Protest gegen das Hundemassaker in Rumänien, Krieg gegen Hunde mitten in Europa.

Sehr geehrter Herr Schulz,

wir wenden uns im Namen vieler Tierschützer und zu tiefst entsetzter Bürger an Sie.
Wir fordern Sie hiermit auf, unverzüglich Maßnahmen gegen die brutale Massentötung von
tausenden unschuldigen Straßentieren in Rumänien zu ergreifen. Wir dulden es nicht, dass die EU
und Sie als Ihr Präsident, weiterhin tatenlos bei einem beispiellosen Blutbad in Europa zusehen! Es ist
unvereinbar, dass Sie einerseits stellvertretend für die EU, den ” Friedensnobel-Preis 2012″ erhielten
und dann anderseits einen Krieg gegen Hunde und Katzen in Europa zulassen. Tiere sind ein fester
und schützenswerter Bestandteil unserer Gesellschaft und dürfen weder vom Leben, noch vom
Gesetz oder ethisch-moralischen Werten in Europa ausgeklammert werden.

Die Situation in Rumänien hat sich vor einer Woche dramatisch zugespitzt als angeblich ein kleiner
Junge von Straßenhunden getötet worden sein soll. Die Medien spielten den Fall unglaublich hoch
und lösten damit eine gezielte Massen-Hysterie der Bevölkerung aus, welche sofort begann sämtlich
Straßenhunde auf brutale Art und Weise zu erschlagen, zu erschießen oder auch lebendig
anzuzünden. Nur wenige Tage später nutzte die Regierung diese inszenierte Stimmung um am
10.09.2013 ein Euthanasie-Gesetz, dass das Töten aller Straßentiere in Rumänien vorsieht, zu
beschließen. Seit dem findet ein unfassbares Abschlachten der Tiere statt, allein in Bukarest droht
65 000 Hunden der grausame Tot. Tierschutzorganisationen mussten ihre Büros schließen,
Tierschützer um ihr Leben fürchten. Aufgrund vieler Ungereimtheiten in dem Fall, hat sich
mittlerweile bestätigt, dass der kleine Junge NICHT durch Straßenhunde getötet wurde, sondern
vermutlich Opfer einer pädophilen Straftat geworden sein soll.

Es erweckt den Anschein, dass hier seitens der rumänischen Regierung ein lang gehegter Plan perfide
inszeniert umgesetzt wurde. So versuchte die rumänische Regierung unter Präsident Traian Basescu
schon seit Jahren das “Euthanasie-Gesetz PL912” gegen die Widerstände der Tierschützer
durchzusetzen. Zwischen 2004 und 2009 wurden in Rumänien unglaubliche 10 Millionen
Straßenhunde umgebracht! Im übertragenen Sinn ist das ist ein “Völkermord” an Hunden wie es ihn
nie zuvor gegeben hat. Es wurden fast so viele Hunde getötet wie die gesamte Einwohnerzahl
Rumäniens! Die Brutalität mit der die Tiere dabei getötet werden, ist beispiellos. Die Hunde wurden
erhängt, lebend mit Säure übergossen, ihnen wurden lebend mit der Flex die Pfoten abgesägt etc.
Mit dem jetzt durchgesetzten Euthanasiegesetz wird dieses feige Morden weitergehen.
Rumänien zeigt damit wieder einmal, dass es kein zivilisiertes Land ist und nicht die moralische Reife
besitzt ein Mitglied der EU zu sein. Das Problem der Straßenhunde resultiert einzig aus der
Verantwortungslosigkeit der Menschen, die diese Tiere auf die Straße geworfen, die sie nicht
kastriert und die sich nicht um sie gekümmert haben. Anstatt Verantwortung für die Tiere zu
übernehmen und die Population der Tiere auf humane und zivilisierte Weise durch konsequente
Kastration zu dezimieren und sie zu adoptieren, gibt es für die rumänische Regierung nur kaltblütigen
Mord als vermeintliche Lösung. Zahlreiche Studien belegen, dass das Töten nicht zur Dezimierung der
Population führt. Zudem gibt es viele NGOs und rumänische Tierschützer, die in den letzten Jahren
hervorragende Arbeit geleistet und gezeigt haben, wie man durch neuter & release-Maßnahmen,
sowie Fürsorge das Problem der Straßenhunde effektiv und human managen kann.
Dass Rumänien sich gegen das Verfassungsgericht stellt, und bis heute die Umsetzung geeigneter
und ethischer Maßnahmen zur Populationskontrolle (WHO) verweigert, hat einen perfiden
Hintergrund. In Rumänien hat sich ein lukratives Geschäftsmodel entwickelt, mit dem Dog hunter,
Gemeinden und Bürgermeister Millionen Euro mit dem Mord an Straßentieren verdienen.
Bis zu EUR 250 pro Hund werden von Kommunen an Tierheime für die Unterbringung gezahlt. Die
Gelder sind zum Teil EU-Gelder und auf jeden Fall Steuergelder und bedeuten für die Hunde den
sicheren Tod. Man sucht per Ausschreibung das günstigste Tierheim, dort werden die Tiere nach
Ankunft oft gleich ermordet oder verhungern – verursacht null Kosten – bringt 100 % Profit.
Je aggressiver und gefährlicher Hunde in den Medien dargestellt werden können, um so mehr hat
man die Legitimation sie zu ermorden. Ein lukratives Geschäft, u.a. mit Mitteln der EU finanziert.

Wir fordern Sie daher dringend auf, die Zahlung und zweckgerechte Verwendung der EU-Gelder an
Rumänien zu überprüfen und diesen möglichen Missbrauch von EU-Geldern zu beenden.
Es kann nicht sein, dass jeder steuerzahlende EU-Bürger unfreiwillig zum Hundemörder gemacht
wird, weil mit diesen Geldern der Mord an Hunden subventioniert wird!

Es ist schlimm, dass es so weit in Rumänien kommen konnte, besonders vor dem Hintergrund, dass
wir Tierschützer, sowohl Sie, Herr Schulz, also auch sämtliche MEPS in den letzen Jahren permanent
auf den millionenfachen Mord an Straßentieren und die Verwendung der EU-Mittel hingewiesen
haben, mit Informationen, Bildern und Fakten in Kenntnis setzten. Unzählige Petitionen, Written
Declarations und Proteste wurden an das EU-Parlament gerichtet, viele Delegationen von
Tierschützern reisten für Gespräche nach Brüssel. Das alles blieb jedoch ohne nennenswerte
Veränderungen und Erfolge.

Wir nehmen es nicht länger hin, dass Sie und das EU-Parlament weiterhin tatenlos einem derart
inhumanen und kriminellen Treiben in Rumänien zusehen und sich so von dem dortigen System
instrumentalisieren lassen.

Für Gespräche und Hilfsmaßnahmen im Management mit Straßenhunden stehen wir gern zur
Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

………………………………………………….. ……………………………………………….. ……………………………………………….
Maja Prinzessin von Hohenzollern Dieter Ernst Petra Zipp
Tierschützerin Präsident ETN e.V. Vorsitzende bmt.e.V.

Europäischer Tier- und Naturschutz e.V.
Dieter Ernst
Todtenmann 8 / Hof Huppenhardt .

53804 Much
Deutschland

E-Mail: d.ernst@etn-ev.de
Homepage: http://www.etn-ev.de
Telefon: +49 (0)2245-6190-0

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