München, 19. Mai 2022 – Neo4j, weltweit führender Anbieter von Graphtechnologie, stiftet in Kooperation mit dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) ein Stipendium für Datenjournalismus und Data Science. Das Connected Data Fellowship 2022 bietet einem unabhängigen Journalisten, Programmierer oder Data Scientist die Möglichkeit, acht Monate lang im globalen Netzwerk des ICIJs mitzuwirken und investigative Datenrecherche zu betreiben.
Der Stipendiat arbeitet in Vollzeit und als Teil eines multidisziplinären Teams von Entwicklern und Datenreportern an Standorten in Washington DC, Paris oder Madrid. Das Ziel: komplexe Daten analysieren, Zusammenhänge in Netzwerken aufdecken, Transparenz schaffen und Daten in effektives Storytelling verwandeln. Eingeladen sich zu bewerben sind sowohl frischgebackene Absolventen von Journalismus- oder Computertechnikprogrammen als auch erfahrene Datenjournalisten oder Programmierer. Erste Erfahrungen im Umgang mit Graphdatenbanken sind von Vorteil. Interessenten für das Connected Data Fellowship 2022 können sich ab sofort beim ICIJ über das Bewerbungsverfahren informieren.
Das Connected Data Fellowship wurde erstmals 2017 nach der im Jahr 2016 vom ICIJ vorangetriebenen Enthüllung der Panama Papers ins Leben gerufen. Die Graphdatenbank Neo4j wurde dabei zur Analyse der insgesamt 2,6 Terabyte Daten genutzt. Das Datenleak offenbarte einen tiefen Einblick in die kriminellen Strukturen der in Panama ansässigen Kanzlei Mossack Fonseca und entlarvte Offshore-Steueroasen von zahlreichen Persönlichkeiten weltweit – von Politikern und Funktionären bis hin zu Milliardären und Prominenten. Seitdem konnten Ermittlungsbehörden in 22 Ländern mehr als 1,36 Milliarden Dollar an Steuergeldern zurückholen. In mehr als 82 Ländern halten die Untersuchungen noch bis heute an. Das ICIJ erhielt 2017 für seine Arbeit an den Panama Papers den Pulitzer-Preis für aufklärende Berichterstattung.
Das ICIJ setzt bei der investigativen Recherche verstärkt auf Graphtechnologie und die Graphdatenbank von Neo4j. Dank der technischen Unterstützung konnten die Journalisten vier der fünf größten und folgenreichsten Datenleaks analysieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Zu den gemeinsamen Projekten zählen u. a. die Swiss Leaks 2015, Panama Papers 2016, Paradise Papers 2017, FinCEN Files 2020 und zuletzt die Pandora Papers 2021.
Die Zusammenarbeit zeigt, wie es Journalisten gelingt, mit Hilfe neuer Technologien selbst große Datensätze verständlich und erfahrbar zu machen. Gerade das Informationsdesign und der Datenjournalismus haben hier in den letzten Jahren eine neue Form des Storytellings etabliert. Umfrageergebnisse, Reports, Statistiken und wissenschaftliche Daten werden kommunizierbar aufbereitet und in interaktive Grafiken überführt. In der COVID19-Pandemie schafften es solche Dashboards und Karten sogar auf die Titelseiten. Journalisten sind daher angehalten, ihre Kompetenzen rund um Data Science auszubauen, um Menschen auch im digitalen Zeitalter weiterhin mit redaktionellen Inhalten zu erreichen.
Das ICIJ gehört in diesem Bereich zu den führenden und einflussreichsten Institutionen. Das globale Netzwerk aus investigativen Journalisten stellt Mitgliedern die technische Basis für die Datenanalyse bereit. Mithilfe von Open-Source-Technologien lassen sich Daten aus unübersichtlichen Quellen über maschinelles Lernen (ML) extrahieren und Zusammenhänge dank Graphtechnologie aufdecken. Die so gewonnenen Erkenntnisse dienen den Journalisten als Ausgangspunkt, um vor Ort weiter zu recherchieren, Informationen zu validieren und sie schließlich in Form von Beiträgen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
“Das ICIJ hat den größten Fundus an Dokumenten geschaffen, den es je bei einer Nachrichtenorganisation gab. Wir verfügen über mehr als 60 Millionen Dateien in verschiedenen Formaten, die oft über mehrere Datensätze hinweg miteinander verknüpft sind”, erklärt Pierre Romera, Chief Technology Officer beim ICIJ. “Wir analysieren nicht nur neue Datenleaks, sondern graben auch kontinuierlich in den Daten, die uns bereits vorliegen. Neue Tools rund um Graphtechnologie und Graph Data Science (GDS) helfen uns, noch schneller und effektiver mit den Daten zu arbeiten. Daher freuen wir uns sehr über das von Neo4j gestiftete Stipendium und sind gespannt auf die Bewerber.”
“Im investigativen Journalismus geht es viel darum, indirekte Zusammenhänge zu finden. Mit den Panama Papers zeigte das ICIJ-Team, dass es in der Lage ist, genau solche Zusammenhänge in großem Stil aufzuspüren”, so Emil Eifrem, CEO bei Neo4j. “In einem Graphen lassen sich selbst Terabytes an komplexen, unübersichtlichen und heterogenen Daten anschaulich darstellen und abfragen. Muster und Zusammenhänge werden schnell ersichtlich. Diese Erfahrung war wegweisend für uns. Zum ersten Mal konnten wir erleben, wie Graphtechnologie in den Händen von investigativen Journalisten eine immense gesellschaftliche und politische Schlagkraft entwickelte. Das hat Neo4j dazu inspiriert, das Connected Data Fellowship ins Leben zu rufen und so die Zukunft des investigativen Journalismus zu unterstützen.”
Mehr über das ICIJ Stipendium 2022 von Neo4j erfahren Sie im Blogbeitrag des ICIJ.
Neo4j ist die weltweit führende Graph Plattform. Sie hilft Unternehmen wie Deutsches Zentrum für Diabetesforschung e.V., NASA, UBS und Daimler, die vorliegenden Daten mit Kontext anzureichern, um damit Herausforderungen ganz unabhängig von Umfang oder Komplexität zu lösen. Anwender nutzen Neo4j, um ihre Branchen nachhaltig zu verändern, indem sie Finanzbetrug und Cyberkriminalität eindämmen, globale Netzwerke optimieren, Forschung beschleunigen oder bessere Empfehlungen liefern. Neo4j bietet Echtzeit-Transaktionsverarbeitung, fortschrittliche KI/ML, intuitive Datenvisualisierung und vieles mehr. Weitere Informationen finden Sie auf Neo4j.com und @Neo4j.
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