Rolli Erziehungssystem der Christian Wilhelm Schneider Schule – Förderzentrum Esens, macht Schule.

Rolli Erziehungssystem der Christian Wilhelm Schneider Schule – Förderzentrum Esens, macht Schule.

Rolli Erziehungssystem der Christian Wilhelm Schneider Schule - Förderzentrum Esens, macht Schule. Erpressung, Schlägereien und Zerstörungswut sind Alltag auf deutschen Schulhöfen. Um schulische Gewalt zu verhindern, entwickelten Schüler und Lehrer der Christian-Wilhelm-Schneider-Schule Esens ein Belohnungskonzept für friedliches Miteinander: die Wertmarke “Rolli”.
Es sind die Schüler der Christian-Wilhelm-Schneider-Schule in Esens, die sich einen friedlicheren Umgang miteinander wünschen. “In einer Umfrage machten sie vor fünf Jahren deutlich, dass Schlagen und Beleidigungen für sie das Störendste am Schulalltag ist”, berichtet Rolf Gerdes, Rektor der Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und geistige Entwicklung. Gemeinsam entwickelten Lehrer und Schüler daraufhin das Belohnungssystem Rolli, das ein friedfertigeres Schulleben zur Folge hat – und inzwischen Schule macht.
Die Regeln sind einfach: “Schlagen, Treten, Beleidigen, Beschimpfen anderer Kinder sollen an unserer Schule nicht mehr vorkommen”, erläutert Gerdes. Alle achten darauf. Am Ende eines jeden Schultages wird mit jedem Kind sein Verhalten reflektiert. Dazu gibt es einen Monatsbogen mit festen Kriterien, in den der Lehrer ein Plus für vorbildliches Benehmen oder ein Minus bei Fehlverhalten einträgt. Nach vier Wochen wird Bilanz gezogen. Dazu treffen sich alle rund 120 Schüler (sechs bis 23 Jahre alt) und Lehrer zur so genannten Schulkonferenz. Dort tragen die Klassensprecher vor, wie viele Mitschüler es geschafft haben, sprich: wie viele sich vier Wochen lang an die selbstaufgestellten Regeln gehalten und ein friedvolles Miteinander an den Tag gelegt haben.
Diejenigen, die es geschafft haben, bekommen einen Rolli pro Woche. “Rollis sind auf stärkerem Papier gedruckte Wertmarken”, so Gerdes. Sie sind die Eintrittskarte für die monatliche Belohnungsveranstaltung. “Das kann ein gemeinsamer Ausflug, ein Besuch im Kino oder Spaßbad sein, das können jedoch auch kleinere, aber besondere Aktionen sein wie alte Spiele oder Bosseln”, berichtet Gerdes. Die Lehrer organisieren diese Veranstaltungen, wobei die Wünsche der Schüler mit einfließen. Wer das Ziel nicht erreicht hat, bleibt indes in der Schule. In Rollenspielen trainieren diese Schüler alternatives Verhalten in Konfliktsituationen.”Das sind inzwischen nur noch wenige Schüler”, freut sich Gerdes. Die meisten nehmen an der monatlichen Belohnungsveranstaltung teil.
“Wer sich ein friedvolleres Miteinander von Schülern wünscht, darf ihnen nichts aufzwängen”, sagt Rolf Gerdes. Schüler, Lehrer und Eltern ziehen mit dem Einsatz des Belohnungssystems für gutes Verhalten an einem Strang. “Es ist viel Arbeit”, weiß der Schulleiter, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und wenn es um die Finanzierung der Belohnungsveranstaltungen geht, sind die Ostfriesen nicht nur kreativ, sondern haben auch noch viel Spaß daran”
Aus: http://www.engagiert-in-deutschland.de/toro/resource/html?locale=de#!entity.1836, 26.11.2012
Ein anderes Beispiel einer Belohnugsveranstaltung verdeutlich die Praxis dieses Erziehungskonzeptes “Rund 150 Schüler der Förderschule Esens durften zur Belohnung für gutes Betragen an einer Vorstellung des Zirkus “Kübele” in der Esenser Turnhalle teilnehmen. Mit Begeisterung sahen die Kinder am Freitag den Jongleuren, Feuerschluckern und tierischen Akrobaten zu.Das ein oder andere Mal wurdensie während der 45-minütigen Vorstellung selbst mit eingebunden und durften den Zirkusartisten bei ihren Kunststücken helfen. Solche oder ähnliche Belohnungsveranstaltungen finden jeden Monat an der Christian-Wilhelms-Schneider-Schule statt. Damit die Schüler teilnehmen dürfen müssen sie sich zuvor vier Wochen im Umgang mit Mitschülern und Lehrern bewähren. Dies beinhaltet, dass sie weder den Unterricht stören noch andere beleidigen oder verletzen. “Seit wir diese Maßnahme vor sieben Jahren eingeführt haben, hat sich das Verhalten der Schüler sehr verbessert”, freut sich Schulleiter Rolf Gerdes. “Die Schüler haben alle vier Wochen aufs Neue einen Anreiz sich gut zu benehmen.”Auffällige Schüler werden in Beratungsgesprächen über ihr Fehlverhalten aufgeklärt und müssen dieses reflektieren. Bei eindeutiger körperlicher Gewalt oder sonstigen Deliktenmit Strafbestand, wie Erpressung, erfolgt jedoch sofort eine Suspendierung der Schüler. “So etwas erfordert schnelles und konsequentes Eingreifen”, erklärt Gerdes. “Zum einen, damit die Kinder wissen, dass solches Verhalten unmittelbar bestraft wird,und zum anderen, damit sich die Mitschüler sicher fühlen können.” Dank der Belohnungsmaßnahme seien solche schwerwiegenden Vorfälle aber selten geworden.Die Zirkusvorstellung hatten sich am Freitag mit einer Ausnahme alle Schüler verdient.Damit diese Veranstaltungen bei allen gut ankommen,ist es sinnvoll, dass sie nichts mit dem Schulunterr nicht zu tun haben. “Die Schüler sollen die Teilnahme ja nicht als eine Bestrafung empfinden, sondern Spaß daran haben”, verrät Lehrerin Eva Lakowski. So werden beispielsweise auch Fahrten ins Kino, zum Indoor-Spielpark “Klabautermann” oder ins Schwimmbad von den Lehrern organisiert. Oftmals müssen dabei Kompromisse von den Schülern eingegangen werden. “Der Altersunterschied der Teilnehmer ist recht groß”, verdeutlicht Lakowski.”Die Zirkusveranstaltung kommt beispielsweise eher bei den Jüngeren an. Die