Nordhorn: Gut vernetzte Leseförderung ermöglicht Kindern eine bessere Zukunft

Nordhorn: Gut vernetzte Leseförderung ermöglicht Kindern eine bessere Zukunft

19% der Viertklässler können laut der aktuellsten IGLU-Studie nicht richtig lesen. Oft hat das dramatische Folgen für ihr gesamtes Leben, denn Lesen ist die der Schlüssel für einen Schulabschluss.

BildIn Nordhorn und im Kreis Grafschaft Bentheim werden die betroffenen Kinder und Jugendlichen aufgefangen und gefördert. Dazu haben die wichtigsten Institutionen, die in der Leseförderung tätig sind, ein lebendiges Netzwerk gegründet. Wie sie damit mehr Kinder und Jugendliche optimal fördern, stellten die Beteiligten beim regionalen Fachtag des MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverbands e.V. in der Volkshochschule in Nordhorn vor.

Eine Leseförderinitiative oder eine Bibliothek alleine kann schon sehr viele Kinder und Jugendliche für das Lesen begeistern und ihnen so ihre Chancen auf Bildung eröffnen. Aber, mit der geballten Kraft aller Einrichtungen in einer Region, gelingt es, noch mehr Kinder anzusprechen und gezielter zu fördern. Die positiven Effekte eines Netzwerks fasste Diplom Sozialpädagoge Martin Liening, tätig als Stadtjugendpfleger und Abteilungsleiter Jugendarbeit der Stadt Nordhorn, so zusammen: “In der Stadt Nordhorn und auch im Landkreis ist die Leseförderung im System der Jugendhilfe und der kulturellen Bildung verankert. Wenn ein Kind Unterstützung benötigt, können nicht nur die Verantwortlichen in den Schulen, sondern auch die in der Jugendarbeit und Jugendhilfe schnelle und passende Förderungsmöglichkeiten aufzeigen. Durch die Vernetzung schaffen wir es auch, mehr Betroffene in die Leseförderung zu bringen, da wir nicht lange nach einer geeigneten und freien Maßnahme suchen müssen.”

Alle Angebote zu kennen, ist für die Zuständigen sinnvoll. Beispielsweise gibt es unterschiedliche Maßnahmen für Kinder und Jugendliche, deren Muttersprache Deutsch ist und für junge Menschen mit Migrationshintergrund. Auch das Alter der Betroffenen entscheidet über die Art und den Inhalt der Förderung. Der regionale Verein MENTOR – Die Leselernhelfer Grafschaft Bentheim e.V. bietet individuelle Leseförderung nach dem 1:1-Pinzip an. 254 ehrenamtliche Lesementoren treffen sich mit 320 Schülern zu wöchentlichen Lesestunden.

Die Vorteile des individuellen Förderansatzes von MENTOR erläuterte Margret Schaaf,
1. Vorsitzende des MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverbands e.V.: “Die Förderphilosophie von MENTOR setzt stark auf die ,Bildung durch Bindung’. In den Lesestunden fördern unsere Lesementoren ein Kind und gehen gezielt auf seine Fähigkeiten ein. Dabei bauen sie ein Vertrauensverhältnis auf, das das gemeinsame Lesen und Lernen trägt.” Die Lesestunden der 80 lokalen und regionalen MENTOR-Vereine, die im Bundesverband organisiert sind, finden ausschließlich an und in Kooperation mit den Schulen statt. Unter dem Dach des Verbands fördern in Deutschland 11.500 Lesementoren 15.000 Schüler nach dem 1:1-Prinzip.

Beim regionalen Fachtag von MENTOR in Nordhorn diskutierten Vertreter der Stadt und der Schulen mit weiteren Institutionen der Leseförderung in der Region: der Stadtbibliothek Nordhorn, der VHS Grafschaft Bentheim und der Grafschafter Ehrenamtsakademie. Sie alle sind tragende Säulen im Leseförderer-Netzwerk des Kreises.

Gruppenfoto von links
Friedrich Kethorn, Landrat Kreis Grafschaft Bentheim
Karola Langenhoff, VHS Grafschaft Bentheim
Martina Kramer, Stadtbibliothek Nordhorn
Otto Stender, Gründer von MENTOR – Die Leselernhelfer
Margret Schaaf, MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverband
Jutta Klemp, Grundschule Waldschule Nordhorn,
Martin Liening, Dipl.-Sozialpädagoge
Inge Lange, MENTOR – Die Leselernhelfer Grafschaft Bentheim
Tanja Hennig, Grafschafter Ehrenamtsakademie

Foto © Sarah Wingerath

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