Wechsel der Jahreszeit birgt Gefahren für Autofahrer
Langfassung:
Wildwechsel, plötzlich auftretender Nebel, nasses Laub auf dem Asphalt – der Herbst ist für Autofahrer eine gefährliche Zeit. Das größte Risiko stellt allerdings der rasche Wetterwechsel dar: Nach dem trockenen und sonnigen Sommer mit besten Straßenverhältnissen müssen viele ihr Fahrverhalten erst wieder umstellen, weiß Frank Mauelshagen, Kfz-Experte von ERGO. Und das klingt einfacher, als es ist. Deshalb gibt der Kfz-Experte hilfreiche Hinweise für mehr Sicherheit im Straßenverkehr – auch in der nasskalten Zeit.
Erhöhte Aufmerksamkeit am Steuer
Im Sommer ist selbst ein kräftiger Regenguss schnell vergessen: Auf der aufgeheizten Fahrbahn verdunstet die Nässe bei warmem Wetter im Handumdrehen. Anders dagegen im Herbst: Im Verbund mit herumliegendem Laub und sinkenden Temperaturen kann die Fahrt auf nasser Fahrbahn rasch zur riskanten Schlitterpartie geraten, weiß der Kfz-Experte von ERGO und warnt: “Autofahrer sollten sich unbedingt vor Augen halten, dass sich der Bremsweg bei Nässe stark verlängert. Das bedeutet konkret: Der Sicherheitsabstand zum Vordermann muss mindestens doppelt so groß sein wie auf trockener Straße.” Hilfreich für die frühzeitige Umstellung auf herbstliche Wetterbedingungen sind Verkehrssicherheitstrainings: Sie können Autofahrern helfen, sich auf Gefahrensituationen vorzubereiten, wie sie zum Beispiel im Herbst an der Tagesordnung sind. Vor allem jüngere Autofahrer nutzen diese Möglichkeit gerne: 70 Prozent der unter 30-Jährigen haben bereits ein solches Training absolviert oder planen eine Teilnahme, wie eine im Auftrag von ERGO durchgeführte repräsentative Umfrage von Ipsos* ergab. “Leider fühlen sich routinierte Fahrer hier oftmals zu sicher”, bedauert der Kfz-Experte: Fast jeder Zweite über 50 lehnt das Trainingsangebot ab, so die Umfrage.
Beleuchtung überprüfen!
Wenn die Tage kürzer werden, ist eine intakte Beleuchtungsanlage des Fahrzeugs wichtiger denn je. “Um selbst besser erkannt zu werden, empfiehlt es sich, auch tagsüber mit Licht zu fahren”, so Frank Mauelshagen. Außerdem rät der Kfz-Experte zu einer gründlichen Innenreinigung: “Wegen der ohnehin ungünstigen Sonneneinstrahlung im Herbst sind blitzblank geputzte Scheiben ein Muss.” Eine weitere herbstliche Gefahrenquelle ist Nebel. Dann gilt die Faustregel: Geschwindigkeit gleich Abstand zum Vordermann. Und: Bei plötzlichem Eintauchen in eine Nebelwand keinesfalls scharf bremsen, denn dies gefährdet den nachfolgenden Verkehr! Nebelschlussleuchten machen den Hintermann auf das vorausfahrende Fahrzeug aufmerksam, können diesen aber auch blenden. Deshalb dürfen Fahrer diese erst bei einer Sichtweite von unter 50 Metern einsetzen – und nicht vergessen, sie bei besserer Sicht frühzeitig wieder auszuschalten!
Vorsicht, Wild!
Rund 2.500 Verkehrsteilnehmer werden jährlich durch Wildunfälle verletzt. Besondere Vorsicht ist in der Nähe von Waldgebieten angebracht: Denn jetzt sind Hirsche und Rehe hier häufiger unterwegs. Vor allem in der späten Morgen- und frühen Abenddämmerung gilt: Mit angepasster Geschwindigkeit, vorausschauend und vorsichtig fahren! Um Wildtiere in der Nacht frühzeitig zu erkennen, empfiehlt Frank Mauelshagen, mit Fernlicht zu fahren. Denn damit wirken die Augen von Wildtieren wie Reflektoren und sind so besser zu erkennen. Taucht dann tatsächlich ein Wildtier im Scheinwerferkegel auf, müssen Fahrer schnell handeln. “Sie sollten in diesem Fall sofort abblenden und hupen, um das Tier aus seiner Schreckstarre zu holen und zur Flucht zu bewegen. Eine Vollbremsung ist nur sinnvoll, wenn keine weiteren Fahrzeuge folgen”, warnt der Kfz-Experte von ERGO. Lässt sich ein Zusammenstoß nicht mehr vermeiden, gilt: Lenkrad gut festhalten, bremsen und geradeaus weiterfahren! Im schlimmsten Fall ist ein kontrollierter Aufprall besser als unkontrolliertes Ausweichen. Und: “Wildtiere, wie etwa Rehe, treten oft in größeren Verbänden auf. Seien Sie deshalb gewarnt: Wo eines zu sehen war, könnten noch weitere “Nachzügler” die Fahrbahn kreuzen.”
Unfall mit Sommerreifen?
Nicht nur herbstliche Witterungsverhältnisse können Autofahrern in der dritten Jahreszeit gefährlich werden. Mitunter müssen sie auch mit einem verfrühten Wintereinbruch rechnen. Dann gilt: Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte sind Winterreifen inzwischen Pflicht. Wer bei diesen Wetterbedingungen noch mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld. “Verursachen Autofahrer bei Schnee und Eis mit Sommerreifen einen Unfall, können sie sogar für den Schaden zur Kasse gebeten werden”, warnt der Kfz-Experte. Denn: Bei grober Fahrlässigkeit – und als solche wird das vorsätzliche Fahren mit falscher Bereifung meist bewertet – kommt die Kfz-Kaskoversicherung nicht für entstandene Schäden auf. Kollidiert ein PKW mit Sommerreifen auf einer vereisten Straße mit einem anderen Fahrzeug, kann dies zudem ein Mitverschulden des Autofahrers bedeuten. Deshalb der Tipp des Kfz-Experten: “Unbedingt rechtzeitig Winterreifen aufziehen! Spätestens ab Oktober, beziehungsweise, wenn die Temperaturen dauerhaft unter sieben Grad Celsius sinken, ist es Zeit für die Winterbereifung.”
*Quelle: Ipsos i:Omnibus™
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Kurzfassung:
Herbstgefahren für Autofahrer
Aufgepasst bei Nebel, nasser Fahrbahn und Wildwechsel!
-Wer nutzt Verkehrssicherheitstrainings?
-Was sollten Autofahrer bei Nebel beachten?
-Welches Verhalten bei Wildwechsel?
-Was droht bei Unfall mit Sommerreifen?
Wildwechsel, plötzlich auftretender Nebel, nasses Laub auf dem Asphalt – der Herbst ist für Autofahrer eine gefährliche Zeit. Hilfreich für die frühzeitige Umstellung auf herbstliche Wetterbedingungen sind Verkehrssicherheitstrainings: Sie können Autofahrern helfen, sich auf Gefahrensituationen vorzubereiten, wie sie jetzt an der Tagesordnung sind. Vor allem jüngere Autofahrer nutzen diese Möglichkeit gerne: 70 Prozent der unter 30-Jährigen haben bereits ein solches Training absolviert oder planen eine Teilnahme, wie eine im Auftrag von ERGO durchgeführte repräsentative Umfrage von Ipsos* ergab. “Leider fühlen sich routinierte Fahrer hier oftmals zu sicher”, bedauert der Frank Mauelshagen, Kfz-Experte von ERGO: Fast jeder Zweite über 50 lehnt das Trainingsangebot ab, so die Umfrage. Wichtig für die Umstellung von sommerlichen auf herbstliche Straßenverhältnisse sind folgende Maßnahmen: Zum einen eine intakte Beleuchtungsanlage des Fahrzeugs, da die Tage immer kürzer werden. “Um selbst besser erkannt zu werden, empfiehlt es sich, auch tagsüber mit Licht zu fahren”, rät Frank Mauelshagen, Kfz-Experte von ERGO. Bei Nebel gilt die Faustregel: Geschwindigkeit gleich Abstand zum Vordermann. Und: Bei plötzlichem Eintauchen in eine Nebelwand keinesfalls scharf bremsen, denn dies gefährdet den nachfolgenden Verkehr! Besondere Vorsicht ist in der Nähe von Waldgebieten angebracht, denn jetzt sind Hirsche und Rehe hier häufiger unterwegs. Vor allem in der späten Morgen- und frühen Abenddämmerung gilt: Mit angepasster Geschwindigkeit, vorausschauend und vorsichtig fahren! Um Wildtiere in der Nacht frühzeitig zu erkennen, empfiehlt Frank Mauelshagen, mit Fernlicht zu fahren. Taucht dann tatsächlich ein Wildtier im Scheinwerferkegel auf, müssen Fahrer schnell handeln. “Sie sollten in diesem Fall sofort abblenden und hupen, um das Tier aus seiner Schreckstarre zu holen und zur Flucht zu bewegen. Eine Vollbremsung ist nur sinnvoll, wenn keine weiteren Fahrzeuge folgen”, warnt der Kfz-Experte von ERGO. Lässt sich ein Zusammenstoß nicht mehr vermeiden, gilt: Lenkrad gut festhalten, bremsen und geradeaus weiterfahren! Wer bei einem verfrühten Wintereinbruch noch mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert bei einem Unfall ein Bußgeld und kann sogar für den Schaden zur Kasse gebeten werden. Denn: Bei grober Fahrlässigkeit kommt die Kfz-Kaskoversicherung nicht für entstandene Schäden auf. Der Tipp des Kfz-Experten: “Unbedingt rechtzeitig Winterreifen aufziehen! Spätestens ab Oktober, beziehungsweise, wenn die Temperaturen dauerhaft unter sieben Grad Celsius sinken, ist es Zeit für die Winterbereifung.”
*Quelle: Ipsos i:Omnibus™
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