(ddp direct) „Bin mal raus, ausruhen, ein paar Tage in die Sonne. Und war zur Abwechslung mit Delfinen tauchen – einfach geil“, wird Nationalfussballspieler Lukas Podolski mit seinem Facebook-Eintrag im Kölner Express zitiert und weiter: „Besonders viel Spaß hat Poldi beim Schwimmen mit Delfinen in Dubai.“ Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) fand das gar nicht „geil“. Während der Eintrag über 20.000 Facebook-Nutzern „gefällt“, gab es Hunderte von Protesten von Tierfreunden unter Podolski‘s Posting gegen das Schwimmen mit Delfinen in Gefangenschaft. Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatte erst im April das Delfinarium Dolphin Bay in Dubai scharf kritisiert, weil seit 2007 von 28 importierten Delfinen aus einer blutigen Delfintreibjagd vor den Solomon-Inseln zehn Delfine verstorben waren und die Delfine ohne Sonnenschutz unter der sengenden arabischen Sonne regelrecht verbrennen würden. Sämtliche großen deutschen Reiseveranstalter (TUI, FTI, Schauinsland, Thomas Cook mit Neckermann und Öger Tours, DER Touristik mit ITS, Dertour, Jahn Reisen, Tjaereborg und Meier‘s Weltreisen) nahmen nach den WDSF-Protesten das Dubai-Delfinarium sofort vollständig aus dem Programm. Eine Beschwerde des WDSF und die Forderung nach einer Klarstellung beim Management von Podolski in Neuss blieben unbeantwortet. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: „Der Nationalspieler Podolski hat in der Öffentlichkeit eine Vorbildfunktion. Wenn er sich selbst damit brüstet im Urlaub mit gefangenen Delfinen geschwommen zu sein und sich damit mittelbar an der Tierquälerei der Meeressäuger beteiligt, ist das ein Eigentor. Tausende von Fans meinen jetzt, dass der Besuch von Delfinarien ein Erlebnis sei und eifern ihrem Vorbild vermutlich nach.“ Der Fussballzweitligist TSV München 1860 hatte erst im Januar nach einem Delfinarienbesuch im türkischen Belek während eines Trainingslagers den Zorn der Tierschützer zu spüren bekommen. Der Verein distanzierte sich daraufhin in einer Pressemitteilung von zukünftigen Aktivitäten des Schwimmens mit gefangen gehaltenen Delfinen. Auch das ZDF bewies mit dem Wetteinsatz der Kinderwette in der März-Sendung von „Wetten dass…“ keine glückliche Hand mit dem Schwimmen von gefangenen Delfinen in der Türkei. Nach Protesten des WDSF und Hunderter Zuschriften wandelte der Sender den Wettgewinn. Das WDSF hofft nun, dass Podolski nach den vielen Protesten dazu gelernt hat und sich von der Tierquälerei distanziert. Ortmüller: „Es gibt genug Möglichkeiten mit Delfinen unter zertifizierter Aufsicht im freien Meer zu schwimmen. Die Haltung von Delfinen in Delfinarien ist grausam und katastrophal. Wir bitten alle Urlauber, keine Delfinarien zu besuchen.“
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