Glückliches Ende für zwei mutige Emigrantenkinder. So einfach kann Integration gelingen!
(NL/9685427643) 5.000 Syrern wurde die Aufnahme in der Bundesrepublik zugesagt. In Anbetracht von 6 Millionen Flüchtlingen eine kleine Zahl und angesichts der trostlosen Zustände in Asylantenheimen, eine große Verantwortung. Die Bewohner warten hier – oft wie unter Quarantäne interniert – monate- bis jahrelang auf die Aufenthaltsgenehmigung. Umso schöner, wenn aus dieser Anonymität ab und an Einzelschicksale aufleuchten, die Dank beherzter Privatinitiative eine glückliche Wendung nehmen.
Ahmad strahlt über das ganze Gesicht. Die letzten Wochen kommen ihm vor wie ein Traum ein wunderbarer Traum, aus dem er nach den schrecklichen Erfahrungen seiner Flucht am liebsten nie mehr aufwachen möchte. Und heute kam schon wieder eine tolle Nachricht – er kann es noch gar nicht fassen: Warum macht jemand so was, einfach nur so? Der kennt mich doch überhaupt nicht! Dann rennt er los, seine paar Habseligkeiten für einen Segeltörn packen.
Ahmad ist 16 und eines von zwei Emigranten-Kindern, die vor einigen Monaten in der Freien Schule Glonntal aufgenommen wurden. Er hat schwere Zeiten hinter sich. Als sogenannter UMF (unbegleiteter minderjähriger Flüchtling) verließ er ohne jegliche familiäre Unterstützung seinen Heimatort im Krisengebiet Afghanistan. Es erwartete ihn ein völlig fremdes Land. Er kannte keine Menschenseele, er verstand kein einziges Wort Deutsch. Über ein Auffanglager fand er zu einer Jugendwohngruppe. Dort lernte er den siebzehnjährigen Joshué kennen, der aus dem Kongo kam und eine ähnliche Odysseuse hinter sich hatte. Ihre erste gemeinsame Aktivität: ein Deutschkurs.
Die freie Schule Glonntal wurde auf das Schicksal der beiden Jungen aufmerksam. Rektor Hartmut Lüling setzte sich dafür ein, dass die Jugendlichen in einer sogenannten Impulsklasse Aufnahme fanden: Begegnungen unter so verschiedenartigen Kulturen sind menschlich tief berührend. Die jungen Männer haben Unglaubliches hinter sich. Neben den existenziellen Bedürfnissen wie Essen, Trinken und ein Dach über den Kopf brauchten sie vor allem echte Anteilnahme und ein neues Zugehörigkeitsgefühl. Der Austausch über ihre und unsere kulturellen Hintergründe gehört in unserem Haus zum regelmäßigen Unterrichtsstoff.
Ein besonderes Highlight für die beiden Jugendlichen war die Teilnahme an dem Klassensegeltörn im Mittelmeer. Hier wirkten sämtliche Kräfte zusammen: Mittels Sondergenehmigung der Ausländerbehörde wurde die Residenzpflicht aufgehoben, die Schüler durften kurzfristig ausreisen. Und ein großherziger Sponsor erklärte sich umgehend bereit, die Kosten für die Klassenfahrt zu übernehmen.
Ahmad und Joshué haben inzwischen die Freie Schule Glonntal verlassen. Die freundschaftlichen Bande, die während der Schulzeit geknüpft wurden, werden jedoch erhalten bleiben. Der Abschied fiel trotzdem nicht leicht. Doch ihr weiterer Lebensweg zeichnet sich bereits ab. Dank schulischer Betriebspraktika fanden beide einen Ausbildungsplatz. Salih Sürmeli, der Geschäftsführer von S-Cars Service in Heimstetten, freut sich auf seinen neuen Azubi und auch REWE in München ist gespannt, wie sich der junge Mann macht. Zwei Emigrantenkids haben gelernt, wieder an Wunder zu glauben
Weitere Infos finden Sie unter: www.freie-schule-glonntal.de
*Der Abdruck ist frei. Wir bitten um ein Belegexemplar.
Kurzportrait: Freie Schule Glonntal
2007 wurde die Freie Schule Glonntal mit großer Einsatzbereitschaft von Lehrern, Eltern und Schülern gegründet. Sie ist eine private offene Ganztagesschule mit integrativem Ansatz und einheitlichem Bildungsgang von der 1. bis zur 12. Klasse, wie Grundschule und Gymnasium mit anschließendem Abitur oder Mittlerer Reife Prüfung.
Zugrunde liegt der staatlich genehmigte Lehrplan der Waldorfschulen. Das pädagogische Konzept wurde allerdings erheblich erweitert, um eine vertiefte Erlebnispädagogik, sowie Kunst und einer ganzheitlichen Naturwissenschaft als zentrales Anliegen. Die Schule steht unter Leitung von Harmut Lüling, einem Erlebnispädagogen und Lehrer aus Leidenschaft.
Auf Grund ihrer vielfältigen gesundenden und integrativen Aspekte bietet die Schule nachhaltige Möglichkeiten, Kinder und Jungendliche in besonderen Lebenssituationen zu integrieren. Die Höhe des Schulgeldes wird im Gespräch mit den Eltern individuell ermittelt und nach finanziellen Möglichkeiten festgelegt.
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