Rund 2 Mio. m² fehlen noch

Die Dynamik der Neubauaktivitäten von Logistikimmobilien in Deutschland stieg im ersten Quartal 2015 mit rund 590.000 m² Logistik-Neubaufläche gegenüber dem vorangegangenen Quartal am Jahresende 2014 (ca. 535.000 m²) leicht an. Auch das zweite Quartal zeigte mit 640.000 m² eine leichte Steigerung gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres 2015, blieb allerdings gegenüber dem 2. Quartal 2014 (ca. 1.210.500 m²) deutlich zurück. Das zeigt die Halbjahresauswertung des Logistikimmobilien-Seismographen, der quartalsweise von Logivest und der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services, Nürnberg herausgegeben wird.

Die Halbjahresbilanz zeigt insgesamt eine unterdurchschnittliche Entwicklung: Im 1. Halbjahr 2014 schlugen die Neubauten mit rund 1.933.000 m² zu Buche, damit erreichten die Logistikimmobilien-Neubauten in der ersten Hälfte diesen Jahres mit 1.230.000 m² nur knapp 64 Prozent des Vorjahreswertes. Vom Gesamtwert für 2014 von rund 3.474.000 m² wurden nur rund 35 Prozent erreicht. “Um das Gesamtvolumen von 2014 zu erreichen, ist nun eine durchschnittliche Neubaufläche von rund 1,1 Mio. m² pro Quartal nötig”, so Kuno Neumeier, Geschäftsführer von Logivest. “Durchaus möglich, da wir von großen Projekten mit Realisierungsbeginn im 2. Halbjahr 2015 wissen. So soll beispielsweise noch im Herbst 2015 der Bau des über 200.000 m² großen Verteilzentrums und Ersatzteillagers für die BMW AG durch die DIBAG Industriebau AG in Wallersdorf im Landkreis Dingolfing-Landau starten.” Dargestellt auf einer Deutschlandkarte, fällt auf, dass in beiden Quartalen mit einem Anteil von über 70 Prozent die meisten Neubau-Logistikimmobilien in den Top-Logistikregionen entwickelt wurden.

Im ersten Quartal lag die Logistikregion Duisburg/Niederrhein mit insgesamt 94.500 m² Neubaufläche deutlich vorn. Dabei entfielen allein 60.000 m² auf ein Multiuser-Objekt, das im Duisburger Hafen im Logport 1 entsteht. Weitere 22.500 m² wurden in Mönchengladbach realisiert: Wie die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach bekannt gab, wird für die Logistikdienstleister Logwin und Vetten im Regiopark eine auf die Fashion- und Lifestylebranche zugeschnittene Logistikimmobilie entwickelt. Auf Platz 2 der neubauaktivsten Logistikregionen des ersten Quartals 2015 folgt Berlin/Brandenburg, wo mit dem Bau von gesamt 50.500 m² Logistikflächen begonnen wurde. So entsteht im GVZ Großbeeren ein Logistikzentrum für einen
Lebensmitteldiscounter, das bereits 41.000 m² umfasst und ab Dezember 2015 als Lager- und Umschlagplatz für Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs dienen soll. Platz 3 sicherte sich, hauptsächlich durch den 45.000 m² großen Neubau für eine Baumarkt-Kette in Hamm/Rhynern, die Logistikregion Östliches Ruhrgebiet mit 48.300 m² Logistikimmobilien-Neubaufläche.

Im 2. Quartal dagegen war der Süden Deutschlands, allen voran die Region München, der größte Nutznießer: Aufgrund der Einzelentwicklung für einen Automobilhersteller mit 120.000 m² Neubaufläche konnte die Logistikregion München jetzt schon ihren Vorjahreswert nahezu erreichen und sich an die Spitze des Rankings setzen. Das Logistikzentrum, das als Ersatzteillager für das “langsam drehende Sortiment” dienen soll, entsteht im bayerischen Bruckberg. Auffällig ruhig dagegen ist es erneut in den Gebieten Donau, Mitte Deutschland, Saarland und Erfurt. In diesen vier der 20 Top-Logistikregionen konnte bereits im 2. Quartal in Folge keine Neubauaktivität verzeichnet werden.

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