Autor: Werner Bock, Geschäftsführer Striewisch Ingenieurges. mbH/Essen
Die überdimensionale Bildschirmwand mit bunten Linien und Punkten vermittelt auf den ersten Blick den Eindruck, in einer Luftraumüberwachungszentrale zu sein. Doch statt Flugrouten oder Flughöhen zeigen die Bildschirme Stromnetze und verbundene Transformatoren an. Damit bei der Regulierung der Spannungsebenen keine Fehler auftreten und im Netzgebiet immer überall Strom fließt, überwachen Netzleitwarten ständig die Stromnetze und das 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche.
Da sich in einer modernen Netzleitwarte mehrere Personen die Arbeitsplätze im Schichtdienst teilen, lassen sich die Arbeitsbedingungen mit denen in einem normalen Büro nicht vergleichen. Beim Bau bzw. bei der Neugestaltung einer Netzleitwarte muss daher den vielfältigen funktionalen, architektonischen, ergonomischen, klimatischen und technischen Aspekten, die für einen reibungslosen und effektiven Arbeitsablauf zwingend notwendig sind, unbedingt Rechnung getragen werden.
Dazu zählt die Umsetzung von Behaglichkeitsanforderungen an den Arbeitsplatz und an den Loungebereich genauso wie die Einhaltung von Hochverfügbarkeitsanforderungen für die IT-Technik, flimmerfreie Bildschirme, höhenverstellbare Arbeitsplätze, ein angemessenes Raumklima, blendfreie Kunstlichtauslegung in Abstimmung mit der Tageslichtgestaltung zur Schaffung von optimalen 24h-Arbeitsplätzen sowie eine allerbeste elektro- und versorgungstechnische Ausstattung.
Aufgrund der vielfältigen Anforderungen bei der Ausgestaltung einer neuen Netzleitwarte und der speziellen Raumsituation empfiehlt es sich, ein Ingenieurbüro als Generalplaner für die Architektur, die technische Gebäudeausrüstung sowie für die Brandmelde- und Feuerlöschtechnik zu beauftragen, das über die personellen Ressourcen und das fachliche Know-how in den angesprochenen Bereichen verfügt.
Da die Arbeit der Mitarbeiter in einer Leitwarte an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden am Tag in der Regel von einer beobachtenden Tätigkeit geprägt ist – weil sie nur im Notfall einschreiten müssen – , stellen die Energienetzbetreiber an die Ausgestaltung der Räumlichkeiten hohe Komfortansprüche. Eine der wesentlichen Vorarbeiten eines Generalplaners besteht somit auch darin, die Wünsche und Anforderungen der Mitarbeiter hinsichtlich der Ausgestaltung des Arbeitsplatzes und des Ruhebereichs zu erfragen und aufzunehmen, und in das Gesamtkonzept einer anforderungsgerechten Netzleitwarte einzubinden.
So empfiehlt sich im Bereich der Klimatisierung zur Vermeidung eines monotonen Geräuschpegels durch technische Anlagen wie z.B. Lüfter- oder Ventilatorgeräusche die Installation einer Quelllüftung mit Quellluftauslässen, mit der höchste Lüftungseffizienz erreicht wird. Auch werden generell Zuglufterscheinungen reduziert und die Raumbehaglichkeit erhöht.
Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität wirken sich nämlich entscheidend auf das körperliche Wohlbefinden des Menschen aus. Kühl-Heizdecken sorgen hier nicht nur für eine gleichmäßige Temperaturverteilung, sondern weisen auch einen niedrigen Energieverbrauch auf. Eine elektrische Fußbodenheizung, die für jeden Arbeitsplatz individuell am Arbeitsplatz eingestellt und geregelt werden kann, gewährleistet die notwendige Behaglichkeit während der langen Stunden, die die Mitarbeiter mit der Beobachtung der Monitore verbringen.
Für eine blendfreie Beobachtung der Großbildanlage zu garantieren, stellt eine weitere Herausforderung dar, die sich nicht allein in der optimalen Anordnung der mitunter 28 Einzelmonitore erschöpft. Um jederzeit gleiche Lichtverhältnisse zu gewährleisten, werden Sonnenverlaufsberechnungen angestellt, die den Einfall des Tageslichts veranschaulichen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Mitarbeiter im 24 Stunden-Betrieb eine differenzierte Einstellung zum Lichteinfall durch Fenster haben. So stört das Sonnenlicht durch den weitgehend stabilen Verlauf der Sonne weniger als das Mondlicht, das durch den sich verändernden Verlauf des Mondes häufiger blendet. Das führt dazu, dass tagsüber ein Blendschutz, z. B. außenliegende perforrierte Lamellenrolladen, ausreicht, während in der Nacht von den Mitarbeitern eine komplette Verdunkelung vielfach vorgezogen wird.
Bei der künstlichen Beleuchtung hilft eine Lichtberechnung, um die nötige Beleuchtungsstärke zu ermitteln und eine optische Blendfreiheit zu gewährleisten, in die auch die Bildschirmarbeitsplatzleuchten, die in der Decke eingelassenen Leuchten, z.B. abgependelte Flachbildleuchten, und die abgedunkelten Sonderleuchten einbezogen werden. Lichtschalter am Arbeitsplatz erlauben es den Mitarbeitern, die Beleuchtung in der Netzleitwarte individuell zu steuern, ohne den Arbeitsplatz verlassen zu müssen.
Nicht zu vergessen sind auch die vielen kleinen Details, um die sich der Generalplaner im Rahmen der Bauleitung und Bauausführung kümmern muss. Das reicht von der Positionierung der Anschlüsse und Steckdosen an den individuell elektrisch höhenverstellbaren Arbeitsplätzen über die Vermessung der Kabelschächte im Boden – unter anderem auch für die komplette IT-Verkabelung -, die Entwicklung von Bildschirmhaltekonstruktionen, die Auswahl der Materialien für den Fußboden und die Wandverkleidung, die Konstruktion der Beschallungsanlage bis zur Einrichtung einer den Wünschen der Mitarbeiter entsprechenden Küche, in der aufgrund des Schichtbetriebs ständig gekocht und gebraten wird.
Nicht zuletzt aufgrund der Fülle der verschiedenen Anforderungen sowie der Koordination der hinzugezogenen Architekten, Innenarchiktekten, Statiker und der verschiedenen Baugewerke erfordert der Bau bzw. der Umbau einer Netzleitwarte von dem beauftragten Ingenieurbüro im Bereich der Planung, Bauleitung und Bauausführung ein Höchstmaß an Qualität, Erfahrung und Know-how in der technischen Gebäudeausrüstung. Keine Qualitätskontrolle ist so streng wie die Mitarbeiter, die den ganzen Tag an ihrem Arbeitsplatz sitzen und darauf warten, dass etwas passiert. Ihnen fällt jedes noch so kleine fehlerhafte Detail oder jede noch so kleine Ungenauigkeit sofort auf.
Über Striewisch
Die Ingenieurgesellschaft Striewisch, 1965 in Essen gegründet, beschäftigt heute 18 Ingenieure an den Standorten Essen, Berlin und Frankfurt. Die ersten Jahre befasste sich das Ingenieurbüro mit der Erstellung von Brand- und Objektschutzkonzepten und deren Umsetzung im Verwaltungs-, Flughafen- und Industriebereich. Im Jahr 1985 wurde der Leistungsumfang um die technische Gebäudeausrüstung mit den Fachgebieten Elektro, Heizung, Klima, Sanitär und nutzungsspezifische Anlagen, wie,z. B. Aufzüge erweitert. Die Kundenliste umfasst namhafte Unternehmen, von Amprion über Allianz, Aral, Bayer, Citibank, Deutsche Bahn, Dresdner Bank, Haniel, Fraport, Flughafen Düsseldorf, HELABA, Kraftwerk Biblis, Louis Vuitton, R + V Versicherung bis zur West LB.
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