Das Race Across America (RAAM) ist mit 4.800 Kilometern und 30.000 Höhenmetern das längste und härteste Ausdauer-Radrennen der Welt.
Wie hart es tatsächlich ist, zeigte sich für den Hirschberger Extremradfahrer Stefan Schlegel bereits am ersten Tag des diesjährigen Rennens, das die Athleten von der West- bis an die Ostküste der USA führt.
Bei der Abfahrt vom sogenannten “Glass Elevator”, etwa 123 km vom Startort Oceanside in Kalifornien entfernt, platzte Stefan Schlegel der Vorderreifen und er stürzte mit knapp 50km/h in die Leitplanke. Zunächst war unklar, wie schwer die Verletzungen waren und ob er überhaupt das Rennen fortsetzen könnte. Schlegel im Gespräch: “Ich merkte schnell, dass ich aufgrund des geplatzten Reifens die Kontrolle über das Rad verlor und habe zugesehen, dass ich in der Leitplanke und nicht dahinter lande, wo es ungeschützt mehrere hundert Meter in die Tiefe ging.” Nachdem der erste Schreck überwunden und klar war, dass der 37-Jährige außer Prellungen und Schürfwunden keine größeren Blessuren davongetragen hatte, stieg er nach einer ersten Wundversorgung direkt wieder aufs Rad.
Nicht nur die eigene Crew, sondern auch die RAAM-Leitung war beeindruckt von dieser Willensstärke: “Das ist das RAAM: Du fällst, aber du stehst wieder auf und machst weiter!”, so Schlegel. Getreu dem Lebensmotto des “Motivators”, das er regelmäßig in seinen mitreißenden Vorträgen an Firmen und Privatpersonen weitergibt.
Nach diesem Rennbeginn war das ursprüngliche Ziel, um den Sieg des Race Across America 2014 zu fahren, nicht mehr oberste Priorität. Vielmehr ging es Schlegel und seinem Team nun darum, nach 3.000 Meilen als bester Deutscher an der Ostküste der USA anzukommen. Und dieses Ziel wurde mit Bravour gemeistert.
Vergleichbar mit Schlegels erstem Start beim RAAM 2012 musste auch in diesem Jahr gegen akuten Schlagmangel, wiederkehrende Motivationstiefs, schwere Halluzinationen sowie ermüdete und verhärtete Muskulatur gekämpft werden. Nun kamen jedoch körperliche Blessuren und die mentale Belastung in Folge des Sturzes hinzu. “Ein Fahrer ist nur so gut wie sein Team und in diesem Jahr wurde ich durch ein herausragendes Team unterstützt, das mich motiviert, animiert und versorgt hat. Ein wesentlicher Faktor ist sicher auch, dass meine Lebensgefährtin Verena immer an meiner Seite war, um mich zu stärken. Ohne sie hätte ich das gesamte Projekt nicht durchziehen können”, so Schlegel. “Aber ich hatte auch das Glück, Sponsoren und Partner zu finden, die mich in vielen Bereichen unterstützt haben. So stellte mir die Firma Storck hochwertige Fahrradrahmen zur Verfügung, hochwertige Laufräder der Firma DT Swiss mit pannensicheren Reifen von Continental ergänzte das “Arbeitsgerät”. Die Firma DOWE war ebenfalls sofort begeistert von meinem Projekt und hat mich und das Team komplett mit Radkleidung ausgestattet. PalatinoseTM und Innosnack haben mich mit Isomaltulose im Bereich Ernährung unterstützt und mir die Kraft gegeben, dieses Rennen durchzustehen. Das will bei einem Bedarf von 15.000 Kalorien am Tag, die ich ausschließlich flüssig zu mir nehmen musste, schon was heißen!”
Stefan Schlegel und sein Team schafften es in 10 Tagen, 14 Stunden und 32 Minuten, das Rennen von der West- bis an die Ostküste der USA zu absolvieren. Dabei durchquerten sie die Staaten Kalifornien, Arizona, Utah, Colorado, Kansas, Missouri, Illinois, Indiana, Ohio, West Virginia, Pennsylvania und Maryland mit der dritt höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit, die je ein Deutscher in 33 Jahren erreicht hat. Damit belegt der Hirschberger Rang 5 in seiner Altersklasse und den 6. Platz im Gesamtklassement. Insgesamt haben von 48 Solo-Startern lediglich 27 Fahrer die Ziellinie überquert: drei weibliche und 24 männliche Starter. Sieger des Rennens wurde der Österreicher Christoph Strasser in einer neuen RAAM-Rekordzeit von 7 Tagen, 15 Stunden und 56 Minuten.
Das Race Across America hat in diesem Jahr neben vielen hervorragenden Radsportlern auch prominente Team-Mitglieder wie Hubert Schwarz, Benny Furer, David Zabriskie oder Pippa Middleton als Teilnehmer geführt. Die deutschen Teams schnitten ebenfalls hervorragend ab. Das RAAM hat in seinen 33 Jahren Erfolgsgeschichte nichts von seinem Mythos eingebüßt und sich zu einem etablierten Rennen entwickelt, das Solo- und Team-Fahrer aus allen Teilen der Erde anlockt.
Die Verlosung des Original RAAM-Bikes von Stefan Schlegel sowie ein Vortrag des Extremradfahrers mit aktuellen Eindrücken und Erfahrungen zum diesjährigen Rennen finden am 20. Juli um 11 Uhr im Olympia-Kino Leutershausen statt.
Wer mehr zu dem gesamten Projekt von Stefan Schlegel und der großen Verlosung erfahren möchte, der sollte auf der Homepage www.stefans-race.de/kilometerkauf vorbeischauen.
Bildrechte: Stefan Schlegel / scal-pictures.de / bighfishmedia Bildquelle:Stefan Schlegel / scal-pictures.de / bighfishmedia
Stefan Schlegel und sein Team nehmen an einem der härtesten Rennen der Welt, dem Race Across America (RAAM) im Juni 2014 teil.
Die Einzelfahrer und Gruppen fahren rund 4.800 km von der West- an die Ostküste Amerikas und müssen dabei 30.000 Höhenkilometer überwinden.
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