Neuer Facebook-Trojaner deaktiviert Antivirenprogramme

(ddp direct) Der Antivirenhersteller ESET warnt vor einem neuen Facebook-Trojaner, der weltweit auf dem Vormarsch ist. Win32/Delf.QCZ kann Antivirenprogramme deaktivieren, die nicht topaktuell sind und weitere Malware herunterladen. Der Hauptverbreitungsweg ist dabei der Facebook-Chat, den viele Anwender häufig nutzen.

Soziale Netzwerke sind längst nicht mehr ein friedlicher Ort für Informationsaustausch und zwischenmenschliche Kontakte. Cyberkriminelle verwandeln Facebook & Co. in einen Tummelplatz für Malware aller Art. Immer wieder tauchen Schädlinge wie Win32/Delf.QCZ auf, die aus der Unvorsicht vieler User Kapital schlagen wollen.

Win32/Delf.QCZ nimmt Kontakt per Chat auf
Der aktuelle Trojaner nimmt per Chat Kontakt mit seinen Opfern auf. Dabei gibt er, ein Freund aus der Freundesliste zu sein und beginnt eine Konversation mit “Hi how are you”. Sein Ziel ist es, den Anwender zum Klick auf einen infizierten Videolink zu bewegen. Dieser enthält sogar den Namen des Users. Wer darauf hereinfällt, installiert sich einen angeblichen Flash Player, der jedoch gefährliche Malware downloadet. Dass hinter dem chattenden Facebook-Freund ein Computer steckt, macht die Angelegenheit noch perfider.

ESET Live Grid macht weltweite Verbreitung aus
Das Malware-Frühwarnsystem ESET Live Grid entdeckte bereits hohe Infektionsraten in Zentral- und Osteuropa. Besonders betroffen sind die Ukraine, Russland, Weißrussland, die Slowakei, Tschechien sowie Serbien und Montenegro. Die Verbreitung geht rasant voran und schwappt gerade nach Israel, Thailand und Malaysia. In Westeuropa wurden ebenfalls erste Infektionen registriert.

So schützt man sich vor Win32/Delf.QCZ
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, wenn man Facebook nutzt, sagt Robert Lipovskym, Malware Researcher bei ESET. Eine aktuelle Antivirensoftware ist absolute Pflicht. Wenn Freunde plötzlich in einer anderen Sprache als gewohnt Kontakt aufnehmen, sollte man hellhörig werden und ggf. den Chat schließen. Auch der angebotene Videolink ist verdächtig, da er YouTube eher mäßig imitiert. Generell sollte man bei Links vorsichtig sein. Oftmals werden sie von Freunden im guten Glauben verschickt, nichts Gefährliches anzurichten.

6 einfache Regeln für ein sicheres Facebook
– Nutzen Sie eine professionelle Antivirensoftware und halten Sie diese immer aktuell.
– Verschärfen Sie die Einstellungen der Privatsphäre bei Facebook. Nicht jeder ist ein wirklicher Freund, der alles wissen und tun darf.
– Vermeiden Sie die Sammelleidenschaft von Freunden. Dies gilt besonders bei Personen, die Sie nicht aus dem wirklichen Leben kennen. Mehr ist nicht unbedingt besser.
– Zügeln Sie Ihre Neugier, wenn Links zu spannenden Downloads oder Videos angeboten werden.
– Vermeiden Sie Chats mit Personen, die sich anders verhalten als gewöhnlich. Hier ist etwas faul!
– Vorsicht beim Einsatz von kostenlosen Anwendungen. Oftmals verbergen sich dahinter Malware und/oder Datensammler.

Weiterführende Literatur zum Thema Vorsicht in sozialen Netzwerken
http://www.eset.de/pressemitteilungen/treten-sie-nicht-rein-fettnaepfchen-facebook
http://www.eset.de/pressemitteilungen/trau-schau-wem-6-goldene-regeln-im-umgang-mit-facebook

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