NRW setzt beim Thema Tiergesundheit auf Cadenza

NRW setzt beim Thema Tiergesundheit auf Cadenza

“Tiergesundheit 4.0” heißt das neue Informationssystem, das vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW gemeinsam mit dem Unternehmen Disy Informationssysteme GmbH aufbaut wird.

BildIn Nordrhein-Westfalen startete bereits 2019 im Bereich des Verbraucherschutzministeriums eine Initiative zur Vernetzung und automatisierten Auswertung von Daten zur Beurteilung der Tiergesundheit und des Tierschutzstatus in landwirtschaftlichen Betrieben. Zur weiteren Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls in der Nutztierhaltung sowie zur Erhöhung der Sicherheit der Lebensmittel tierischer Herkunft wird inzwischen im Rahmen dieser Initiative das amtliche elektronische Informationssystem “Tiergesundheit 4.0” (Tiergesundheitsdatenbank) aufgebaut. Dabei arbeiten das zuständige Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und der Karlsruher IT-Dienstleister Disy Informationssysteme GmbH wie bisher in bestehenden Projekten weiter zusammen.

Tiergesundheitsdatenbank bringt Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Das neue Informationssystem soll ermöglichen, jederzeit aktuell ein umfassendes Bild über die Tiergesundheit der Nutztiere in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung zu stellen. Mit Hilfe der vorliegenden Daten kann für jeden tierhaltenden landwirtschaftlichen Betrieb eine individuelle Risikobeurteilung mit Festlegung von Überwachungsfrequenzen automatisiert erstellt und stetig aktuell gehalten werden. Auffällige Befunde in einem Bereich der Tierhaltung führen zu einem Frühwarnsignal, das den zuständigen Überwachungsbehörden ein frühzeitiges Eingreifen ermöglicht.

Damit wird den Behörden ein modernes Instrument bereitgestellt, das sie in die Lage versetzt, die Anforderungen aus der neuen EU-Verordnung über amtliche Kontrollen und hier insbesondere die risikobasierten Kontrollen vollständig umsetzen zu können. Gleichzeitig können sich Tierhalter online über die Einschätzung ihres Betriebes durch die Behörde genauestens informieren. Damit wird zukünftig eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe gewährleistet. Eine erste Produktivversion konnte bereits Ende Juni dieses Jahres vorgestellt werden. Eine Pilotphase mit ausgewählten Anwendern wird zu Beginn des Jahres 2021 folgen.

Benutzerverwaltung von Cadenza regelt die Datenzugriffe

Dank der individuell steuerbaren und bis auf Attributebene feingranular einstellbaren Benutzerverwaltung von Cadenza wird zum Beispiel ein Mitarbeiter des LANUV Zugriffe auf anonymisierte Auswertungen über das gesamte Bundesland NRW erhalten, während ein Betriebsbesitzer nur detaillierte Informationen zu seinem eigenen Betrieb sehen darf. Diese Auswertungen werden auf Basis des Data Marts Tiergesundheit 4.0 konfiguriert. Das Data Mart extrahiert und transformiert für die Auswertungen relevante Datensätze aus verschiedenen Datenquellen im Aufgabenbereich via Talend. Somit kann der Nutzer performante und für ihn optimierte Auswerteansichten über Betriebe und dazugehörige Informationen mit Cadenza analysieren.

Mitarbeiter der zuständigen Behörden werden in Zukunft ihren Bedürfnissen angepasste Auswertungen innerhalb von Cadenza nutzen können. Über eine Benutzerverwaltung werden die zugehörigen Rechte verwaltet. Ein Nutzer kann sich über das Verbraucherschutzportal anmelden und erhält eine Übersicht der für ihn zur Verfügung stehenden Anwendungen, unter anderem auch Cadenza Web. Die Nutzerinformationen werden mittels JSON Web Token an Cadenza übermittelt und Cadenza stellt die entsprechenden Auswertesichten bereit.

Tiergesundheitsdatenbank bietet Risikobewertung und Trendanalysen

Prototypisch wurden schon erste Datenaufbereitungen mit Cadenza auf Basis der Tiergesundheitsdatenbank für regelmäßig wiederkehrende Fragestellungen aufgebaut. Mit Cadenza können flexibel Datenaufbereitungen in Form von Karten, Diagrammen, Tabellen, Reports und Dashboards erstellt werden, über welche die Endanwender ihre Daten sichten, auswerten und daraus abgeleitet Aussagen und Entscheidungen treffen können. Eine dieser Cadenza-Sichten zu “Tiergesundheit 4.0” zeigt zunächst eine Übersichtskarte von ganz NRW, auf der alle tierhaltenden Betriebe als Punkte angezeigt werden. Mithilfe der Darstellungsvorlagen können über eine Clusterdarstellung flexibel weitere Informationen gewonnen werden. Die Haltung unterschiedlicher Tierarten kann genauso gezeigt werden wie die Produktionsrichtung der Betriebe. Eine klassifizierte Darstellung der Betriebe im Sinne einer Risikobeurteilung ist ebenfalls hinterlegt.

Wenn der Benutzer in der Karte auf einen der klassifizierten Betriebe klickt, erhält er zum einen die Stammdaten des Betriebs und zum anderen sofort dessen Risikobewertung. Die Abschätzung des Risikos ist ein wesentlicher Bestandteil des Informationssystems. Sie wird aus verschiedenen Kennzahlen errechnet und ermöglicht jederzeit ein aktuelles Bild über die Tiergesundheit. Zusätzliche Tools liefern Trendanalysen zur weiteren Entwicklung der Betriebe und ermöglichen sowohl den zuständigen Behörden als auch den tierhaltenden Betrieben stets denselben Kenntnisstand.

Parallele Sichten auf Aspekte der Tiergesundheit

Mit diesen Auswertungen können sehr viele verschiedene betriebsrelevante Informationen zum Thema Tiergesundheit gewonnen werden, welche mit den bisherigen Systemen nur schwer und unübersichtlich erarbeitet und dargestellt werden konnten. Vor allem kann die neue Dashboard-Darstellung in Cadenza in Zukunft sehr interessant werden. Mit Hilfe eines Dashboards, das die gleichzeitige Darstellung von Karten, Tabellen und Diagrammen ermöglicht, werden Zusammenhänge und Aussagen über die Daten zur Tiergesundheit noch einfacher erkenn- und darstellbar. Die parallelen Sichten geben schon jetzt eine spannende Vision mit Blick auf die zahlreichen Aspekte in Bezug auf die Tiergesundheit, so die Einschätzung des LANUV. Bereits jetzt sind weitere Informationssysteme im Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Planung.

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

Disy Informationssysteme GmbH
Frau Astrid Fennen-Weigel
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