Alternativen zu hormonellen Verhütungsmitteln gibt es, allerdings sind diese relativ unbekannt – zu Unrecht. Die symptothermale Methode wird in Deutschland seit über 30 Jahren erforscht und erreicht einen Methoden-Pearl-Index von 0,4 – 0,6. Die Methode ist damit so sicher wie die Pille.
Natürliche Verhütungsmethoden haben einen schlechten Ruf, weil viel Halbwissen existiert. Das fängt bei ungenügender Aufklärung in der Schule an und reicht bis zu Frauenärzten, die von der symptothermalen Methode noch nie gehört haben und zu Unrecht davon abraten.
In Schulbüchern hält sich hartnäckig das Wissen, dass der Eisprung stets am 14. Zyklustag sei und so manche Klientin kriegt von ihrem Frauenarzt zu hören, dass sie fest mit einer ungewollten Schwangerschaft rechnen müsse, wenn sie nun beginne, Körpersymptome zu beobachten und auszuwerten.
Dabei ist nichts dergleichen zu befürchten. Bei der symptothermalen Methode misst eine Frau ihre Körpertemperatur unmittelbar nach dem Aufwachen, noch bevor sie aufsteht. Im Laufe des Tages kontrolliert sie ihren Zervixschleim und trägt beide Symptome in ein Zyklusblatt ein.
Prinzip der symptothermalen Methode
Sowohl Zervixschleim als auch Temperatur verändern sich zum Zeitpunkt des Eisprungs. Eine Eizelle kann nur innerhalb von 12-18 Stunden befruchtet werden. Spermien sind maximal 5 Tage befruchtungsfähig. Daraus ergibt sich, dass eine Frau nur etwa 5-6 fruchtbare Tage pro Zyklus hat. Alle anderen Tage gelten als unfruchtbar.
Die unfruchtbare Phase nach dem Eisprung lässt sich so zuverlässig bestimmen, dass die Gynäkologen der Universitäten Düsseldorf und Heidelberg in einer Studie mit 900 Frauen festgestellt haben, dass keine einzige Schwangerschaft auftrat, nachdem die postovulatorisch unfruchtbare Zeit durch Temperatur und Zervixschleim (die sogenannte doppelte Kontrolle) bestimmt war.
Einstiegshürden
Genauso wie bei der Pille sollte die symptothermale Methode zur Verhütung nur in einer Beziehung angewandt werden, um das Risiko einer Ansteckung durch sexuell übertragbarer Krankheiten zu minimieren. Dazu kommt, dass sich nicht jede Frau mit ihrer Temperatur und ihrem Zervixschleim auseinander setzen möchte. Die symptothermale Methode muss außerdem erlernt werden. Entweder aus einem Buch oder in einem Kurs.
Apps für Smartphones und Web-Apps zur Online-Zyklusauswertung wie myNFP helfen dabei, den Aufwand der Methode erheblich zu reduzieren und fördern die Erlernbarkeit der Methode. Die Grundlagen lassen sich innerhalb weniger Stunden erfassen, womit bereits sicher verhütet werden kann.
Kein Problem stellen unregelmäßige Zyklen oder Schichtdienst dar, obwohl dies oftmals fälschlicherweise so dargestellt wird. Die symptothermale Methode funktioniert bei Schichtarbeit und bei unregelmäßigen Zyklen genauso zuverlässig und erzielt die gleiche Sicherheit.
Fazit
Viele Frauen erleben ein regelrechtes Aha-Erlebnis, wenn sie feststellen, dass sie auch ohne Arzt und technische Hilfsmittel (außer einem Thermometer) ihre fruchtbaren Tage ermitteln können. Insbesondere bei Nebenwirkungen wie Libidoverlust, häufiger Migräne oder gar Depressionen kann es sinnvoll sein, zu untersuchen, inwiefern ein hormonelles Verhütungsmittel dafür verantwortlich sein könnte.
Mit der symptothermalen Methode existiert eine Alternative für alle Frauen, die keine künstlichen Hormone zu sich nehmen und dennoch hochsicher verhüten möchten.
myNFP wurde 2006 von Christian Korscheck neben dem Informatikstudium gegründet. Was als Studiumsprojekt mit einigen hundert Benutzerinnen begann, wurde über die Jahre zu der größten Online-Plattform zur Verwaltung und Auswertung von Zyklen nach der symptothermalen Methode.
Bisher verwendeten über 40.000 Frauen myNFP, sowohl mit Verhütungsabsichten als auch dem Wunsch, ein Kind zu bekommen. Insgesamt umfasst die Datenbank weit über 200.000 Zyklen.
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