Ressourcen schonen – Insekten essen – Alternativ, Gesund und Nachhaltig

Ressourcen schonen – Insekten essen – Alternativ, Gesund und Nachhaltig

Der alternative Speiseplan: Ressourcen schonen durch Fleischverzicht und Insektengenuss. Ein neuer Trend ist auf dem Vormarsch: guten Appetit.

BildWährend in Ländern, wie zum Beispiel Afrika oder Asien Insekten zur ganz normalen Ernährung gehören, wie bei uns Fleisch oder Fisch, rümpfen Menschen hierzulande die Nasen beim Anblick von Würmchen oder Heuschrecken in der Pfanne. Erst recht wenn die Krabbeltierchen in Butter und Fett schwimmend so aussehen, als würden sie sich noch bewegen. Es gibt nahezu zweitausend Insekten, die, auf unterschiedlichen Weisen zubereitet, in über einhundert Ländern als Nahrungsmittel frisch auf dem Tisch landen.

In Sachen Nährwerte sind die kleinen Häppchen nicht zu verachten. So eignen sie sich als sehr gute Vitamin und Mineralstofflieferanten, da sie ihr Futter sehr effektiv in Körpermasse umwandeln. Und als Proteinlieferanten sind sie nahezu unschlagbar, was ihnen unter Ernährungsexperten den Begriff Proteinbomben eingebracht hat.

Der zweite große Vorteil, den Insekten als Nahrungsmittel mit sich bringen, ist eine blitzsaubere Ökobilanz. Die kleinen Happen brauchen während der Aufzucht sehr wenig Wasser und noch weniger Platz, zudem verursachen sie verschwindend wenig Emissionen. Vergleicht man sie nun mit der katastrophale Ökobilanz, die uns unser Fleischproduktion beschert, müsste man den kleinen Krabblern auf der Stelle den grünen Daumen, den blauen Engel und alle Biosiegel gleichzeitig verpassen.

Also alles nur Vorteile für die schmackhaften Sechsbeiner? Nun, wenn sie nicht so aussehen würden, wie sie nun mal aussehen und wenn in unserem europäischen Urhirn keine eingebrannte Abneigung gegen Kriech- und Krabbeltiere mit behaarten Beinchen eingebaut wäre, müssten wir uns allein schon wegen der Umwelt- und Ressourcenschonung auf die Insekten stürzen. Aber wenn man Menschen beobachtet, die Buffalowürmer auf gebackenen Bananenstückchen betrachten, weiß man, dass wir von einer großflächigen Versorgung mit Willi und Co noch weit entfernt sind.

Zudem lässt die momentan sehr geringe Zuchtmenge der Insekten in Europa keinen vernünftigen Preis als aller Welt Nahrungsmittel zu. Zur Zeit eignet sich die Speise als Alternative und extravagante Abwechslung zu Pommes und Co. Aber der Markt wächst unübersehbar und sogar einige Discounter lassen sich schon auf Experimente ein. Das Angebot zum selbst kochen und spezialisierte Restaurants wird stetig größer und das Nase rümpfen beim ein oder anderen Konsument kleiner – guten Appetit.

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