Festnahme von fünf Aktivisten der lokalen NGO “SEFE”
Fünf Mitglieder der kamerunischen Umweltschutzorganisation Struggle to Economize our Future Environment (SEFE) wurden am Morgen des 14. November in ihrem Büro in Mundemba, Kamerun, verhaftet.
Anlass für die Verhaftungen des SEFE-Vorstands Nasako Besingi und seinen Mitstreitern ist vermutlich der andauernde Protest der NGO gegen die Pläne des US-Unternehmens Herakles Farms, eine Palmölplantage im Südwesten Kameruns zu erreichten, für die insgesamt 70.000 Hektar eines artenreichen Regenwaldes abgeholzt werden sollen.
Weitere Kritikpunkte, die SEFE weltweit proklamiert, sind Landraub und weitere Gesetzesverstöße des Palmöl-Unternehmens. SEFEs Protest hatte stets enorme Rückendeckung in der lokalen Bevölkerung: 78% aller Regenwaldbewohner der umliegenden Dörfer hatten sich bei einer Unterschriftenaktion gegen die Plantage ausgesprochen.
Der SAVE Wildlife Conservation Fund und weitere internationale Natur- und Umweltschutzorganisationen unterstützen SEFE seit rund andershalb Jahren im Kampf gegen die gigantische Umweltzerstörung in Kamerun.
Lars Gorschlüter, Vorstand der SAVE Wildlife, vermutet, dass der bevorstehende Besuch eines neuen politischen Oberhaupts, dem Senior Divisional Officer der Region, der Grund für die Verhaftung ist: SEFE hatte eine friedliche Demonstration zu seinem Antrittsbesuch geplant, die auf die Missstände bezüglich der Plantage hinweisen sollte. Dem neuen Dorf-Chief wird eine persönliche Nähe zum Palmölunternehmen nachgesagt, so dass ihm Proteste höchst ungelegen kommen – so jedenfalls die Vermutung.
Die SEFE-Aktivisten hatten stets friedlich gegen die geplante Palmölplantage demonstriert.
Laut eigener Aussage von Besingi und weiteren Augenzeugenberichten lag zu keinem Zeitpunkt ein Anlass für ein juristisches Vorgehen gegen SEFE vor.
Aus zuverlässigen Quellen, die SAVE vorliegen, heißt es, der zuständige Staatsanwalt habe die Verhaftung Besingis und seinen Mitstreitern niemals veranlasst. Für den Fall, dass diese Behauptungen bestätigt werden, würde hier ein Verstoß gegen kamerunisches Recht vorliegen.
Insgesamt wurden vier Männer und eine Frau inhaftiert. Eine Freilassung der Aktivisten gegen Kautionszahlung wurde zunächst abgelehnt.
Die Nachricht über die Festnahme der Regenwaldschützer erschüttert lokale und internationale Naturschutz- und Menschenrechtsorganisationen.
Der SAVE Wildlife Conservation Fund und andere beteiligte Organisationen unternahmen alles ihnen Mögliche, um die Freilassung der Inhaftierten zu bewirken.
Mit Erfolg: Am Morgen des 17. November erreichte SAVE die Nachricht, dass der Druck offenbar Wirkung gezeigt hat: Nach noch unbestätigten Informationen scheinen die Aktivisten aus der Haft entlassen worden zu sein.
SAVE Wildlife Conservation Fund ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Wülfrath, die sich gezielt für die globale und nachhaltige Förderung des Natur- und Artenschutzes einsetzt. Hauptschwerpunkt sind bedrohte afrikanische Wildtiere.
Kontakt:
SAVE Wildlife Conservation Fund
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