(ddp direct) Seit Jahrhunderten schlägt in Chemnitz und seinem Umland das industrielle Herz Sachsens: Unternehmer und Industrielle, Erfinder und Ingenieure sorgten mit ihrer Arbeit in der Textilwirtschaft, im Maschinen- und Fahrzeugbau für die Blüte der Stadt während industrieller Revolution und Gründerzeit – und tragen heute zum Wiedererstarken der 243.000 Einwohner zählenden Stadt der Moderne bei.
Zum vierten Mal verknüpft Chemnitz vom 13. bis 15. September 2013 mit den Tagen der Industriekultur die industrielle Tradition der Stadt mit dem wirtschaftlichen Aufschwung von heute und den Entwicklungen für die Zukunft zu einem Ereignis, das Tausende Besucher begeistert. Die sollen in diesem Jahr den Faden aufnehmen: Bei der diesjährigen Auflage des deutschlandweit einzigartigen Events steht die Chemnitzer Textilwirtschaft im Fokus. Vom Bleichprivileg im Mittelalter über die erste Fabrik nach englischem Vorbild auf kontinentaleuropäischem Boden im 18. Jahrhundert, der Bernhardschen Spinnerei, bis zum Sächsischen Textilforschungsinstitut, in dem Wissenschaftler heute unter anderem technische Textilien entwickeln, zieht sich die Verbindung der Chemnitzer Geschichte, Gegenwart und Zukunft zur Textilwirtschaft.
Drei Elemente machen die Chemnitzer Tage der Industriekultur zu einem besonderen Ereignis für alle Chemnitzer und Gäste der Stadt: Der Gründerzeitmarkt, der drei Tage lang rund ums Rathaus stattfindet, die Spätschicht und die Frühschicht, die Einblicke in aktuelle Produktion und Forschung ermöglichen, und die Industriewelten, die zu einem Mix aus Information und Unterhaltung einladen.
Der Markt im FestgewandRund ums Chemnitzer Rathaus können sich Besucher für drei Tage auf eine kunterbunte Zeitreise entführen lassen – mehr als 100 Jahre geht es zurück in die Geschichte auf einen klassischen Jahrmarkt zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Mit historischen Kettenfliegern düst man über den Platz. Akrobatik, Figurentheater und Musik aus den Goldenen Zwanziger Jahren laden zum Schauen, Staunen oder Mitswingen ein. Die technikhistorischen Museen der Stadt präsentieren ihre Schätze. Und traditionelles Handwerk macht den Gründerzeitmarkt zum besonderen Erlebnis. Das Bühnenprogramm lockt zum Beispiel mit Comedy Akrobatik, Jazz, einem langen Tanzabend mit dem Dresdner Ballhaus Ensemble am Samstagabend und einer Modenschau.
Einblicke in die Arbeitswelt von heute: Frühschicht und SpätschichtAm Vormittag des 13. September 2013 haben Kindergarten- und Vorschulkinder die Gelegenheit, Naturwissenschaft und Technik ganz nah zu erleben. Wie kommt der Strom in die Steckdose? Warum ist Metall oft so hart? Woher kommen die Schwellen für die Eisenbahn? Und was passiert mit Sachen, die wir wegschmeißen? Unternehmen und Forschungseinrichtungen beantworten die Fragen des Nachwuchses. Das Sächsische Industriemuseum zeigt die Chemnitzer Wirtschaft, als sie noch in den Kinderschuhen steckte. Kindergarten- und Grundschulkinder machen sich bei der Frühschicht auf die Socken, um Industrie und Industriegeschichte zu erkunden. Kindgerechte Führungen und Experimente stillen den Wissensdurst der Jüngsten.
Am Abend kommen dann alle Generationen zum Zuge: Sehen, wo die Zukunft erfunden wird. Erleben, wo Chemnitzer Wohlstand heute erarbeitet wird. Glühendes Metall, tanzende Roboter oder die Entstehung von Mikrochips aus der Nähe betrachten – Tausende Gäste nutzen jährlich das Angebot der Spätschicht am Eröffnungstag der Chemnitzer Tage der Industriekultur: 17 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Gewerbestandorte öffnen 2013 dazu die Türen ihrer Fabrikhallen und Labore. Darunter findet sich das Sächsische Textilforschungsinstitut Chemnitz (STFI), das Einblicke in die Zukunft der technischen Textilien gibt: Mit Sensoren ausgestattete Kleidungsstücke, im Vliesverfahren hergestellte Textilien oder Recyclingverfahren für Kohlefasern sind nur einige der aktuellen Forschungsprojekte am STFI. Start-ups im Technologie Centrum Chemnitz, kommunale Anbieter wie eins energie, Traditionsunternehmen wie Niles Simmons oder UNION Werkzeugmaschinen und Weltkonzerne wie die Siemens AG laden Besucher zu Führungen und begleitenden kulturellen Programmen ein.
Industriewelten im neu genutzten UmformwerkEin Mix aus Wissen und Unterhaltung – das sind die Industriewelten bei den Tagen der Industriekultur. In diesem Jahr sind sie in der Jugendherberge Chemnitz eins zu Gast: Das frühere Umformwerk für den Betrieb der Chemnitzer Straßenbahnen, von Siegfried Wagner-Poltrock errichtet, strahlt bereits als Gebäude Industriekultur aus. Bei den Industriewelten wird der traditionsreiche Ort durch Vorträge zur Geschichte des Hauses und die Re-Industrialisierung von Deutschland ebenso zusätzlich belebt wie mit interaktivem Workshop zum Thema Kleider machen Leute und Beat-Box-Workshop sowie der Filmdokumentation Chemnitz bedruckt Kattun. Dazwischen gibt es Musik – der ehemalige Stipendiat der Robert-Schuhmann-Philharmonie und mehrfache Gewinner bundesweiter Musikwettbewerbe, Lukas Grunert, bringt mit seiner Percussion-Performance Sitzmöbel ins Schwingen und das Publikum gleich mit.
Heizhausfest im BahnbetriebswerkParallel zu den Tagen der Industriekultur beeindruckt auch das Sächsische Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf mit technikhistorischen Sehenswürdigkeiten. An Europas einst größtem Rangierbahnhof strahlt noch heute die Kombination aus Stein, Ruß und Eisen eine ganz besondere Faszination aus: zwei riesige Drehscheiben und zwei Rund-Heizhäuser, Werkstätten und Wasserkräne und nicht zuletzt eine Vielzahl von Fahrzeugveteranen ziehen Bewunderer aus ganz Deutschland an. Beim traditionellen Heizhausfest gibt es da die schönsten Motive für Fotojäger: bei Führerstandsmitfahrten auf Dampflokomotiven, der Nachfotoparade, Lasershow und Fahrzeugparade kommen Eisenbahnfans voll auf ihre Kosten.
Arrangements bei der Tourist-Information
Der Tourist- und Ticketservice Markt 1 in Chemnitz hält für auswärtige Einzelbesucher und Besuchergruppen der Tage der Industriekultur spezielle Arrangements mit Übernachtung bereit.
Alle Infos auch unter: www.industriekultur-chemnitz.de
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CWE Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Caroline Langer
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