Photographische Konzepte und Kostbarkeiten – Sammlungspräsentation der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln

Photographische Konzepte und Kostbarkeiten – Sammlungspräsentation der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln

Teil 1 – Porträt, Landschaft, Botanik (Laufzeit: 11. Februar – 10. Juli 2022)

Photographische Konzepte und Kostbarkeiten - Sammlungspräsentation der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln

Andreas Mader: Rojan und Herveva, 2017, aus der Serie „Die Tage Das Leben“ (Bildquelle: © Andreas Mader)

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur begeht 2022 das 25. Jahr ihres Ausstellungsprogramms im Kölner Mediapark, das 1997 unter dem richtungsweisenden Titel “Vergleichende Konzeptionen” seinen Anfang nahm. Aus diesem Anlass wird in zwei Ausstellungsteilen mit jeweils eigenen Schwerpunkten der Sammlungsbestand umfangreich vorgestellt. Damit bietet die Photographische Sammlung einen weiten Einblick in die hauseigenen Bestände.

In der aktuellen Laufzeit stehen mit über 400 Exponaten die zentralen Themen “Porträt, Landschaft, Botanik” im Mittelpunkt, die durch 25 historische und zeitgenössische künstlerisch-photographische Positionen beispielhaft veranschaulicht werden. In einer zweiten Ausstellung, die ab dem 2. September folgen wird, treten dann die verwandten Bereiche “Urbanes Leben, Architektur, Industrie” in den Vordergrund. Vielfältige Bezüge zwischen den beiden Präsentationen werden zu entdecken sein.

Mit dem Werk von August Sander, dessen Archiv einer der Ausgangspunkte für die Sammlungs- und Programmkonzeption der Institution ist, ist zunächst das Genre des Porträts verstärkt hervorzuheben. Sander hat mit seinem Kulturwerk “Menschen des 20. Jahrhunderts”, aktuell mit über 50 Originalabzügen repräsentiert, das photographische Porträt in eine innovative, sachlich dokumentarische Dimension geführt. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit hunderten von Bildern erarbeitet, ist es ein bis heute singuläres Werk. Ein enorm vielteiliges Oeuvre, das einem im Vorfeld geschaffenen, seit Mitte der 1920er-Jahre schrittweise umgesetzten Konzept folgt. Grundlegend neue Herausforderungen im Umgang mit dem Medium sowie Aspekte des menschlichen Einzel- oder Gruppenbildnisses sind darin reflektiert – Maßstäbe, die für die Photographische Sammlung wesentlich sind.

So wird in den Porträtarbeiten der Sammlung etwa nach dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft gefragt, nach Identität, nach sozialen, familiären und beruflichen Situationen und Beziehungen sowie nach den Erfordernissen bestimmter Lebensabschnitte und Lebensbedingungen. Der Einfluss der Zeit mit seinen Impulsen, Möglichkeiten und Synergien ist dabei – so sehr sich dieser auch wandelt – eine ganz entscheidende Komponente. Dokumentarische Projekte, die über längere Zeiträume verfolgt werden, machen diesen Zusammenhang besonders anschaulich. Deutlich wird, der Mensch steht zu jeder Zeit in Wechselwirkung mit seinem kulturellen Umfeld. Dieser Umstand spiegelt sich nicht allein im Erscheinungsbild seiner Existenz, sondern auch in der Gestaltung seiner Lebenswirklichkeit.

Entsprechend sind die Themenkreise Landschaft und Botanik mit dem Porträt in vielerlei Hinsicht verbunden. Landschaft als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum menschlichen Daseins bildet zudem ebenfalls Zeitphänomene ab. Botanische Studien, porträthaft dargestellt, mögen dabei zu naturhaften Individuen erwachsen oder auch in die Welt der Ästhetik und des Skulpturalen verweisen.

Im Vergleich der Bildreihen unterstreicht die Ausstellung in eindrücklicher Weise, dass das verbindende Kriterium des Sachlich-Dokumentarischen einhergehend mit einer konzeptuellen Vorgehensweise für die Aktivitäten der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur wegweisend ist. Die Konzentration der Sammlung auf diese spezifische photographische Richtung beschreibt zugleich ihr Profil. Kein Querschnitt durch die Geschichte der Photographie ist angestrebt, vielmehr geht es um Blickrichtungen, die den umrissenen, traditionsreichen Ansatz schöpferisch weiterentwickelnd verkörpern und ihm Gegenwart und Zukunft verleihen.

Mit Photographien von Eugene Atget, Lawrence Beck, Laurenz Berges, Karl Blossfeldt, Ursula Böhmer, Christian Borchert, Natascha Borowsky, Paul Dobe, Hans Eijkelboom, Folkwang-Auriga Verlag, Bernhard Fuchs, Candida Höfer, Fred Koch, August Kotzsch, Andreas Mader, Francesco Neri, Simone Nieweg, Gabriele und Helmut Nothhelfer, Albert Renger-Patzsch, Andrea Robbins/Max Becher, Judith Joy Ross, Martin Rosswog, August Sander, Oliver Sieber, Antanas Sutkus, Jerry L. Thompson, Albrecht Tübke.

Teil 2 der Sammlungspräsentation – Urbanes Leben, Architektur, Industrie: 2.9.2022-8.1.2023.

Das 1992 von der SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn erworbene August Sander Archiv, das neben dem künstlerischen Nachlass auch die Bildrechte von August Sander umfasst, bildet den Grundstein der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur. Es ist das weltweit größte Konvolut mit originalen Werken des Photographen (1876-1964). Mit Blick auf Sanders sachliche und konzeptorientierte Photographie erweiterte sich die Sammlung um weitere seinem Ansatz verwandte Arbeiten anderer historisch wichtiger und zeitgenössischer Künstler. Schwerpunkte bilden so auch die Photographien von Bernd und Hilla Becher, von Karl Blossfeldt, von Jim Dine und vielen mehr. Die Ausstellungen orientieren sich programmatisch am Sammlungsbestand.

Firmenkontakt
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur
Gabriele Conrath-Scholl
Im Mediapark 7
50670 Köln
022188895300
photographie@sk-kultur.de
http://www.photographie-sk-kultur.de

Pressekontakt
SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
Ralf Convents
Im Mediapark 7
50670 Köln
022188895105
pr@sk-kultur.de
http://www.sk-kultur.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


CAPTCHA-Bild
Bild neu laden