Vom 24. Juli bis 2. November beleuchtet das Schloßmuseum Murnau
Gemeinsamkeiten und Gegensätze der beiden expressionistischen Künstler
Es war nur ein kurzer Fußmarsch, der Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky in ihrer gemeinsamen Murnauer Zeit im Sommer 1908 trennte. Die in diesen Tagen entstandene legendäre Zusammenarbeit beeinflusste besonders Kandinskys Entwicklung zu einem der weltweit berühmtesten expressionistischen Maler und Theoretiker. Unter dem Titel “Blaues Haus und Gelber Klang – Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky in Murnau” beleuchtet das Schloßmuseum Murnau vom 24. Juli bis 2. November das Schaffen der beiden Künstler ab dieser Periode und stellt dabei die anfänglichen Gemeinsamkeiten und sich langsam entwickelnden Unterschiede in den Fokus. Neben Gemälden der beiden Expressionisten runden Briefe, Fotografien und Bilder von Weggefährten wie Gabriele Münter und Franz Marc die Sonderausstellung ab. Das Museum ist immer Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet fünf Euro. www.schlossmuseum-murnau.de
Drei Räume mit zahlreichen Exponaten von zwei Künstlern, die das Staffelsee-Städtchen Murnau in ihren Werken verewigten. Jeder auf seine eigene Weise, und doch mit ähnlicher Motivwahl. Besucher der Ausstellung können nun anhand der präsentierten Werke die beiden Expressionisten genau vergleichen und ihre unterschiedliche Entwicklung nachvollziehen. Während Jawlensky die intuitive, farbintensive Flächenmalerei perfektioniert, ging Kandinsky immer mehr den Weg der Abstraktion indem er Gegenstände mehr und mehr auf Chiffren reduzierte. Interessierte können sich darüber hinaus über die Entstehung des Almanachs “Der Blaue Reiter” informieren, erhalten Einblicke in die Kunst Jawlenskys außerhalb Murnaus und können das Schaffen beider Künstler bis zu ihrer Flucht bei Kriegsbeginn verfolgen. Ein Ausblick auf ihren Werdegang nach ihrer Rückkehr nach Deutschland komplettiert die Ausstellung.
Trotz ihrer unterschiedlichen Entwicklung war besonders die Zeit im Blauen Land für die russisch-stämmigen Maler wegweisend und prägte ihr weiteres Leben. Kandinsky fand in Murnau mit Gabriele Münter sogar seinen Lebensmittelpunkt. Im Münter-Haus in der Kottmüllerallee entstanden nicht nur “Der Blaue Reiter” und andere Kunsttheoretische Schriften, auch ein reger Austausch mit Gleichgesinnten wurde regelmäßig im so genannten “Russenhaus” gepflegt. Noch heute verfügt Murnau über eine lebendige Künstlerszene mit zahlreichen Galerien und Künstlervereinigungen. Nicht umsonst zählt das Staffelsee-Städtchen zur europäischen Vereinigung der Künstlerorte “EuroArt”.
Veranstaltungstipp:
Im August wird das Gelände am Schloßmuseum erstmals zur Freilichtbühne. Das Freie Theater Murnau spielt die Geierwally des österreichischen Dramatikers Felix Mitterer an den Wochenenden vom 1. bis 3. und 8. bis 10. August 2014.
Mitterer wurde mit dem Murnauer Ödön von Horváth Preis 2013 ausgezeichnet. Im Schloßmuseum wird dem bedeutenden Schriftsteller, der von 1924 bis 1933 in Murnau lebte, die weltweit einzige museale Würdigung gewidmet.
Weitere Informationen:
Tourist-Information Murnau, Kohlgruber Straße 1, 82418 Murnau a. Staffelsee,
Tel.: 08841/6141-0, Fax: 08841/6141-21, touristinformation@murnau.de, www.murnau.de
Bildrechte: VG Bild Kunst, Bonn 2014 (verwendbar 24.6.-2.12.14 Bildquelle:VG Bild Kunst, Bonn 2014 (verwendbar 24.6.-2.12.14
Murnau am Staffelsee gilt als Wiege des Expressionismus, denn hier fanden Wassily Kandinsky und Gabriele Münter einst ihre Wahlheimat und hoben mit Gleichgesinnten die Künstlervereinigung “Der blaue Reiter” aus der Taufe. Das Münter-Haus und das Schloßmuseum bilden reizvolle Ziele für Kunst-Interessierte, während man beim Bummel durchs Städtchen so manches Motiv erkennt, das die Maler einst auf Leinwand bannten.
Tourismusgemeinschaft Das Blaue Land c/o Tourist-Information Murnau
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