Schwaches Marktumfeld und hohe staatliche Maßnahmen belasten Ergebnis von Celesio im ersten Halbjahr 2011

(ddp direct) – Umsatz nahezu stabil bei 11,5 Milliarden Euro
– EBITDA-Rückgang um 16,3 Prozent auf 271,7 Millionen Euro
– Außerplanmäßige Wertberichtigungen in Höhe von 116,3 Millionen Euro
– Neuausrichtung von Lloydspharmacy gestartet

Stuttgart, 11. August 2011. Celesio, eines der führenden internationalen Dienstleistungsunternehmen in den Pharma- und Gesundheitsmärkten, hat im ersten Halbjahr 2011 einen gegenüber Vorjahr nahezu stabilen Umsatz in Höhe von 11,5 Milliarden Euro erzielt. Das operative Ergebnis (EBITDA) ging um 16,3 Prozent auf 271,7 Millionen Euro zurück. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf zusätzliche und über den Erwartungen liegende staatliche Maßnahmen in Höhe von rund 64 Millionen Euro zurückzuführen, die in einem schwierigen Marktumfeld nur teilweise kompensiert werden konnten.

Die massiven staatlichen Maßnahmen und ein stagnierender, teilweise rückläufiger Pharmamarkt haben im ersten Halbjahr unser Ergebnis deutlich belastet. Gleichzeitig haben wir es in einigen Ländern mit einem verschärften Wettbewerb vor allem im Großhandel zu tun, in dessen Rahmen sich ein teilweise irrationaler Kampf um Marktanteile abspielt. Die in der Vergangenheit eingeschlagene Richtung, das preislich nicht regulierte Geschäft auszubauen, werden wir dabei zukünftig noch entschlossener verfolgen, sagt Wolfgang Mähr, der übergangsweise den Vorstandsvorsitz innehat und den Posten am 15. August 2011 an Markus Pinger übergibt.

Entwicklung in den Geschäftsbereichen

Der Geschäftsbereich Patient and Consumer Solutions erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Umsatz von 1,75 Milliarden Euro und damit rund ein Prozent weniger als im Vorjahr. Grund hierfür war vor allem die Entkonsolidierung der niederländischen Apotheken im Jahr 2010. Bereinigt um Portfolio- und Währungseffekte legte der Umsatz um 0,4 Prozent zu.

Das EBITDA des Geschäftsbereichs reduzierte sich um 25,6 Prozent auf 102,1 Millionen Euro. Verantwortlich dafür waren insbesondere zusätzliche staatliche Maßnahmen, die allerdings zum Teil kompensiert werden konnten. Außerdem belasteten das EBITDA die Aufbaukosten der Apothekenkette in Schweden, die Betriebs- und Organisationskosten für die neue Führungsorganisation bei DocMorris-International Retail sowie Kosten der Neuausrichtung von Lloydspharmacy.

Am 30. Juni 2011 betrieb Celesio insgesamt 2.291 Präsenzapotheken und damit 20 Apotheken weniger als am 30. Juni 2010. Seit dem vierten Quartal 2010 sind die 63 niederländischen Apotheken, die in die Brocacef Holding eingebracht wurden, nicht mehr in den Zahlen enthalten. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 wurden 18 Apotheken (Vorjahr 22) eröffnet, davon 14 in Schweden.

Im wichtigsten Apothekenmarkt Großbritannien konnte der Umsatz trotz der hohen Belastung durch staatliche Eingriffe leicht gesteigert werden. Lloydspharmacy trug im ersten Halbjahr 58,5 Prozent zum Umsatz des Geschäftsfelds Apotheken bei. Dies konnte mit einem Anstieg des Rezeptvolumens und mit einem Umsatzwachstum in Höhe von 46 Prozent im nicht preisregulierten Servicegeschäft mit Institutionen erreicht werden, beispielsweise durch Versorgungsverträge mit Krankenhäusern, Gefängnissen und anderen institutionellen Einrichtungen.

Lloydspharmacy hat im Berichtszeitraum mit Neuausrichtungsmaßnahmen begonnen, um durch die bessere Bedienung der Bedürfnisse der Verbraucher das OTC-Geschäft auszubauen. Hierzu werden das Produktsortiment bereinigt, eine Preisoffensive gestartet, die Öffnungszeiten verlängert und eine neue Internetseite für den Versandhandel erstellt. Diese Investitionen werden das Ergebnis mit rund 20 Millionen Euro im Jahr 2011 belasten.

Der Geschäftsbereich Pharmacy Solutions erzielte im Berichtszeitraum einen Umsatz von 9,42 Milliarden Euro, der damit nahezu auf Vorjahresniveau lag. Das EBITDA des Geschäftsbereichs ging um 6,9 Prozent auf 214,2 Millionen Euro zurück. Dies ist vor allem den staatlichen Maßnahmen in Deutschland und dem anhaltenden Wettbewerbsdruck in Frankreich geschuldet. Die Anzahl der Großhandelsniederlassungen betrug zum Ende des zweiten Quartals 133.

Der intensive Wettbewerb in einem stagnierenden Pharmamarkt führte für den französischen Großhandel OCP zu rückläufigem Umsatz und Rohertrag. OCP konnte aber seit Oktober 2010 ihren Marktanteil erfolgreich verteidigen.

Der britische Großhandel AAH zeigte, wie schon im Vorjahr, eine gute Ergebnisentwicklung. Gleichzeitig konnte AAH die Marge durch operative Verbesserungen, beispielsweise bei den Einkaufskonditionen, steigern.

In Deutschland hatte das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) negative Effekte auf das Ergebnis von GEHE. Diese Belastungen konnten im ersten Halbjahr 2011 aufgrund des scharfen Wettbewerbs nicht über Rabattkürzungen weitergegeben werden. Mit Blick auf das am 1. Januar 2012 startende neue Vergütungssystem mit Fixbeträgen hat GEHE ihren Marktanteil verteidigt, musste dafür aber deutlich rückläufige Gewinne akzeptieren.

Das Geschäft unseres Großhandels Panpharma in Brasilien verlief mit einem Umsatzwachstum von rund neun Prozent im ersten Halbjahr gemäß den Erwartungen.

Der Geschäftsbereich Manufacturer Solutions erwirtschaftete einen Rohertrag von 198,7 Millionen Euro, was einem leichten Rückgang von 2,6 Prozent entspricht. Ursache für das um 64,0 Prozent verringerte EBITDA des Geschäftsbereiches von 2,1 Millionen Euro (Vorjahr 5,9 Millionen Euro) sind vor allem die planmäßigen Anlaufkosten bei Medco Celesio sowie ein rückläufiges Ergebnis von Movianto.

Movianto hat ihr Geschäftsvolumen ausbauen können. Vertragsverluste in Großbritannien sowie Anlaufverluste in Portugal und eine schwierige Marktlage in Spanien führten jedoch zu einem deutlich niedrigeren Ergebnis als in der Vorjahresperiode.

Bei Pharmexx kam der Ausbau des Geschäfts nach der Restrukturierung langsamer als erwartet voran. Zwar konnte das Geschäft in den meisten Ländern stabilisiert werden, dennoch bleibt die Neugewinnung von Verträgen hinter den Erwartungen zurück.

Wertberichtigungen

Im Rahmen einer außerplanmäßigen Überprüfung der Vermögenswerte hat Celesio im Juli 2011 die Berichtigung der Wertansätze bei drei Geschäftseinheiten um insgesamt 116,3 Millionen Euro bekannt gegeben. Die außerplanmäßigen Abschreibungen, die immateriellen Vermögenswerte umfassen, erfolgten bei Pharmexx um 72,0 Millionen Euro, für den Großhandel in Dänemark um 21,0 Millionen Euro und für den Großhandel in Portugal um 23,3 Millionen Euro.

Auslöser für die nach internationalen Bilanzierungsregeln (IFRS) erforderlich gewordene außerplanmäßige Überprüfung sämtlicher Vermögenswerte war die zum Stichtag 30. Juni 2011 unter dem Buchwert des Eigenkapitals liegende Marktkapitalisierung der Celesio AG. Dieser Werthaltigkeitstest führte nur im Falle der drei genannten Geschäftseinheiten zu Wertberichtigungen. Die makroökonomische Unsicherheit in Europa sowie ein daraus resultierendes schwaches Marktumfeld mit inzwischen hohen direkten und indirekten Belastungen aus staatlichen Sparmaßnahmen im Gesundheitssektor führten zu den genannten bilanziellen Wertberichtigungen. Die Höhe der vorgenommenen Wertberichtigungen wurde in erheblichem Umfang auch von einem höheren Diskontierungsfaktor auf zukünftige Zahlungen beeinflusst.

Ertragsprognose 2011

Im Geschäftsjahr 2011 werden sich, wie bereits angekündigt, zusätzliche staatliche Maßnahmen deutlich im Ergebnis von Celesio auswirken, insbesondere im britischen Apothekengeschäft und im deutschen Pharmagroßhandel. Die derzeit absehbaren direkten Effekte werden das Konzern-EBITDA zusätzlich zum Vorjahr um voraussichtlich 120 Millionen Euro beeinträchtigen. Celesio erwartet, dass diese Effekte durch die Entwicklung in anderen Geschäftsbereichen und die Initiativen im Rahmen von Agenda 2015 nur zum Teil kompensiert werden können.

Auf Basis der bislang bekannten staatlichen Maßnahmen geht Celesio für das Gesamtjahr 2011 daher davon aus, ein operatives Ergebnis (EBITDA) von rund 600 Millionen Euro erzielen zu können.

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