Neues Betriebssystem für iPad und iPhone

Neues Betriebssystem für iPad und iPhone FLINEW, Friedrichsdorf, 11.06.2013, (www.flip4new.de)

Das ist selbst für Apple neu- selten gab es tosenden Applaus für ein Betriebssystem- Update.
Das neue iOS 7 scheint die anwesenden Softwareentwickler bei Apples Konferenz WWDC nachhaltig überzeugt zu haben. Chefdesigner Jonathan Ive persönlich hat mitgeholfen, dem Betriebssystem den Mief vegangener Zeiten zu nehmen. Mit Erfolg: der sogenannten Skeuomorphismus, das Nachahmen natürlicher Materialien und Oberflächen in der Betriebssystem-Grafik ist Geschichte. Die Zeit der Bücherregale aus Pixelholz und Spieltische aus Pixelfilz ist mit dem neuen iOS wohl tatsächlich vorüber, wenn es im Herbst für Normalnutzer zur Verfügung gestellt wird. Von Dienstag an können Entwickler bereits eine Betaversion testen.

Flache Icons, neue Navigation, neue Schalter, neue Hintergrundbilder, neue Farben
Im neuen iOS, der bislang umfangreichste iOS-Aktualisierung, sind Parallax-3-D-Effekte eingebaut – wenn man das Handy bewegt, scheint es, als würden die Icons über den Hintergrund schweben. Ordner können nun mehrere Seiten haben, ein neues Control-Center lässt sich von unten auf den Bildschirm ziehen, um die wichtigesten Funktionen (Flugmodus, Bluetooth, WLAN, Musik & Co.) aufzurufen. Zum Öffnen reicht es, mit dem Finger nach oben zu wischen. Android-Nutzer kennen das schon lange. Das neue Betriebssystem ermöglicht, einzelne Apps zu priorisieren. Damit laufen die Lieblings-Apps immer so schnell wie möglich, auch wenn auf dem Gerät die Rechenpower knapp wird. iPhone und iPad werden mit dem neuen iOS Multitasking fähig, ohne allzu viel Strom zu verbrauchen. Eine der für viele Nutzer wohl wichtigsten Neuerungen: App-Updates finden künftig automatisch statt, müssen nicht mehr manuell initiiert werden.

Siri lernt Autofahren
Im Auto soll iOS künftig eine wichtigere Rolle spielen: Tim Cook kündigte Kooperationen mit zwölf Herstellern an, die iOS in ihre Fahrzeuge integrieren wollen. Der Sprachassistent Siri, Apple Maps und anderes sollen sich dann über den Bildschirm im Auto nutzen lassen. Siri kann nun auf Wunsch auch mit männlicher Stimme zum Nutzer sprechen und verfügt über einen erweiterten Wortschatz, versteht also mehr Befehle. Außerdem erweitert Apple die Quellen, aus denen Siri sein “Wissen” bezieht.

Neuer Prism Skandal?
Mit dem ebenfalls vorgestellten neuen Mac OS namens Maverick teilt sich iOS 7 eine Funktion: Die sogenannte iCloud Keychain soll sichere Passwörter auf Wunsch generieren und sie auch speichern – und zwar über Betriebssytemgrenzen hinweg, solange man in der Apple-Welt bleibt. Das klingt praktisch – nie wieder ein Passwort merken müssen. Es sorgte aber auch unmittelbar nach der Ankündigung für viele boshafte Twitter-Witze mit Bezug auf den “Prism”-Skandal: “Hervorragend, dann kann die NSA jetzt auch auf Accounts zugreifen, die nicht in den USA liegen.”

Mobiles Surfen und Teilen
Die mobile Version von Safari wurde gründlich überarbeitet: So kommt die verbesserte Bookmark-Verwaltung auch auf iOS-Geräte. Durch geöffnete Tabs blättern Sie im CoverFlow-Modus. Mit AirDrop hält der auf Mac-Rechnern bereits seit Mac OS 10.7 (Lion) bestehende Dienst auch auf den mobilen Geräten Einzug. Darüber lassen sich mit wenigen Handgriffen Bilder und Videos drahtlos zwischen verschiedenen iOS-Geräten austauschen. Das funktioniert aber nur mit aktuellen Geräten wie dem iPhone 5 und den aktuellen iPads. Ältere Geräte müssen passen.

Neue Macbook- Air- Modelle und Maverick
Die neue Macbook-Air-Modelle basieren auf Intels neuen Haswell-Prozessoren. Die Akkulaufzeiten sollen 11 Stunden beim 11-Zoll-Modell und 12 Stunden beim 13-Zoll-Modell betragen. Äußerlich unterscheidet sich das neue MacBook Air nicht von seinem Vorgänger. Lediglich die inneren Werte haben sich verändert. So gibt es neben schnellerem Flash-Speicher auch die neuen Haswell-Prozessoren und Unterstützung des schnellen WLAN-Standards 802.11ac. Das neue MacBook Air ist ab sofort erhältlich. Für die kleine Version mit elf Zoll und 128 Gigabyte-SSD verlangt Apple 999 US-Dollar. Die etwas größere Variante mit 13 Zoll ist ab 1.099 US-Dollar zu haben.
Das Mac OS Maverick- nun nicht mehr mit Tiername- bis zu 72 Prozent stromsparender arbeiten, indem es Prozesse optimiert und Ruhezeiten verlängert. Ermöglicht wird das durch den App- Nap- Modus, er versetzt ungenutzte Apps in einen sofortigen Tiefschlafmodus.
Optisch hat sich im Vergleich zum Vorgänger “Mountain Lion” nichts getan. Das Highlight von OS X 10.9 ist neben der Tab-Funktion für den Finder die Möglichkeit, Dokumente mit Schlagworten (Tags) zu versehen. Darüber hinaus kann Maverick mehrere Bildschirme gleichzeitig ansteuern und mehrere Apps im Vollbildmodus laufen lassen.

iCloud und iWork
Wenig überraschend war die Ankündigung von iWork. So kommt die neue Version des Office-Konkurrenten mit verstärkter Anbindung an iCloud. Das ermöglicht beispielsweise das Bearbeiten von Dokumenten direkt im Browser sowie die Nutzung von Pages, Numbers und Keynote auch via iPad. Dank automatischer Synchronisation haben Sie alle Dokumente immer direkt zur Hand. Und wegen der Browser-Anbindung bleiben Sie beim Arbeiten nicht auf Apple-Geräte beschränkt: Alle Programme laufen auch im Internet Explorer oder in Chrome unter Windows. Die finale Version soll aber erst im Laufe des Jahres erscheinen.

iTunes Radio statt iRadio
Mit iTunes Radio präsentiert Apple sein lang ersehntes Streaming-Angebot. Doch anstelle eines Konkurrenz-Angebotes zu Spotify & Co. bietet iTunes Radio lediglich Zugriff auf vordefinierte Radiostationen. Gefällt Ihnen ein Künstler, bekommen Sie weitere, ähnliche Songs vorgeschlagen. Komplette Alben spielt der Streaming-Dienst nicht ab. Das Angebot bleibt auf ausgewählte Radiostationen beschränkt und soll zum Kauf von Songs verleiten. Der Dienst kommt zunächst nur in den USA heraus.

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