PRESSEMITTEILUNG 10.02.2023 VISITING: ABRISS ABRISSSSSSTOP – PROTEST FEST INTERVENTION IM STADTRAUM

Samstag, 25.02.2023
14:00 Uhr Pressetermin
Schaufenster Kurfürstenstr. 145, 10785 Berlin

16:00 Uhr: Ausstellungseröffnung und Start Kundgebungsumzug
U-Bhf. Kurfürstenstraße vor dem LSD Kaufhaus,
Kurfürstenstraße 151, 10785 Berlin

17:30 Uhr: Filmscreening, Abschlusskundgebung Musik und heiße Getränke
An der Urania 4-10, 10787 Berlin

 

ABRISSSSSSTOP
Das Kollektiv ufo ufo – urban fragment observatory veranstaltet am Samstag, den 25. Februar eine Kundgebung mit begleitender Ausstellung und Filmprojektion. Sie beginnt um 16:00 Uhr an der Kurfürstenstraße / Ecke Potsdamer Straße vor dem LSD Kaufhaus. VISITING: ABRISS wird gefördert durch den Projektfonds Urbane Praxis. Alle Anwohner*innen und Unterstützer*innen aus der Berliner Stadtgesellschaft sind herzlich eingeladen, mit auf die Straße zu kommen.

WORUM GEHT ES KONKRET?

ufo ufo fordern den Erhalt bzw. den Umbau von fünf Gebäuden entlang der Kurfürstenstraße: LSD-Gebäude (Kurfürstenstr. 150/151), Woolworth Gebäude, Kurfürstenstr. / Ecke Potsdamer Str.), Hotel President (An der Urania 18), Hotel Sylter Hof (Kurfürstenstr. 114-116), Bürohaus an der Urania (An der Urania 4-10). Ein weiteres Gebäude – das Pressehaus Constanze (Kurfürstenstraße 72-74) wurde bereits 2021 abgerissen.

Weiterhin unterstützt das Kollektiv ufo ufo die Forderung nach einem sofortigen Abrissmoratorium, bis schärfere Gesetze gegen Abriss eingeführt werden und fordert die Einführung einer Praxis von Umbau statt Abriss bei landeseigenen Gebäuden.

An der Urania ist eine Neugestaltung aller vier Eckgrundstücke im Kreuzungsbereich, geplant, an deren Realisierung die jeweiligen Eigentümer*innen mit den zuständigen Bezirken Mitte und Tempelhof-Schöneberg derzeit arbeiten.

UMBAU STATT ABRISS!

Jedes Jahr werden in Berlin ca. 2000 Wohnungen abgerissen. Das Ergab eine Untersuchung des Berliner Mietervereins*. Dadurch verschwindet wertvoller Wohnraum. Die Folgen sind Verdrängung der ansässigen Bevölkerung und erhebliche Auswirkungen aufs Klima durch den Neubau. Abrisse verursachen einen Großteil der CO2-Emissionen und Abfälle in Deutschland.

* “ Die Statistik […] erfasst für das vergangene Jahr 532 abgängige, d.h. vernichtete Wohnungen. Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer, die in der Statistik selbst nicht erfasst wird und aufgrund nachträglicher Auswertungen der zwischen 1987 und 2011 erfassten Bauabgänge mit durchschnittlich 2.000 WE pro Jahr geschätzt wird.” (PM Berliner Mieterverein 11.01.23: https://www.berliner-mieterverein.de/downloads/pm-110123-bmv-konzept-abriss.pdf)

PROGRAMM
16:00 Uhr AUSSTELLUNG VISITING: ABRISS UND START KUNDGEBUNGSUMZUG entlang der Kurfürstenstraße in westliche Richtung, Zwischenkundgebung mit Redebeiträgen.

ab 17:30 Uhr FILMSCREENING, ABSCHLUSSKUNDGEBUNG
Ankunft vor dem Gebäude An der Urania 4-10 (südwestliche Ecke der Kreuzung)
Redebeitrag und Filmprojektion urban fragment observatory. Thema: Forderung der Einführung einer Regelung von Umbau und Abrissstop bei landeseigenen Gebäuden, danach: Musik & Getränke.

SPRECHER*INNEN KUNDGEBUNG
• Kiezpalaver zum Thema Verdrängung + Kurfürstenkiez + Stand Abriss LSD/Woolworth
• Bündnis Leerstand Haab-ich-Saath zum Thema der Forderung einer Rekommunalisierung der Habersaathstraße 40-48
• Architects 4 Future zum Thema ökologische Konsequenzen von Abriss, Co2 Problem, Müllproblem, Deponieproblem.
• Initiative Hermannplatz zum Karstadt Gebäude am Hermannplatz
• Mieterverein. Thema: notwendige Gesetzesänderungen, um Abrisse besser verhindern zu können


UFO UFO
urban fragment observatory ist ein junges Berliner Raumkollektiv, bestehend aus Jeanne Astrup Chauvaux, Sebastian Díaz de León, Lena Löhnert und Florine Schüschke. Mit Ausstellungen, Interventionen im öffentlichen Raum und Filmarbeiten kontern sie die Missstände der Baubranche mit Ideen, die Wege aus der Eintönigkeit von Architektur und gebauter Umwelt aufzeigen.


 

FORDERUNGEN
Wir fordern von der Berliner Politik:
• Wir fordern ein Abrissmoratorium. Kein weiterer Abriss, bis die Gesetzeslage überarbeitet wurde.
• Wir fordern, dass die Hürden für die Genehmigung von Abrissen deutlich verschärft werden. Dazu fordern wir eine Verschärfung des Zweckentfremdungsverbotsgesetzes. oder dessen Umwandlung in ein Raumerhaltungsgesetz, das Abriss konkret verhindert und auch das Verbot von Abrissen von Gewerbebauten einschließt.

Wir fordern betreffend des Berliner landeseigenen Immobilienbestands:
• Wir fordern die Berliner Immobilien Management (BIM) dazu auf, den Umgang mit den Berliner landeseigenen Bestandsgebäuden ökologischen Rahmenbedingungen zu unterwerfen. Für die Gebäude, die dem Land Berlin gehören, muss das Land wegweisend handeln. Für landeseigene Gebäude muss eine Policy eingeführt werden, die generell Abriss untersagt und stattdessen Erhalt und Umbau vorsieht.

Wir fordern den Erhalt der Urania 4-10:
• Das Haus an der Urania 4-10 wird noch bis Ende 2023 schadstoffsaniert („Los 2“). Danach ist ein maschineller Abriss des Betonskeletts geplant („Los 3“). Wir fordern, dass das Los 3 nicht ausgeschrieben wird. Wir fordern, dass das sanierte Betonskelett erhalten, umgebaut und weitergenutzt wird.
• Dazu fordern wir die Ausschreibung eines Konzeptverfahrens zum Umbau und Weiterbau unter Erhalt des Betonskeletts.

Wir fordern von der Bundespolitik:
• Wir fordern eine MusterUMbauordnung, so wie Architects for Future sie erarbeitet haben, die eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen erzielt. Denn für eine Kultur des Umbauens sind auch gesetzliche Änderungen der entsprechenden Normen erforderlich, die dies ermöglichen, bzw. die Umbauten momentan häufig im Wege stehen.
• Wir fordern damit die Einbeziehung von Grauer Energie und deren Kosten in Planungsprozesse und eine Bundesweite Verpflichtung zur Prüfung des Bestandserhaltes (Kosten-Nutzen-Analyse) einschließlich Grauer Energie.

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