Wie unterscheiden sich diese beiden Ausbildungen?
DIE ALLTAGSBEGLEITER – BETREUUNGSKRÄFTE IM STATIONÄREN BEREICH
Die zusätzlichen Betreuungskräfte, auch als Alltagsbegleiter oder Präsenzkraft nach § 87b SGB XI bezeichnet, werden heute nach den gem. § 53c SGB XI erstellten Richtlinien für die im § 43b SGB XI bezeichnete zusätzliche Betreuung und Aktivierung in stationären Pflegeeinrichtungen ausgebildet.
Ein Alltagsbegleiter ist überwiegend in der stationären Betreuung von Personen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen tätig. Darum wird diese Ausbildung landläufig auch als Demenzhelferausbildung bezeichnet. Die Unterrichtsinhalte sind unter anderem Pflege, Betreuung und Hygiene, aber auch Freizeitgestaltung u.Ä.
DIE AUSBILDUNG DER ALLTAGSBEGLEITER
Eine Ausbildung zum Alltagsbegleiter dauert je nach Organisationsdichte vier bis sechs Monate und umfasst theoretische ebenso wie praktische Abschnitte. Die Ausbildung wird bei Vorliegen von Arbeitslosigkeit oft in Zusammenarbeit mit Arbeitsagenturen durchgeführt. Ein Alltagsbegleiter arbeitet normalerweise als abhängig Beschäftigter in einer stationären Einrichtung und fügt sich in die dortige Hierarchie ein. Sein Verdienst bewegt sich in der Regel deutlich unterhalb des Einkommensgefüges der Pflegefachkräfte. Eine unterste Grenze beim Verdienst zieht aber der gesetzliche Pflegemindestlohn in seiner jeweils geltenden Höhe.
DIE AUSBILDUNG DER SENIOREN-ASSISTENTEN – ALLTAGSBEGLEITUNG IM AMBULANTEN BEREICH
Die Ausbildung zur Senioren-Assistenz hat ihren Schwerpunkt in der mentalen Betreuung der Älteren im häuslichen Bereich. Ziel ist es, dass ältere Menschen mit Unterstützung durch Senioren-Assistenten so lange wie möglich im eigenen Zuhause wohnen bleiben können.
Senioren-Assistenten sind zwar auch für demenziell erkrankte Menschen, aber doch ganz überwiegend für noch rüstige Senioren tätig. Demzufolge sind die Themen Demenz und Alzheimer auch in der Senioren-Assistenz Bestandteil des Curriculums. Klassisches Arbeitsfeld der Senioren-Assistenten ist die nichtpflegerische, aktivierende Seniorenbetreuung im häuslichen Umfeld mit ihren Besonderheiten, die sich naturgemäß von denen einer stationären Unterbringung unterscheiden. So ist z.B. an die Organisation der häuslichen Abläufe zu denken (im § 45a SGB XI als Entlastungsleistung für die zu betreuende Person und auch für die Betreuungsperson bezeichnet), Sicherheits- und häusliche Ausstattungsfragen sind zu klären, der Gebrauch neuer Technologien wie Smarthome und Tablet ist zu vermitteln, Notrufsysteme sind einzurichten, Ernährung, Freizeit und Sport sind angemessen zu berücksichtigen usw.
SENIOREN-ASSISTENZ – EINE SELBSTSTÄNDIGKEIT MIT SICHERHEITSNETZ
Da Senioren-Assistenten in der Regel bei den Senioren ambulant vor Ort als Selbständige tätig sind, werden Senioren-Assistenten neben der fachlichen Unterrichtung auch auf die besonderen Anforderungen der beruflichen Selbständigkeit vorbereitet. Dort geht es z. B. um Geschäftspräsentation, Businessplanung, Kundengewinnung und andere Marktspezifika. Der Verdienst richtet sich nach örtlichen, rechtlichen und marktüblichen Gegebenheiten. Nach den Länderverordnungen Nordrhein-Westfahlen und Schleswig-Holstein können Senioren-Assistenten, die bei Büchmann/Seminare KG die schulischen Voraussetzungen erwerben, derzeit für die Dienstleistungen zwischen 25 Euro und 30 Euro die Stunde zuzüglich Fahrtkosten bei den Pflegekassen abrechnen. Wird privat liquidiert, bestimmen die marktüblichen Faktoren den Rahmen. So kann der Stundensatz im großstädtischen Bereich – wie z. B. in München – schon über 40 Euro liegen, während der Verdienst in ländlichen Gegenden rund 30 EUR beträgt. Da Senioren-Assistenten/Plöner Modell ihre Dienstleistung zumindest teilweise über die Pflegekasse abrechnen können, handelt es sich um eine Selbstständigkeit mit Sicherheitsnetz
Ute Büchmann, Geschäftsführerin der Büchmann Seminare KG konzipierte die Qualifizierung in der professionellen Senioren-Assistenz nach dem Plöner Modell und entwickelte bereits 2006 den Begriff Senioren-Assistenz für die qualifizierte ambulante Betreuung von Senioren. Seitdem wurden rund 1200 Senioren-Assistenten ausgebildet, die aus allen Bundesländern kommen und meist als Selbstständige in Privathaushalten arbeiten. Das Gesamtkonzept Plöner Modell besteht aus Unterricht, Networking, Unterstützung bei der Vermittlung und Netzwerktreffen nach Abschluss der Ausbildung. Das Netzwerk der nach dem Plöner Modell ausgebildeten Senioren-Assistenten ist heute das größte Netzwerk ambulanter Senioren-Assistenten in Deutschland.
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