Rettungspaket für den Deutschen Tierschutz

Rettungspaket für den Deutschen Tierschutz

Millionen Deutsche haben sich während der Corona-Pandemie ein neues Haustier zugelegt. Der Verstand wurde nicht selten beim Kauf ausgeschaltet. Gedacht wurde bis zum Pandemie-Ende, nicht darüber hinaus. Heute sind als Resultat aus unüberlegten Spontankäufen die Tierheime voll und können keine neuen Tiere mehr aufnehmen. Notfälle gehen unter. Weil kein Platz frei ist, der Urlaub aber gebucht ist und der Flieger nach Südeuropa in Kürze startet, setzen Tierhalter die spontan erworbenen Hausbewohner einfach aus. Endlich geht es wieder in den Urlaub. Das das Aussetzen eines Haustieres eine Ordnungswidrigkeit ist und meist den Tod des Tieres bedeutet, ist den haltern egal, sagt die Leiterin einer Kaninchen-Notstation in Duisburg.

In der Pandemie bestand Homeoffice Pflicht. Ideal, um sich ein neues Haustier zuzulegen. Bitte einen Hunde-Welpen, den man selbst erziehen kann oder ein Kitten! Zumindest ein Kaninchen zum Kuscheln für die Kinder. Impulskäufe führten zu einer nicht dagewesenen Haustierflut in Deutschland. Tierärzte schlugen rechtzeitig Alarm und warnten vor den Folgen. Nun ist die Immunisierung der Bevölkerung vorangeschritten und es darf wieder in den Urlaub gefahren werden!

Das Reisen wieder erlaubt ist gibt Hoffnung, für die in der Corona-Pandemie stark belastete Reise-Branche. Die Tierschützerin und Unternehmensleiterin von verwoehnwochenende.de, einem deutschen mittelständischen Reiseportal für Kurztrips freut sich über die verstärkte Nachfrage nach Kurzreisen, hat jedoch gleichzeitig wenig Verständnis für die Impulskäufe, die heute ihre Tier-Notstation an die Belastungsgrenze bringen.

Angesichts überfüllter Tierheime und steigender Kosten ist die Situation alarmierend. Viele Tierheime und private Notstationen sind bereits jetzt komplett überfüllt oder mussten Aufnahmestopps verhängen. Ein Grund dafür ist die Abgabe der unüberlegt in der Coronazeit angeschafften Tiere. Hohe Energiepreise, gestiegene höhere Kosten für Tierfutter und für Tierärzte durch die Anpassung der Gebührenordnung sowie die Anhebung des Mindestlohns werden die Situation in Richtung Herbst noch verschärfen. Wenn aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland auch die Einnahmen durch Spenden zurückgehen steht der Tierschutz in Deutschland vor dem Kollaps.

„Wir versuchen mit dem Reiseportal als mittelständisches Unternehmen mit gutem Beispiel voranzugehen und die Tierheime mit Notplätzen, Beratung und Vermittlungsarbeit zu entlasten, wo wir können“, sagt Ariane Struck von verwoehnwochenende.de. Jedoch sind auch unsere Kapazitäten am Limit. Durch die Pandemie sind unsere Einnahmen weggebrochen, viele unserer Hotels mussten das Geschäft aufgeben. Die hohen Energiepreise lassen die Sorgen um die Hotellerie in Deutschland weiter wachsen. “Die Corona-Kriese hat die mittelständische, familiengeführte Hotellerie in Deutschland in Existenzschwierigkeiten gebracht, die Energiekriese könnte für viele kleine Betriebe der Sargnagel werden”, so Ariane Struck.

Da aufgrund der Inflation und der angespannten wirtschaftlichen Situation auch die Spendenbereitschaft der Unternehmen sowie der Bürger messbar sinkt, droht dem Tierschutz in Deutschland der Kollaps. „Als mittelständisches Unternehmen müssen wir von verwoehnwochenende.de mit gutem Beispiel vorangehen und helfen, wo wir können. In knapp 15 Jahren Tierschutzarbeit des Reiseportals standen wir jedoch zu keiner Zeit vor solch einer schwierigen Situation.

Die Notstation von verwoehnwochenende.de gibt alles, um jedem Tier eine sichere Obhut zu bieten. „Wir können jedoch nur schwer ausblenden, was die politisch Verantwortlichen in Kommunen, Bund und Ländern trotz aller Mahnungen von Tierschützern und Unternehmen versäumt haben: Tierheime finanziell besser auszustatten, den Handel von Heimtieren zu regulieren, Kastrationspflichten einzuführen und einen verpflichtenden Sachkundenachweis für Tierhalter einzuführen. Viele der Kaninchen, die als indirekte Corona-Opfer ins Tierheim oder unsere Notstatuion kommen, sind betreuungsintensiv als Folge einer unregulierten, sachkundewidrigen Vermehrung”, so Ariane Struck von verwoehnwochenende.de.

Die Leiterin des Reiseportals Verwoehnwochenende.de fordert abgestimmte Maßnahmen für die Tierheime von Bund, Länder und Kommunen, um einen gemeinsamen Rettungsplan zu erarbeiten der verhindert, dass der Tierschutz in Deutschland noch diesen Winter endgültig kollabiert.

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