Schon mal von Cyberchondrie, Hüftschnupfen oder Steakhouse-Syndrom gehört?

Das umfangreiche Register von medipresse.de beinhaltet selbst außergewöhnliche Krankheiten und wie sie behandelt werden können

Schon mal von Cyberchondrie, Hüftschnupfen oder Steakhouse-Syndrom gehört?

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Schon mal von Cyberchondrie , eine Art “moderne” Hypochondrie, Hüftschnupfen oder Steakhouse-Syndrom gehört? Allesamt besonders außergewöhnliche Krankheiten, von denen selbst viele Mediziner noch nie gehört haben. Das umfangreiche Register an Krankheiten von medipresse.de führt selbst die exotischsten Krankheiten auf. Dabei wird das Krankheitsbild nicht nur erklärt, sondern auch gängige Behandlungsmethoden aufgeführt.

Krankheitsregister des Medizinportals medipresse.de : Von der Allergie bis zur Zyste

Von der Allergie bis zur Zyste: Das Krankheiten Register von medipresse.de beinhaltet alles zu Ursachen, Symptomen, Diagnose und Therapiemöglichkeiten von Krankheiten. Die wertvollen Informationen können einen Arztbesuch nicht ersetzen, jedoch bei der Vorbereitung helfen. Am Beispiel der Krankheiten Cyberchondrie, Hüftschnupfen oder Steakhouse-Syndrom soll deutlich werden, dass selbst unbekannte Krankheiten, denen oft wenig Bedeutung beigemessen wird, ernst genommen werden müssen.

Krankheitsbild Cyberchondrie – die Krankheit per Mausklick

Schätzungen zufolge machen sich knapp acht Millionen Menschen in Deutschland übermäßige Sorgen um ihre Gesundheit. Und das Internet trägt nicht gerade zur Beruhigung bei. Statt zum Arzt zu gehen, suchen 57 Prozent der Deutschen erst einmal online nach Erklärungen für ihre Symptome, wenn sie sich krank fühlen (Studie E-Health-Trends in Europe). Wer krank ist, fragt Google. Der seltsame Ausschlag auf der Brust, die kleine Stelle im Mund oder die ständigen Schwindelattacken – nach ein paar Klicks findet man in wenigen Sekunden zu fast allen Symptomen eine Diagnose. Dabei trägt das Internet nicht unbedingt zur Beruhigung bei. Denn oft bekommt man dort keine eindeutigen, sondern eher widersprüchliche Informationen. Das zeigt auch eine Studie des Softwareherstellers Microsoft. Für die Untersuchung werteten die US-Wissenschaftler Ryen W. White und Eric Horvitz 40 Millionen Online-Suchanfragen aus. Die Auswertung zeigt, dass beispielsweise der Suchbegriff “Kopfschmerzen” viel häufiger mit einem Gehirntumor in Verbindung gebracht wurde als mit naheliegenderen Ursachen wie etwa einer Verspannung. Die Suche nach “Muskelzucken” führte häufiger zu einer seltenen Erkrankung des motorischen Nervensystems (ALS) als zu einer einfachen Überlastung. Als Resultat entsteht ein Phänomen, dass mittlerweile so weit verbreitet ist, dass Experten ihm einen eigenen Namen gegeben haben: Cyberchondrie – eine Art “moderne” Hypochondrie. Betroffene haben über mehrere Monate Krankheitsängste und klicken sich täglich drei oder vier Stunden durch medizinische Foren und Gesundheitsseiten nach Diagnosen, die auf ihre Symptome zutreffen.

Krankheitsbild Coxitis fugax – wenn Gelenke Schnupfen bekommen

Die Diagnose Hüftschnupfen mag erst einmal lustig klingen, ist aber oft mit großen Schmerzen verbunden. Und nicht selten sind Patienten im Kindesalter gar nicht gehfähig. Warum? Aus der Hüftgelenkkapsel entspringt ein Teil des vierköpfigen Oberschenkelmuskels (Musculus quadriceps femoris). Dieser ist nicht nur der kräftigste Muskel des Körpers, sondern auch der wichtigste Stabilisator des Kniegelenks. Wie ein Bungee-Seil ist seine Endsehne an der Kniescheibe fixiert und ermöglicht so die Streckung des Knies. Bei einem Hüftschnupfen ist die Gelenkkapsel allerdings entzündet und es bildet sich Flüssigkeit, die sich ausdehnen will. Die Folge: Es entsteht Spannung und die Schmerzen strahlen über den Oberschenkelmuskel bis ins Knie aus und schränken die Beweglichkeit stark ein. Ursache für die schmerzhafte Erfahrung, die besonders Kinder zwischen drei und zehn Jahren machen, ist eine zurückliegende Infektion der oberen Atemwege. Zwei Wochen später kommt es dann zu einer Immunreaktion, die sich als Entzündung an der Hüfte spürbar macht. Für gewöhnlich wird die Flüssigkeit in der Gelenkkapsel aber innerhalb von 4 bis 5 Tagen vom Bindegewebe wieder aufgenommen und das Kind hat keine Beschwerden mehr. Eine spezielle Therapie ist nicht notwendig. Bei starken Schmerzen werden meist Schmerzmittel empfohlen, etwa Ibuprofen oder Paracetamol. Ansonsten gilt es sich in Geduld zu üben und das betroffene Bein möglichst lange ruhig zu stellen.

Steakhouse-Syndrom – wenn der Bissen im Hals stecken bleibt

Wenn der Magen leer und der Appetit groß ist, werden Steaks, Würstchen und Burger gerne mal gierig herunter geschlungen. Meistens erreichen die Speisen den Magen auch ohne uns Probleme zu bereiten. Hat ein Speisestück aber einen größeren Durchmesser als die Speiseröhre, kann uns der Bissen im wahrsten Wortsinn im Hals stecken bleiben. Die Speiseröhre, medizinisch Ösophagus genannt, ist ein etwa 25 Zentimeter langer und zwei Zentimeter weiter, mit Schleimhaut ausgekleideter Muskelschlauch. Sie dient in erster Linien als Transportweg für Nahrung. Während des Schluckakts wird der Nahrungsbrei durch wellenförmige Muskelbewegungen, sogenannte Peristaltik, bis zum Mageneingang transportiert. Insgesamt 26 Muskeln sind am Schluckvorgang beteiligt. Nur wenn das Zusammenspiel einwandfrei funktioniert, ist ein ungestörter Ablauf möglich. Durch überhastetes Essen und Trinken – aber auch sehr heiße, kalte, reizende oder kohlensäurehaltige Getränke – kann es zu Störungen der Muskelbewegungen in der Speiseröhre kommen. Ungenügend gekaute Speisestücke können einen Krampf auslösen. Mediziner sprechen dann vom sogenannten Steakhouse-Syndrom. Werden spitze Knochenanteile mitverschluckt, können sie die Speiseröhre im schlimmsten Fall auch perforieren. In der Regel löst sich der Krampf durch Würgeversuche. Bei Speisestücken ohne Knochenteile und tolerablen Symptomen kann man auch mit Hilfe von kleinen Schlucken Wasser versuchen, einen natürlichen Abgang in den Magen herbeizuführen. Auch die Gabe von Mitteln wie Glucagon oder Buscopan zur Entspannung der Speiseröhre hat sich bewährt. Stellt sich keine Besserung ein, ist ein endoskopischer Eingriff erforderlich.

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