Studie von RSM International zeigt, wo weltweit die meisten Unternehmen gegründet werden. In Europa liegt Frankreich an der Spitze. Die G7-Staaten holen wieder auf.
Düsseldorf, 30. Juni 2014. Die Zahl der Unternehmen in Deutschland steigt weiter, wenn auch auf niedrigem Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt die Langzeitstudie “Rebuilding of the Global Economy” von RSM International, eines der weltweit führenden Prüfungs- und Beratungsnetzwerke. Danach waren im Jahr 2012 deutschlandweit rund 3,25 Millionen Firmen wirtschaftlich aktiv, was gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 1,1 Prozent bedeutet. 2011 waren es noch 3,22 Millionen Firmen. “Die Zahlen sind ein Spiegelbild der soliden und wenig krisenanfälligen deutschen Wirtschaft”, sagt Dr. Warner B. J. Popkes, Chairman von RSM Germany und Mitglied im International Board. “Sie fügen sich in das Bild der ökonomischen Rahmendaten: 2012 wuchs auch der Außenhandel um 9,4 Prozent und die Arbeitslosenquote lag auf dem niedrigsten Stand seit 1991.” RSM International, das weltweit siebtgrößte Prüfungs- und Beratungsnetzwerk, verrechnet seit 2007 die Zahl der Unternehmensneugründungen mit denen der Unternehmensstillegungen und verfügt inzwischen über umfangreiches Datenmaterial zu 36 Ländern, aus denen sich ökonomische Trends ablesen lassen.
Die einzelnen europäischen Volkswirtschaften vollziehen dabei unterschiedliche Entwicklungen. Den größten Unternehmenszuwachs verzeichnet Frankreich. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Firmen im Jahr 2012 auf 4,10 Millionen, was einem Plus von 16,7 Prozent entspricht. Zahlreichen Insolvenzen – vor allem aus dem Bereich der Automobilindustrie – stehen damit eine Menge neu gegründeter Startups gegenüber, die bislang allerdings nur wenige Beschäftigte haben. Ebenfalls hohe Zuwachsraten haben Kroatien (8,5 %), die von ihrem Beitritt zur EU profitieren, aber auch die Niederlande (6,6 %). Verglichen damit wächst die Zahl der Unternehmen in Deutschland äußerst moderat, allerdings tut sie das seit einigen Jahren und das ohne größere Einbrüche. Popkes rechnet damit, dass diese Langzeitentwicklung auch weiter anhält. “Die Zukunft ist für Firmengründer weiter positiv”, so Popkes. “Die Bundesregierung hat zugesichert, Startups weiterhin zu fördern. Zudem sollen nach jüngsten Prognosen die Arbeitslosenzahlen weiter sinken, während das Bruttoinlandsprodukt steigt.” Nach den Zahlen der Studie hat auch Griechenland seine größte Krise inzwischen überwunden, die Zahl der Unternehmen steigt wieder. 2012 gab es dort 997 Millionen Firmen, ein Jahr zuvor waren es noch 987 Millionen. Insgesamt betrug das Wachstum in Europa 1,5 Prozent.
Im vergangenen Jahr hatte die Studie noch gezeigt, dass die Volkswirtschaften der BRICS-Staaten die Folgen der weltweiten Finanzkrise offenbar besser verkraftet hatten als die G7-Staaten. Inzwischen gleicht sich diese Entwicklung wieder an. Für Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA ergibt sich ein Unternehmenszuwachs von 1,9 Prozent (28,3 Mio. Firmen). Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika kommen auf 4,9 Prozent. Im Jahr zuvor hatten die BRICS-Staaten noch ein Wachstum von 5,8 Prozent aufweisen können.
Insgesamt betrachtet Jean Stephens, Chief Executive RSM International, die internationale wirtschaftliche Entwicklung verhalten. “Unternehmen werden überall auf der Welt gegründet. Die aktivsten Sektoren sind dabei der Groß- und Einzelhandel sowie höhere Dienstleistungen, die relativ niedrige Einstiegsbarrieren bieten. Fast ein Drittel der von uns analysierten Länder weisen allerdings sinkende Unternehmenszuwächse auf.” Stephens betont: “Schöpferische Zerstörung und eine Kapitalumverteilung hin zu effizienteren Geschäften und neuen Unternehmen spielen in einem weiterhin fragilen wirtschaftlichen Umfeld eine große Rolle. Aus unserer Sicht können die Aussichten für die nächsten Jahre lediglich verhalten optimistisch sein.”
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