Britische Studie untersuchte die Wechselwirkung von sexueller Aktivität und Einkommensentwicklungen
Von Ansgar Lange +++ Cambridge/Sindelfingen, Oktober 2013. Über wenige Dinge dürfte mehr nachgedacht werden als über Sex und Geld. Sex ist ein Grundbedürfnis des Menschen wie Essen und Trinken. Und viele Menschen streben eher nach einem Leben als Multimillionär denn als Bettelmönch. Es überrascht daher nicht, dass der britische Ökonom Nick Drydakis beide Bereiche in einer Studie http://ftp.iza.org/dp7529.pdf in Verbindung gebracht hat. Die “Forschungsergebnisse” Drydakis”, der an der Anglia Ruskin University im britischen Cambridge arbeitet, lassen sich wie folgt zusammenfassen: Wer mehr Sex hat, verdient auch mehr.
“Nach dieser Logik müssten die Deutschen, die in den vergangenen Jahren in ihrer Mehrheit eine gewisse Lohnzurückhaltung an den Tag gelegt haben, ein weniger erfülltes Liebesleben geführt haben als zum Beispiel die Griechen, bei denen die Löhne in die Höhe geschossen sind. Aber im Ernst: Die Studie mag interessant sein, weil sie sich nicht mit einer drögen Thematik auseinandersetzt. Generell greift sie aber zu kurz. Zum einen müssen reiche Menschen nicht unbedingt glücklicher sein. Und dass die Höhe des Gehaltes ein Gradmesser für die Häufigkeit der eigenen sexuellen Aktivität sein sollte, muss doch auch mit einem Fragezeichen versehen werden. Wenn man sich die Personalbranche anschaut, kann man aber sehr wohl sagen, dass Personen mit einem stabilen familiären oder freundschaftlichem Umfeld, die nebenbei auch interessante Hobbys pflegen oder auch hin und wieder zu feiern wissen, erfolgreicher sind als diejenigen, die sich allein in ihrem Job aufreiben. Es geht um eine gesunde Balance von Arbeit und Privatleben, die letztlich den Erfolg ausmacht. Dieser Erfolg lässt sich aber auch nicht immer in Euro und Cent messen. Manche Menschen verzichten bewusst auf mehr Gehalt, wenn sie dafür einer interessanteren Tätigkeit in einem intakten Arbeitsumfeld nachgehen können”, sagt der Personalexperte Michael Zondler, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens centomo http://www.centomo.de.
Der Fachjournalist Bernhard Kuntz http://www.die-profilberater.de/berater-marketing/bildungsmarketing-spezialisten/ hat sich denn auch ein wenig über die britische Studie lustig gemacht. Nähme man die Studienergebnisse ernst, dann eröffneten sich für Unternehmen völlig neue Ansätze, um die Performance ihrer Mitarbeiter zu steigern: “Sie könnten zum Beispiel neben ihren Kantinen Liebeszellen einrichten, in die sich ihre Mitarbeiter zum Beischlaft zurückziehen können – selbstverständlich nicht primär, um ihren Sexualtrieb zu befriedigen, sondern um ihre Leistung und somit auch den Shareholder Value zu steigern.” Die “Work-love” würde dann die “Work-life-balance” ersetzen.
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