Sierra Metals mit Produktionssteigerung trotz Sorgenmine! Unsere Einschätzung!

Sierra Metals mit Produktionssteigerung trotz Sorgenmine! Unsere Einschätzung!

Während die ,Yauricocha’-Mine im 1. Quartal einen neuen Verarbeitungsrekord erzielte konnte die ,Bolívar’-Mine weiterhin solide Ergebnisse beisteuern und die ,Cusi’-Mine …

BildDer kanadische Edel- und Basismetallproduzent Sierra Metals (ISIN: CA82639W1068 / TSX: SMT) könnte angesichts der aktuellen Produktionszahlen für das 1. Quartal eigentlich mehr als zufrieden sein – gäbe es da nicht ein kleines Problem.

Insgesamt betrachtet lief es für das Unternehmen aus Toronto in den ersten drei Monaten dieses Jahres wie am sprichwörtlichen ,Schnürchen’: Der Gesteinsdurchsatz der 3 Minen konnte um 11 % auf fast 530.000 Tonnen gesteigert, die Metallproduktion um 28 % auf 3 Mio. Unzen Silber- bzw. 26,1 Mio. Pfund Kupferäquivalent ausgebaut und dazu noch verschiedene Explorationsprogramme erfolgreich abgeschlossen werden. Die im vergangenen Jahren im Bereich der peruanischen ,Yauricocha’-Mine durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen sowie das neue Equipment für die Erzaufbereitungsanlage der ,Bolívar’-Mine in Mexiko machen sich also allem Anschein nach bezahlt. Das große Sorgenkind bleibt aber nach wie vor die ebenfalls in Mexiko befindliche ,Cusi’-Mine, deren Produktion nach einem schwachen Schlussquartal 2016 abermals rückläufig war.

Zu den verschiedenen Minen im Einzelnen:

,Yauricocha’ – die Überfliegerin

Die ,Yauricocha’-Mine im Westen Perus, an der Sierra Metals zu rund 82 % beteiligt ist, erzielte im 1. Quartal einen neuen Verarbeitungsrekord von 251.180 Tonnen, womit man das Vorjahresergebnis um 21 % übertraf. Die Metallproduktion konnte in der Folge gar um 54 % auf 2,2 Mio. Unzen Silber- bzw. 18,8 Mio. Pfund Kupferäquivalent gesteigert werden. Grund hierfür waren vor allem höhere Silber-, Kupfer- und Zinkgehalte sowie verbesserte Gewinnungsraten, die u.a. zu einem Anstieg der Silberproduktion um 76 % auf fast eine halbe Millionen Unzen führten. Lediglich bei der – allerdings ohnehin nur nachrangigen – Goldproduktion war ein 27 %-iger Rückgang zu verzeichnen. Positiv wirkte sich dagegen der fortschreitende Abbau hochgradiger Areale wie der ,Esperanza’- oder der ,Cuerpos Chicos’-Zone aus. Das Sierra-Management rechnet daher auch damit, das derzeitige Produktionsniveau im weiteren Jahresverlauf halten zu können.

,Bolívar’ – die Konstante

Die im mexikanischen Bundesstaates Chihuahua gelegene ,Bolívar’-Mine zeigte im 1. Quartal erneut eine solide Leistung. Der Durchsatz der Erzmühle stieg um 11 % auf rund 244.000 Tonnen und sorgte gemeinsam mit höheren Gewinnungsquoten, trotz niedriger Erzgehalte, für eine Produktionssteigerung um 9 % auf 5,8 Mio. Pfund Kupfer- bzw. 680.000 Unzen Silberäquivalent. Allerdings war der Edelmetallanteil dabei leicht rückläufig, während die gewonnene Kupfermenge dagegen um 13 % zulegte. In den kommenden Monaten will das Unternehmen die Produktion weiter ausbauen. Dafür soll u.a. der Fuhrpark der Mine bis zum Ende dieses Quartals schrittweise aufgestockt werden, um künftig noch mehr Material aus den Stollen abtransportieren zu können.

,Cusi’ – das Sorgenkind

Die ebenfalls in Chihuahua befindliche ‘Cusi’-Mine konnte lediglich rund 34.500 Tonnen Erz – und damit 31 % weniger als im Vorjahreszeitraum – im 1. Quartal verarbeiten. Zudem führten niedrigere Erzgehalte und Gewinnungsraten zu einer annähernden Halbierung der Produktion auf letztlich 168.000 Unzen Silber- bzw. 1,4 Mio. Pfund Kupferäquivalent. Doch wie soll es weitergehen? Die Gesellschaft arbeitet aktuell an eine Neubewertung der Entwicklungspläne, nachdem man zunächst die Geologie der Mine erfolgreich neu interpretieren konnte. Für Hoffnung sorgt vor allem ein vor Kurzem abgeschlossenes 15.000 m-Bohrprogramm, bei dem man sich speziell auf die hochgradige ,Santa Rosa de Lima’-Zone fokussierte. Die dabei erzielten Ergebnisse flossen allerdings nicht in die in der vergangenen Woche vorgelegte Ressourcenschätzung ein, bei der man für die Mine 18,3 Mio. Unzen an ,angezeigten’ (,indicated’) sowie 13,7 Mio. Unzen an ,geschlussfolgerten’ (,inferred’) Silberäquivalent-Ressourcen ermitteln konnte. Ziel des Unternehmens ist es nun, die erzielten Erzgehalte möglichst bald wieder zu steigern. Dabei soll die Produktion bei etwa 400 Tonnen pro Tag konstant gehalten werden. Außerdem soll das geförderte Material nicht sofort der weiteren Aufbereitung zugeführt, sondern stattdessen zunächst nahe der Erzmühle gelagert und anschließend stoßweise verarbeitet werden. Ferner will man den Abbau verstärkt in Richtung der bereits erwähnten ,Santa Rosa’-Zone verlagern, um auf diese Weise höhere Erzgehalte zu erzielen.

Fazit:

Das 1. Quartal verlief für Sierra Metals – http://www.commodity-tv.net/c/search_adv/?v=297012 – produktionstechnisch sehr solide. Vor allem die Hauptmine ,Yauricocha’, die sich für mehr als 70 % der Gesamtförderung verantwortlich zeichnete, lieferte erneut ein Spitzenergebnis ab. Das angestrebte Jahresproduktionsziel von rund 11,5 bis 13,5 Mio. Unzen Silberäquivalent bleibt damit weiterhin realistisch. Allerdings besteht bei allen 3 Minen noch Verbesserungspotential hinsichtlich der erzielten Erzgehalte. Die Gesellschaft scheint mir diesbezüglich aber auf einem guten Weg, zumal die jüngsten Explorationsbemühungen durchaus positiv verliefen. Fraglich bleibt aber die weitere Zukunft der ,Cusi’-Mine, deren Gesamtförderkosten im 4. Quartal 2016 mehr als doppelt so hoch ausfielen wie der realisierte Silberpreis. Dass dies auf Dauer nicht funktionieren kann, dürfte jedermann klar sein. Andererseits stellt ,Cusi’ auch mit Abstand die kleinste Förderanlage des Unternehmens dar, so dass man sich dort durchaus das eine oder andere Experiment leisten kann. Zudem sollen die nachhaltigen Gesamtförderkosten (,All-in sustaining costs’) der Anlage im Jahresverlauf auf durchschnittlich 19,66 USD pro Unze sinken, womit man sich dem derzeitigen Silberpreisniveau zumindest deutlich annähern würde. Bleibt somit nur zu hoffen, dass für Sierras künftigen CEO Igor Gonzáles auch hier bald kein Grund mehr für ,Sorgenmi(e)nen’ besteht.

Viele Grüße
Ihr
Jörg Schulte

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