So vermeiden Sie Schäden an Photovoltaikanlagen. Versicherungswirtschaft präsentiert ersten technischen Leitfaden für Solarstromanlagen

(ddp direct) Mehr als eine Million Photovoltaikanlagen befinden sich mittlerweile auf Deutschlands Dächern. Doch immer wieder fallen Photovoltaik-Anlagen aus, weil sie nicht fachgerecht geplant oder installiert wurden. Darauf weist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in seinem technischen Leitfaden für Photovoltaik-Anlagen hin. Die Fehler, die von einigen Planern und Installateuren gemacht werden, sind vielfältig. Die Dachstatik wird nicht richtig berechnet, es werden falsche Annahmen über die Schneelast getroffen oder unterdimensionierte Gestelle installiert, berichtet Bernhard Gause, Mitglied der GDV-Hauptgeschäftsführung.

Dabei lassen sich viele Schäden vermeiden. Wichtig ist, dass die technischen Standards für Solarstromanlagen eingehalten werden. Leider ist das in der Praxis nicht immer der Fall, weiß Versicherungsexperte Gause. Aus diesem Grund hat der GDV den technischen Leitfaden Photovoltaik entwickelt. Der Leitfaden richtet sich an Planer, Installateure, Prüfer und Betreiber von Solarstromanlagen. Ziel ist es, Betriebsunterbrechungen und Sachschäden zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Ein mangelhafter Schutz stellt nicht nur die Wirtschaftlichkeit sondern auch den Versicherungsschutz infrage.

Versicherer frühzeitig in die Planung mit einbeziehen

Wenn bei größeren PV-Anlagen nicht fachgerecht gearbeitet wurde, übernimmt der Versicherer das Risiko nur unter Auflagen oder bietet keinen Schutz an, so Gause. Betreiber von Photovoltaikanlagen sollten daher von Beginn an den Versicherer in die Planung mit einbeziehen. Aber auch die Auswahl des Planers und des Installateurs ist entscheidend. So sollten PV-Anlagen nur von qualifizierten Fachbetrieben installiert werden. Gause: Leider verfügt nicht jeder Elektrobetrieb über das entsprechende Know-how.

Betriebsunterbrechungen gehen ins Geld

Zunehmend ärgern sich auch Hausbesitzer und Gewerbetreibende über mangelhaft errichtete Solarstromanlagen. Denn sobald die PV-Anlage ausfällt und keinen Strom mehr ins öffentliche Netz einspeist, entfällt auch die staatliche Solarförderung. Das hat oftmals ein teures Nachspiel. Der Grund: Viele Photovoltaik-Betreiber benötigen die staatlichen Zuschüsse, um damit die Kredite für ihre PV-Anlagen zu bedienen. Diese Rechnung geht jedoch nur dann auf, wenn die Solarstromanlage störungsfrei funktioniert.

5-Punkte-Checkliste: So tanken Sie richtig Sonne

1. Wählen Sie einen qualifizierten und erfahrenen Betrieb. Fragen Sie nach Referenzprojekten und dem Gütesiegel RAL-Solar der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.: www.ralsolar.de.
2. Besprechen Sie die erforderlichen Maßnahmen direkt vor Ort am Gebäude. Achten Sie darauf, dass alle Gewerke bei der Planung und Ausführung gut koordiniert werden.
3. Informieren Sie Ihren Gebäudeversicherer über die Installation der Anlage und klären Sie, welche Risiken abgesichert werden. Für Diebstahl- und Vandalismus-Schäden ist in der Regel ein Zusatzbaustein zur Gebäudeversicherung notwendig.
4. Dokumentieren Sie bei der Übergabe der Photovoltaikanlage alle Maßnahmen des Installateurs über den Anlagenpass: www.photovoltaik-anlagenpass.de. Lassen Sie sich die Funktionen Ihrer Anlage verständlich erläutern.
5. Prüfen Sie regelmäßig durch Sichtkontrollen, ob Ihre Anlage in Ordnung ist. Sollten Sie Schäden feststellen, informieren Sie Ihren Versicherer und wenden Sie sich an einen Fachbetrieb.

Über den technischen Leitfaden Photovoltaikanlagen (VdS 3145)

Der 24-seitige Leitfaden Photovoltaikanlagen kann auf der Internetseite des GDVs heruntergeladen werden: www.gdv.de. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Exemplare beim VdS Verlag in Köln zu bestellen: 0221/ 7766-122.

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Christian Lübke
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