Neues Forschungsprojekt für die Verkehrs- und Infrastrukturplanung gestartet

Neues Forschungsprojekt für die Verkehrs- und Infrastrukturplanung gestartet

Infrastrukturplanung erleichtern

BildAm 12. September 2019 ist der Startschuss für das Forschungsprojekt AktMel in Bayreuth gefallen. Das Forschungsprojekt, an dem die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof, die AKDB und der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge beteiligt sind, wird mit über 700.000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds (mFUND) gefördert. Das Ziel: anonymisierte, geocodierte Einwohnerdaten bei der Infrastrukturplanung zu nutzen.

Am 12. September trafen sich alle Beteiligten des Forschungsprojekts AktMel zum Kickoff in den Räumlichkeiten der Bayreuther Geschäftsstelle der Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB). Das Projekt hat zum Ziel, im Zeitraum von September 2019 bis August 2021 eine Online-Schnittstelle für anonymisierte, geocodierte Einwohnerdaten bereitzustellen, die öffentliche Stellen nutzen können. Diese Datenbasis soll künftig unter anderem für den Ausbau und die Optimierung von Systemen für den Personennahverkehr eingesetzt werden. Denkbar ist eine Nutzung auf kommunaler und Länderebene. Initiator und Koordinator des Projekts mit einem Volumen von einer knappen Million Euro ist das Institut für Informationssysteme an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof (iisys). Weiterer Partner ist neben der AKDB der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge. Das Projekt setzt auf bereits existierende Einwohnerdatenbestände und erzeugt somit keine neuen Datenregister.

Die Infrastrukturplanung erleichtern
Der Projektverantwortliche, Prof. Dr. Richard Göbel vom Institut für Informationssysteme, freut sich auf die Zusammenarbeit in den kommenden zwei Jahren und über die Unterstützung durch das Bundesministerium. “Dieses Projekt gibt uns die Chance, an der Realisierung einer Lösung zu arbeiten, die demnächst eine konkrete Anwendung in der Infrastrukturplanung finden wird. So kommen Forschung und öffentliche Verwaltung zusammen, um einen gesellschaftlich wichtigen Impuls zu leisten – besonders im Sinne von mehr Nachhaltigkeit im Verkehrswesen und in der Modernisierung unserer Infrastruktur. Solch eine Zusammenarbeit sollte im Übrigen viel öfter passieren.”

“Wir freuen uns, an solch einem zukunftweisenden Projekt beteiligt zu sein”, so Karl-Heinz Müller, Produktmanager im Geschäftsfeld Einwohnerwesen, der das Projekt AKDB-seitig betreut. “Mit diesen anonymisierten Daten können öffentliche Stellen und Stadtplaner in Zukunft erkennen, wo die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland weiter ausgebaut werden muss. Dieser Pool an immer aktuellen Daten gibt ihnen eine objektive Planungsgrundlage.” Die AKDB gewährleistet durch ihre Beiträge, dass Einwohnermeldedaten sicher und datenschutzrechtlich unbedenklich aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden.

Datensicherheit ist höchste Priorität
An dem Projekt sind neben Informatikern und Datenanbietern auch Juristen beteiligt. Denn eine der zentralen Anforderungen des Projekts ist, sämtliche Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung einzuhalten und somit höchsten Datenschutz-Standards nachzukommen. Etwa mit Filterfunktionen, die die Datenweitergabe wahlweise erlauben oder einschränken. Der Schutz des Datenbestands vor unberechtigtem Zugriff ist ebenfalls eine der zentralen Herausforderungen. Entsprechend werden die Beteiligten ein Sicherheitskonzept aufbauen, das den technischen und rechtlichen Anforderungen umfassend genügt.

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Über das Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys):
Das Institut für Informationssysteme ist die zentrale Forschungseinrichtung der Informatik an der Hochschule Hof. Es wird mit Mitteln des Freistaates Bayern, der Oberfrankenstiftung und der Europäischen Union finanziert. Das iisys konzentriert sich auf integrierte Informationssysteme in einem betrieblichen Umfeld sowie in den Bereichen zivile Sicherheit und Gesundheit. Schwerpunkt ist dabei aktuell das Thema “Industrie 4.0”. Die Forschungsgruppen arbeiten zu diesem Thema Hand in Hand mit Netzwerkpartnern, um auch komplexe fachübergreifende Anforderungen zu bewältigen. Ziel ist es, neue Dienstleistungen und Produkte zu entwickeln, die unmittelbar im Unternehmen genutzt werden können. Die Software- und Systemhäuser agieren dabei als Multiplikatoren, so dass die Weiterentwicklung bzw. der Service über den kompletten Produktlebenszyklus sichergestellt sind. www.iisys.de

Über den mFUND des BMVI:
Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.

Über den Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge:
Der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge liegt im östlichen Oberfranken und besteht aus siebzehn Kommunen. Auf einer Fläche von 606 km² leben 73.260 (2016) Einwohner. Der Landkreis wird als kommunale Gebietskörperschaft die Schnittstelle zu seinen Einwohnermeldeämtern sein und deren Interessen im Projekt vertreten. Er wird hier insbesondere alle nötigen Rahmenbedingungen sowie die Anforderungen der Meldeämter einbringen. www.landkreis-wunsiedel.de/

Über die AKDB:
Die AKDB, die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern, ist seit Jahrzehnten zuverlässiger Partner und Interessensvertreter der Kommunen. Als öffentlich-rechtliche Einrichtung in der Trägerschaft der kommunalen Spitzenverbände in Bayern bietet sie seit der Gründung 1971 als bundesweit führender IT-Komplettdienstleister für den öffentlichen Sektor ein breites Lösungsportfolio, speziell für Kommunen und das kommunale Umfeld. Zur Angebotspalette gehören im BSI-zertifizierten Rechenzentrum gehostete Fachverfahren für das Finanz-, Personal-, Verkehrs-, Sozial- und Grundstückswesen. Außerdem übernimmt die AKDB hoheitliche Aufgaben bei den Melde- und Personenstandsregistern und bietet Kommunen das Bürgerservice-Portal, die bundesweit reichweitenstärkste E-Government-Plattform für Onlineverwaltungsdienste. Zu ihren Kunden zählt die AKDB über 4.700 Kommunen, Gemeinden, Städte, Landratsämter, Bezirke sowie öffentliche Institutionen.

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