Remy Martin – ein Cognac der alten Schule
Die meisten Cognachäuser Frankreichs sind aus alten Handelskontoren entstanden. Holländer und Engländer errichteten in der Charente Niederlassungen, um von dort aus den guten französischen Wein in die Heimat mitzunehmen. Als die Technik der Destillation in der Charente einzug, wurde fleißig gebrannt, damit man mehr Alkohol transportieren konnte. Die Menschen fanden Geschmack am Branntwein aus der Region um Cognac und so wurde der Cognac immer weiter verfeinert.
Das Haus Remy Martin geht auf einen von nur zwei Franzosen zurück, die in den Wein- und Cognachandel einstiegen. Es steht für eine besonders hohe Qualität unter den Cognacs, denn die ohnehin schon strikten Richtlinien der französischen Behörden werden um eine weitere handvoll persönlicher Restriktionen erweitert. So werden beispielsweise nur Reben aus den Lagen Petit Champagne und Grande Champagne verwendet, den beiden höchsten Qualitätsstufen. Für manche Abfüllungen von Remy Martin werden sogar nur Reben aus der Lage Grand Champagne verwendet.
Remy Martin ist heute Teil der Remy Cointreau Gruppe, die neben den Namensgebern Remy Martin und Cointreau auch andere bekannte Spirituosen, wie den Weinbrand von Metaxa und den Whiskey von Macallan beinhaltet. Wie man im neuen James Bond erfährt, einer der Lieblingswhiskeys des Agenten. Der Großteil des Umsatzes der Remy Cointreau Gruppe wird in den USA und in Fernost generiert. Besonders in China herrscht eine große Nachfrage an Cognac und anderen traditionsreichen europäischen Spirituosen.
Remy Martin bietet seinen Cognac in verschiedenen Qualitätsstufen an. Die erste Stufe des Cognac wird dabei VS (Very Special) genannt und muss mindestens zwei Jahre gelagert haben. Dieser Cognac, auch unter dem Namen Grand Cru bekannt, wird seit 2008 nicht mehr produziert, da sich das Unternehmen verstärkt auf den Luxusmarkt und somit länger gereifte Cognacs, wie den VSOP oder spezielle Sonderabfüllungen konzentrieren will.
Das weltberühmte Markenzeichen ist der Remy Martin VSOP – Very Superior Old Pale. Diese Abfüllung hat sieben Jahre im Fass gereift, bereits ein Jahr länger als das französische Gesetz für einen XO Cognac festlegt. Durch diese lange Reifung ist der Cognac besonders weich und harmonisch und gilt als Referenz für jeden anderen Cognac aus dieser Qualitätsstufe. Nur wenige erreichen die Eleganz des Remy Martin. Besonders zu Weihnachten steigt die Nachfrage nach diesem speziellen VSOP, der die Welt des Cognacs wie kein anderer beeinflusst. Kaum eine andere Spirituose ist als Geschenk so beliebt.
Auch bei anderen Abfüllungen hat Remy Martin deutlich höhere Anforderungen an sich selbst, als vorgegeben sind. Ein gutes Beispiel ist der Remy Martin Excellence XO Fine Champagne. Nicht nur der Titel dieser Abfüllung ist sehr lang, sondern auch die Reifezeit. Mit 18 Jahren Fassreife gehört dieser Cognac zu den ältesten seiner Qualitätstufe.
Die edelste der regelmäßigen Abfüllungen heißt Louis XIII und ist nur aus den besonders edlen Reben der Grand Champagne gefertigt. Dieser Cognac reifte über 50 Jahre im Fass und weist eine Komplexität auf, die sonst unerreicht ist. Der Abgang dieses Cognacs soll noch über eine Stunde später wahrnehmbar sein. Dieser edelste Cognac wird jedes Jahr in 10.000 Flaschen abgefüllt, von denen immerhin 1.000 für den deutschen Markt reserviert sind.
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