So täuscht REWE Kunden: Tierqualfleisch medienwirksam ausgelistet und heimlich wieder ins Sortiment genommen

Heimlich aufgenommene Fotos aus der industriellen Kaninchenmast, die zeigen wie die Tiere in kleinsten Gitterkäfigen ein qualvolles Dasein fristen, sorgen immer wieder für Entsetzen bei den Verbrauche

BildGleich zweimal (2007 und 2010) listete REWE medienwirksam Kaninchenfleisch aus Käfighaltung aus, um es dann wieder deutlich weniger medienwirksam ins Sortiment aufzunehmen. Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. wirft REWE daher vor, tierliebe Kunden bewusst zu täuschen.
Vielen Verbrauchern ist nicht bewusst, dass auch Kaninchen in industriellen Mastanlagen gehalten werden. Unfähig zu hoppeln, einen Haken zu schlagen oder auch nur aufrecht zu stehen, fristen die Tiere zu tausenden ein elendes Dasein in winzigen Gitterkäfigen. Die Veröffentlichung von heimlich aufgenommenem Bildmaterial, das die Bedingungen in der industriellen Kaninchenmast zeigt, sorgt daher immer wieder bundesweit für Schlagzeilen und Entsetzen bei den Konsumenten.

Nach der Veröffentlichung solcher Bilder listete der Handelskonzern REWE gleich zweimal medienwirksam Kaninchenfleisch aus. Im April 2007 gab die REWE GROUP bekannt, als erster deutscher Handelskonzern den Verkauf von Kaninchenfleisch zu stoppen. Ein Sprecher des Unternehmens gab sich in den RTL Abendnachrichten erschüttert und sagte, diese Haltungsbedingungen seien ihnen nicht bekannt gewesen.* In einer Pressemitteilung des Unternehmens hieß es: “Maßgabe ist es, dass grundsätzlich kein Kaninchenfleisch aus tierquälerischer Haltung verkauft wird.”

Im November 2007 veröffentlichte der Konzern dann eine Pressemitteilung mit dem Titel: “REWE GROUP STELLT HOHE ANFORDERUNGEN AN KANINCHEN-LIEFERANTEN”. Im letzten Absatz war zu lesen: “Trotz dieser umfassenden Maßnahmen sind sich die REWE Group und die Tierschützer unverändert darin einig, dass die Käfighaltung von Kaninchen nicht artgerecht ist, es aber für den Handel aus Gründen der verfügbaren Mengen kurzfristig keine umsetzbare Alternative gibt.”

Zweieinhalb Jahre später, im März 2010 nahm der Konzern dann erneut medienwirksam Kaninchenfleisch aus dem Sortiment. In der Pressemitteilung verkündete ein Mitglied der REWE-Geschäftsführung: “Wir setzen damit ein Zeichen, welchen Stellenwert Tierschutz im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie für das Unternehmen hat”.*
Recherchen des Deutschen Tierschutzbüro e.V. ergaben, dass REWE jetzt wieder Kaninchenfleisch aus Käfighaltung verkauft. Das Fleisch stammt von der belgischen Firma “lonki”, die nach eigenen Angaben Marktführer in den Beneluxstaaten ist.
Stefan Klippstein, Sprecher des Deutschen Tierschutzbüro e.V., ist über die Unternehmenspolitik der REWE Group empört: “Tierqualfleisch erst medienwirksam auszulisten und es dann wieder klammheimlich ins Sortiment aufzunehmen, ist aus unserer Sicht aktive Verbrauchertäuschung.”

Das Deutsche Tierschutzbüro hat in den letzten Monaten mehrmals mit dem Handelskonzern Kontakt aufgenommen und um eine Stellungnahme gebeten. “Doch statt Informationen gab es nur ein rumeiern, man versuchte uns zu vertrösten und abzuwimmeln” so Klippstein.
“REWE scheint dem Tierschutz nur dann Bedeutung beizumessen, wenn sich dieser gerade gut vermarkten lässt”, konstatiert Stefan Klippstein, “wir raten daher allen tierlieben Verbrauchern sich gut zu überlegen, ob sie diese Geschäftspolitik unterstützen möchten.”

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Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

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