilometer Stein- bzw. Erdwälle wurden im Kampf gegen Erosion gebaut und 173 Millionen Baumsetzlinge verteilt. Rund 400.000 Schülerinnen und Schüler werden pro Jahr in den von Menschen für Menschen gebauten Schulen unterrichtet.
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Information Äthiopien
Äthiopien gehört mit seinen rund 97 Millionen Einwohnern nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen liegt nach Angaben der Weltbank bei nur 470 US-Dollar (2013). Weit über 20 Prozent der Bevölkerung lebt in extremer Armut und muss mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen. Nahezu jedes dritte Kind ist unterernährt. Rund 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen können den Unterricht nicht altersgerecht besuchen. Und das große Bevölkerungswachstum von 2,89 Prozent (Zum Vergleich Deutschland: 0,25 Prozent) lässt erwarten, dass trotz vielfältiger Bemühungen die Lage in Äthiopien noch angespannt bleibt.
Quellen: Weltbank, The World Factbook (CIA), Auswärtiges Amt, Human Development Reports (UN) (Stand: Januar 2015)
Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Stand: 2013)
Spendenkonto der Stiftung Menschen für Menschen:
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Über Menschen für Menschen:
Am 16. Mai 1981 legte der damalige Schauspieler Karlheinz Böhm mit seiner legendären Wette in der Sendung “Wetten, dass..?” den Grundstein für seine Äthiopienhilfe. Am 13. November 1981 gründete er die Stiftung Menschen für Menschen. Seitdem leistet die Organisation Hilfe zur Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen sogenannter integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Die Stiftung trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Bei einer Untersuchung von Spendenorganisationen der Stiftung Warentest für die Ausgabe 11/2014 der Zeitschrift Finanztest schnitt Menschen für Menschen “besonders gut” ab. Die Wertung “sehr gut” erhielt die Stiftung bei einem Transparenz-Test (2014), der von der gemeinnützigen und unabhängigen Phineo AG in Kooperation mit Spiegel online durchgeführt wurde.
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