Online-Shopping: Trotz Gesetz wieder mehr Abofallen im Internet

Eine Information der Kanzlei PWB Rechtsanwälte

Online-Shopping: Trotz Gesetz wieder mehr Abofallen im Internet

4. September 2014. Im Internet gibt es wieder mehr dubiose Anbieter, die Verbraucher in sogenannte Abofallen locken. Nach Inkrafttreten des Gesetzes zum Schutz der Verbraucher vor Abofallen Anfang August 2012, verschwanden über 90 Prozent derartiger Anbieter. “Doch eine neue Generation von Betrügern macht sich mit neuen Methoden breit”, weiß Rechtsanwalt Cain Pöhnert von der Kanzlei PWB Rechtsanwälte (www.pwb-law.com).

Rund 20 Monate gab es im Internet weitestgehend Ruhe vor Anbietern, die Verbraucher mit versteckten Abonnements in die Kostenfalle locken. Das Gesetz zur “Button-Lösung” schreibt vor, dass ein Verbraucher vor einer kostenpflichtigen Bestellung durch einen auffallend gestalteten und gut sichtbaren Button gewarnt werden muss. “Das gilt jedoch nur für Verträge zwischen Unternehmen und Verbrauchern, nicht bei Verträgen zwischen Unternehmen”, sagt Cain Pöhnert. Und genau diesen Umstand nutzen Betrugsfirmen aus. “Wenn sich ein Interessent auf derartigen Seiten registrieren muss, so taucht unter anderem ein Feld mit der Bezeichnung Firma auf”, erklärt Cain Pöhnert. Der spezialisierte Rechtsanwalt weiter: “Dieses Feld ist kein Pflichtfeld und so füllen es Verbraucher auch nicht aus. Bei betrügerischen Portalen aber, werden derartige Interessenten dann als Firma geführt, z. B. Firma Otto Mayer.”

Für Geschäftskunden gilt das 14-tägige Widerrufsrecht bei Aboverträgen im Internet nicht. Cain Pöhnert: “Und damit wird auf den Verbraucher Druck ausgeübt.” Rechtsanwalt Pöhnert ermahnt Betroffene zur Besonnenheit. Die Einschüchterungsversuche der Betrüger werden immer frecher. So sind im Internet vermeintliche Urteile zu lesen, in denen Gerichte gegen den Kläger entschieden hätten. Sogar das Oberlandesgericht Frankfurt warnt auf seiner eigenen Homepage vor derartigen Fälschungen.

Einige Tipps von Rechtsanwalt Cain Pöhnert:

-Schauen Sie bei Interesse zuerst auf das Impressum des Anbieters. Sitzt dieser in Ländern wie Panama, den Cayman Islands oder in anderen Staaten außerhalb der EU, ist schon generell Vorsicht geboten.
-Lesen Sie wirklich alles auf den Seiten dieser Anbieter. Oft verstecken sich Texte oder Links in kleiner Schrift und kaum lesbarer grauer Farbe auf Seitenbereichen, die Sie ohne zu scrollen gar nicht sehen können.
-Wenn Sie Zweifel an der Seriosität eines Anbieters haben, so suchen Sie den gewünschten Artikel oder die Dienstleistung bei anderen, seriösen Anbietern.
-Manche Betrüger geben sich mit der optischen Gestaltung der Seite viel Mühe. So kann eine Seite der eines namhaften Anbieters zum Verwechseln ähnlich sein. Prüfen Sie auch hier das Impressum oder forschen Sie nach, wem die angegebene Domain (Internetadresse) tatsächlich gehört (z. B. bei www.denic.de oder www.united-domains.de)
-Sind Sie Opfer eines betrügerischen Portals oder einer Abofalle geworden, so wenden Sie sich sofort an einen Anwalt. Zahlen Sie zunächst nichts, auch wenn der Betrag nicht gerade hoch ist.

Warum es trotz des sogenannten “Button-Gesetzes” wieder vermehrt zwielichtige Anbieter im Internet gibt, hat einen relativ einfachen Grund. Rechtsanwalt Cain Pöhnert: “Experten gehen davon aus, dass im Internet täglich circa 10.000 neue Seiten erstellt werden und von je 100 Nutzern ca. 30 bis 50 Prozent die geforderten Beträge bezahlen. Bevor die Seite vom Markt verschwindet, ist die Nutzerzahl schon im Millionenbereich. Ein einträgliches Geschäft auch wenn die einzelne Rechnung nur einen Minimalbetrag aufweist.”

Weitere Informationen bietet die Kanzlei PWB Rechtsanwälte im monatlichen PWB-Expertenbrief IHR RECHT und unter www.pwb-law.com

PWB Rechtsanwälte

Die Kanzlei PWB Rechtsanwälte (Jena) ist auf das Kapitalanlage-, Kapitalmarkt- und das Wirtschaftsrecht ausgerichtet. Die Kanzlei berät private und institutionelle Kapitalanleger und kommunale Gebietskörperschaften auf allen Gebieten des Kapitalanlage- und Wirtschaftsrechts.

PWB Rechtsanwälte gehört zu den großen mitteldeutschen Anwaltskanzleien mit neun spezialisierten Juristinnen und Juristen und 50 nicht juristischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

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