Die Produktionskosten sind im Durchschnitt zu hoch. Bei den aktuellen Ölpreisen dürfte auch die Rentabilität neuer Projekte auf der Kippe stehen. Ein Rückgang der Ölproduktion wäre daher nicht verwunderlich.
Der letzte große Zusammenbruch der Ölpreise fand Mitte 2008 statt. Damals fiel der Preis für das schwarze Gold von fast 145 US-Dollar je Barrel Rohöl auf 31 US-Dollar fiel – innerhalb weniger Monate. Heute scheint sich die Situation anders darzustellen. Denn der Ausgangspunkt war 2008 ein anderer. Viele Spekulanten waren beteiligt. Auch brach damals die Nachfrage im Vorfeld der Finanzkrise 2008/2009 drastisch ein. Innerhalb eines halben Jahres erholten sich dann auch die Ölpreise wieder – http://bit.ly/12R3o6c -.
Beleuchtet man die politische Seite heute, so könnten die Sanktionen gegen den Iran in naher Zukunft aufgehoben werden. Dieses vermehrte Ölangebot würde sich erst im nächsten Jahr auswirken. Der Irak versucht seine Produktion auszuweiten, bisher ohne großen Erfolg. Russland produziert wohl bereits an seiner Kapazitätsgrenze.
Insgesamt bleiben also Investitions- und Explorationsbedürfnisse. Die herkömmliche Ölproduktion ex OPEC ist leicht rückläufig, während die Schieferölproduktion in den USA noch steigt. Doch zum Beispiel Kanada braucht einen Ölpreis von rund 50 bis 70 US-Dollar um die Schieferölproduktion aufrecht zu erhalten, in den USA wären es etwa 65 bis 80 US-Dollar.
Die OPEC ist ein sogenannter Low-Cost-Producer. Daher können sie besser mit einem niedrigen Ölpreis leben. Doch einige Mitglieder brauchen einen hohen zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Bereich um ihre Staatsbudgets wie geplant zu erfüllen. Beispielweise braucht Venezuela einen Ölpreis von 121 US-Dollar oder der Iran 136 US-Dollar je Barrel. Doch da es sich hier um Staatsbudgets handelt und nicht um die Kosten der Produktion, könnten diese Länder bei Einsparungen der Ausgaben auch noch länger mit einem niedrigen Ölpreis leben als ein Konzern, der zu hohe Förderkosten hat.
Eine Produktionseinschränkung würde dennoch Sinn machen für die OPEC – zumindest wenn man dann einen steigenden Ölpreis erwarten könnte. Aufgrund der derzeitigen Lage sollte sich die OPEC daher doch in nächster Zeit zu einer Produktionskürzung durchringen. Der Ölpreis könnte sich dann aufgrund eines neuen Gleichgewichtes zwischen Angebot und Nachfrage wieder erholen.
Dann sind auch kleinere Ölgesellschaften wie etwa Avanti Energy (ISIN: CA0534981018 – http://bit.ly/12R3o6c -), die sich an Ölquellen in den USA, Brasilien und Kolumbien beteiligt oder übernimmt, gut im Rennen.
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