Neuartiger Orangensaft im Fokus der Wissenschaft

Neuartiger Orangensaft im Fokus der Wissenschaft

Neuartiger Orangensaft im Fokus der Wissenschaft

Seit einigen Jahren verdichten sich die Hinweise, dass 100prozentiger Orangensaft das Risiko für das sogenannte Metabolische Syndrom senken könnte. Darunter versteht man die gefährliche Kombination aus Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Zuckerkrankheit und Bluthochdruck. Neue Erkenntnisse lieferte nun eine Studie aus Brasilien mit einer neuen Orangensaftsorte. Bei den Studienteilnehmern, die 8 Wochen lang täglich 750 Milliliter dieses Saftes verzehrten, zeigten sich günstige Effekte auf verschiedene Kennzeichen des Metabolischen Syndroms, vor allem den Cholesterinspiegel, aber auch die Insulinempfindlichkeit sowie den Blutdruck. Gleichzeitig kam es nicht zu einer Gewichtszunahme.

Orangensaft ist in Deutschland sehr beliebt: Rund 8 Liter trinkt jeder von uns statistisch gesehen pro Jahr. Damit leistet Orangensaft nicht nur einen guten Beitrag zur Versorgung mit Vitamin C, sondern unterstützt vielleicht sogar den Schutz vor Herzkreislauf-Erkrankungen und anderen Krankheiten, bei denen eine ausgewogene Ernährung eine präventive Rolle spielen kann. Welche Inhaltsstoffe und Mechanismen dafür verantwortlich sein könnten, untersucht seit Längerem eine auf Zitrusfrüchte spezialisierte, brasilianische Forschergruppe an der Universität in São Paulo. Nachdem sie bereits in Studien mit Blutorangensaft günstige Effekte auf den Stoffwechsel zeigen konnten, erforschten die Wissenschaftler nun, wie sich eine neue rote Orangensorte auf das Metabolische Syndrom auswirken könnte. Darunter verstehen Fachleute ein “tödliches Quartett” aus Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) bzw. ihren Vorstufen, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Übergewicht – vor allem in der Bauchmitte, dem sogenannten Apfeltyp.

Eindeutige Effekte hatte der regelmäßige Orangensaft-Verzehr auf den Cholesterinspiegel. Er sank bei den eher schlanken Probanden um 12 Prozent. Bei den Übergewichtigen, die mit einem Cholesterinspiegel von im Schnitt 217 Milligramm pro 100 Milliliter über dem Grenzwert von 200 Milligramm lagen, sank er um 7 Prozent auf 202 Milligramm. In beiden Gruppen reduzierte sich der Anteil des ungünstigen LDL-Cholesterins um 10 Prozent. Und auch zwei andere Faktoren des Metabolischen Syndroms verschoben sich durch den Saftkonsum in die richtige Richtung: Der Blutdruck der Probanden sank und das Ansprechen auf Insulin, also dasjenige Hormon, welches den Blutzuckerspiegel im Gleichgewichthält, erhöhte sich.

Schließlich entpuppte sich der rote Orangensaft in dieser Studie als besonders wirksames Antioxidans. So nennt man Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, die aggressive Sauerstoffverbindungen im Stoffwechsel neutralisieren können. Als Verantwortlicher dafür vermuten die Autoren dieser Studie neben dem Vitamin C das Lycopin. Lycopin ist ein rot färbender sekundärer Pflanzenstoff, der in solchen Mengen sonst nur in Tomaten vorkommt.

Nach dieser und weiteren Studien könnte sich der regelmäßige Verzehr von 100prozentigem Orangensaft möglicherweise günstig auf Kennzeichen des Metabolischen Syndroms auswirken. Außerdem zeigten sich keine Anhaltspunkte dafür, dass selbst drei Gläser Orangensaft pro Tag, zu einer Gewichtszunahme führen.

8 Wochen lang tranken die insgesamt 35 Studienteilnehmer jeden Tag 750 Milliliter Orangensaft der neuen Sorte Sanguínea de Mombuca. Dadurch nahmen weder die normalgewichtigen Probanden noch die bereits übergewichtigen zu. Dieses Phänomen wurde bereits in anderen Studien beobachtet.[1] Erwartungsgemäß verbesserte sich bei allen Probanden die Versorgung mit den reichlich im Orangensaft enthaltenen Vitamine C und Folsäure: Die Vitamin-C-Zufuhr stieg um rund das Dreifache und die Zufuhr des B-Vitamins Folsäure um das Zweifache.

Die hier aufgeführten Inhalte beziehen sich auf folgende Studie:
Silveira, Jacqueline Q., Dourado, Grace K. Z. S., Cesar, Thais B.: Red-fleshed sweet orange juice improves the risk factors for metabolic syndrome. International Journal of Food Sciences and Nutrition. (2015) 66:7, 830-836

Weitere Informationen zum Thema Orangensaft erhalten Sie auch unter www.fruitjuicematters.de

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