Bonn, 15. November 2018 – Seit fast 20 Jahren setzt sich die Stiftung “It”s for Kids” bundesweit für vernachlässigte, missbrauchte oder benachteiligte Kinder ein. Dazu fördert sie verschiedene Projekte unter anderem in Bildung, Ernährung oder Gesundheit und zum Teil mit Hilfe zahlreicher Prominenter aus Sport, Funk und Fernsehen. Unterstützung kommt auch von der “Gemeinschaft sozial engagierter Unternehmen”, einem Netzwerk, dessen Mitglieder in regelmäßigen regionalen Treffen kreative Spenden-Aktionen entwickeln und über die Unterstützung sozialer Projekte entscheiden. Rund 14 solcher Gruppen gibt es in Nordrhein-Westfalen bereits. Nun hat sich auf Initiative des Bonner Unternehmers Wilfried Thünker und des Vermögensberaters Hartmut Noll auch eine Gruppe für die Region Bonn/Rhein-Sieg gegründet.
Zu einem ersten Treffen hatte Thünker rund 30 andere Unternehmerinnen und Unternehmer aus Bonn und der Region in sein Business Center neben der Bundeskunsthalle eingeladen. Tobias Mehwitz von der Stiftung “It”s for Kids” und Ulrich Bohnen von der “Gemeinschaft sozial engagierter Unternehmen” berichteten über die Arbeit der Stiftung und der Regionalgruppen und sammelten an dem Abend bereits Ideen für kreative Spenden-Projekte. Dazu zählen Sammelbehälter für ausrangierte Mobiltelefone zum Beispiel an Schulen und in Betrieben in der Region. “140 Millionen ausrangierte Handys liegen in Deutschland ungenutzt in den Schubladen”, erklärte Tobias Mehwitz. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom sammelt die Stiftung diese Telefone und erhält für die Rohstoffe in jedem alten Handy einen Euro. “Wenn es gelingt zumindest einen Bruchteil der nicht mehr genutzten Telefone zu sammeln, können zugunsten der benachteiligten Kinder Tausende Euro zusammenkommen.”
Mit dem Geld aus den Kreativ-Spenden unterstützt “It”s for Kids” derzeit deutschlandweit über 100 Projekte, Initiativen und andere Stiftungen. “Wir haben keine Projekte in eigener Trägerschaft, darum stehen wir mit anderen Stiftungen auch nicht im Wettbewerb, sondern arbeiten mit ihnen zusammen”, machte Mehwitz deutlich. So haben im vergangenen Jahr 50 Ehrenamtliche aus Unternehmen in Düsseldorf innerhalb eines Tages Geld gesammelt, um Fahrräder für 150 Heimkinder anzuschaffen. “Die konnten nicht an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen, weil sie keine Räder hatten”, erzählte Mehwitz. “Gleichzeitig hat die Stadt Düsseldorf 27 Millionen Euro dafür ausgegeben, dass die Tour de France für einen Tag in der Stadt war, was für ein Skandal.”
In Zusammenarbeit mit bundesweit über 2.500 Friseuren sammelt die Stiftung Haare für die Herstellung von Echthaarperücken. Die Perücken-Hersteller, die das Material früher einkaufen mussten, spenden für jeden gelieferten Zopf einen Geldbetrag. So sind allein in diesem Jahr 70.000 Euro zugunsten der Stiftung zusammengekommen.
Für solche Aktionen brauche die Stiftung aber die Unternehmer mit ihren Netzwerken aus Kunden und Geschäftspartnern. “Ich möchte etwas tun, aber als Einzelunternehmer kann ich das nicht immer allein stemmen”, erklärte Wilfried Thünker. Mit einer Gruppe von 30 Unternehmen habe man ganz andere Möglichkeiten. “Jeder kennt jemanden, der jemanden kennt, der helfen kann, das ist die Devise.” Thünker unterstützt schon jetzt jedes Jahr soziale Projekte und Initiativen und ist CSR-Botschafter (Corporate Social Responsibility) der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg. Wichtig sei ihm aber, “dass die Hilfe wirklich bei Bedürftigen ankommt und nicht zur Kostendeckung im Verwaltungsapparat großer Hilfsorganisationen verschwindet”.
Darum sei die “Gemeinschaft sozial engagierter Unternehmen” so wichtig, über deren Arbeit in den bislang gegründeten Gruppen Ulrich Bohnen berichtete. Spenden-Aktionen, die zusammen mit Unternehmen generiert werden, könnten sich nach seinen Schätzungen in Deutschland auf ein Volumen von jährlich sechs Milliarden Euro summieren. “Um solche Aktionen durchführen und Sach- und Geldspenden zu erhalten, braucht man Kontakte, und Unternehmen haben diese Kontakte”, fasste er zusammen. Dabei sei es durchaus legitim, dass man nicht nur gemeinsame Spenden-Aktionen ins Leben rufe, sondern auch miteinander ins Geschäft komme. “Gemeinsam Gutes tun und voneinander auch geschäftlich profitieren schließen sich nicht aus”, so Bohnen. Entsprechend schloss sich an die Präsentation der Stiftungs- und der Gemeinschafts-Arbeit ein Networking an, bei dem Lohnbuchhalter, Sicherheits-Firmen, Rechtsanwälte, Schneider, Bäcker, Konzertveranstalter und andere Gewerke jeweils Leistungen der anderen anfragen konnten.
Die neue Regionalgruppe trifft sich wieder am 17. Dezember, um über die weitere Arbeit und erste Kreativ-Spenden und Förderprojekte zu beraten. Weitere Informationen und die Anmeldung zur Gemeinschaft sozial engagierter Unternehmen gib es beim Business Center DER THÜNKER, Telefon (0228) 27630 oder info[a]buero-bonn.de.
DER THÜNKER wurde 1985 gegründet und ist damit das älteste Business Center Deutschlands. Im modernen artquadrat in Bonn bietet es Büros und Shared Office, Telefonservice, Postservice und Videokonferenzen sowie Tagesbüros und Konferenzräume. Jedes Jahr unterstützt das Unternehmen soziale Einrichtungen und Initiativen, Inhaber Wilfried Thünker ist zudem CSR-Botschafter der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg.
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