Bereits in der Antike war Gicht als Wohlstandskrankheit bekannt. Gicht und Gichtanfälle sind nicht mehr selten aber sehr schmerzhaft.
Und das hat seine Ursachen. Eine davon ist sicherlich der immense Fleischkonsum. Noch nie konnte der Mensch so einfach zu einem (Schweine-) Schnitzel oder Steak gelangen.
Die meisten Menschen kennen sicher Bilder von überfüllten Tafeln, die mit allem möglichen was man essen konnte überladen waren, wo zum Beispiel Schwein am Spiess oder riesige Bratenplatten, und auch Wein nie fehlte.
Leider isst unsere Wohlstandsgesellschaft, was die Menge und den Fleischkonsum angeht, mittlerweile genauso wie in der Antike. Schwer verdauliche Speisen, gewürzt mit Geschmacksverstärkern, allen möglichen (ungesunden) Zusatzstoffen, Glutamat usw. Dazu Fleisch vor allem vom Schwein, Meerestiere, Wein, Bier usw.
Selbst in der Schulmedizin weiss man inzwischen, zugegebenermassen, dass diese Art der Ernährung zu Gicht führt und anderen Beschwerden führt. Gichtanfälle werden zuerst in den Gelenken, insbesondere in den grossen Zehen bemerkt.
Bis es zu diesen schmerzhaften Wahrnehmungen kommt, dauert es oft eine ganze Weile. Für die Entwicklung von Gicht ist eine erhöhte Konzentration von Harnsäure im Blutkreislauf, einer sog. Hyperurikämie, verantwortlich, die u. A. durch falsche Ernährung ausgelöst wird.
Sollte in Ihrer Familie bereits Gicht diagnostiziert worden sein, ist es ratsam, durch eine gesunde Ernährung Vorsorge betreiben. Denn Gicht kann auch vererbt werden.
Prävention bei Gicht
Spätestens wenn stechende Schmerzen in den grossen Zehen auftreten oder ihre Fingergelenke geschwollen und schmerzhaft sind, ist es an der Zeit, sich Gedanken darüber zu machen und als ersten wichtigen Schritt die Ernährung umzustellen.
Ernährungsregeln zur Prävention bei Gicht und Gichtschübe
Damit es nicht zu einem Chronischen Zustand der Beschwerden nach einem Gichtanfall kommt, und weitere Gichtschübe verhindert werden, sollten Sie zu einer eventuellen ärztlichen Therapie unbedingt Ihre Ernährung unterstützend umstellen.
Weniger Fleisch, Fisch und Innereien
Erklärend sei hier erwähnt, dass grosse Fleischportionen dem Körper Unmengen von Purinen zuführen, die den Harnsäurespiegel unangenehm in die Höhe treiben. Das bedeutet, senken des Konsums von Fisch, Meeresfrüchten, Muskelfleisch, Wurstwaren, Sülze und Fleischbouillon. Absolutes Tabu für Gicht-Betroffene sind Innereien wie Nieren und Leber, an erster Stelle natürlich vom Schwein, aber auch vom Rind oder Kalb. Gichtbetroffene sollten grundsätzlich kleine Fleischportionen verzehren (ca. 100g) und Purin armes Fleisch bevorzugen.
Mehr Milchprodukte
Milchprodukte senken den Harnsäurespiegel. Milch von Kühen, Schafen und Ziegen sind frei von Zellkernen in denen Purine enthalten sind. Das gilt auch für Butter, Rahm, Kefir, Hüttenkäse, Natur-Joghurt und Quark. Im Käse allerdings, je nach Sorte, können mehr oder weniger Purine vorkommen. In Milchersatzprodukten aus Mandeln, Hafer, Reis oder Soja gibt es unterschiedliche Purin mengen. Tofu ist praktisch Purin arm.
Viel Gemüse
Gemüse und Salate sollten für Gicht-Betroffene auf jedem Speiseplan mit dabei sein.
Sämtliche Fruchtsäfte wie Süssmost, Orangensaft, Obst-Smoothies oder Multivitamingetränke, Softdrinks und Limonaden, die mit Fructose oder Saccharose gesüsst sind, sind das falsche Getränk, wenn man erfolgreich gegen Gicht vorgehen möchte.
Zwei Portionen Obst (300g täglich) sind empfehlenswert. Besonders wertvoll (aber leider nicht billig) sind diverse Beeren. Dörrobst dagegen, oder “Zuckerbomben” wie Rosinen und Feigen bitte vom Speisenplan streichen.
Kein Bier, wenig Wein
Jetzt wird’s harzig. Übermässiger Alkoholkonsum erhöht die Produktion von Harnsäure und hemmt deren Ausscheidung. Für Gichtkranke und gichtanfällige Personen sind Spirituosen und Bier gestrichen. Aber es gibt einen kleinen Lichtblick. Gegen etwas Wein in Massen, ca. 2 Gläser täglich für Männer und 1 Glas täglich für Frauen, ist nichts einzuwenden. Mit täglich 2 Glas Bier erhöht sich das Risiko, einen Gichtanfall zu bekommen, um 200%. Das gilt auch für alkoholfreies Bier.
Wasser trinken
Ideal sind als Getränk täglich zwei bis drei Liter Wasser oder Kräutertee. Ihre Körperzellen brauchen ausreichend Flüssigkeit, um effektiv zu funktionieren. Ins Besondere die Zellen der Nieren, um Harnsäure aus dem Blut zu filtern und über den Urin auszuscheiden. Kaffeetrinker haben es etwas besser. Kaffee wirkt sich günstig auf die Gicht aus. Internationale Studien zeigen, dass Kaffee (normal und koffeinfrei) den Harnsäurespiegel senkt. Tee ist hiervon ausgenommen.
Übergewicht abbauen
Gichtbetroffene mit Übergewicht sollten eine langsame Gewichtsreduktion anstreben. Aber auf keinen Fall eine extreme Diät durchführen. Solche speziellen Fasten- und Hungerkuren sorgen innerhalb weniger Tage für den Abbau sehr vieler Muskelzellen und setzen dabei Unmengen von Zellkernen und damit Purine frei. Zu viele Purine treiben den Harnsäurespiegel in die Höhe und können somit einen Gichtanfall auslösen.
Ideale Nahrungsmittel bei Gicht oder Gichtverdacht
Sobald sie Schmerzen in den Gelenken spüren und bestätigt haben möchten, ob Gicht im Spiele ist, empfehlen wir Ihnen obige Lebensmittel zu meiden.
Geeignete Nahrungsmittel sind:
Vollkornbrot und Kamutbrot, Nüsse, Scholle, Seezunge und Kabeljau. Kamutmehl, Bio Reissorten. Zur Gewichtsreduzierung eignet sich auch ausgezeichnet Konjaknudeln und Konjakreis. Kamutgriess und Gemüse (Kohl und Spinat nur wenig) und viel Wasser trinken.
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