(Mynewsdesk) Berlin, 24.01.2017 – Das Jahr 2016 hat Milcherzeugern wie Molkereien vor Augen geführt, dass Themen wie Nachhaltigkeit, Tierwohl oder auch eine Milchviehfütterung „Ohne Gentechnik“ eine weiter zunehmende Bedeutung erfahren.
Lebensmitteleinzelhandel, Verbraucher und insbesondere Nichtregierungsorganisationen (NGOs) treten mit verschiedenen Forderungen und Labeln zu Nachhaltigkeit und Tierwohl an Molkereien und Milcherzeuger heran. Auch die Politik greift das Thema auf und will Deutschland in der EU und der ganzen Welt als Trendsetter im Bereich Tierwohl positionieren. Mit großen finanziellen Mitteln wird Bundesminister Schmidt in den nächsten Jahren zunächst für den Fleischbereich ein freiwilliges staatliches Tierwohllabel ausstatten und im Markt implementieren.
Manche an die Branche herangetragenen Ansätze haben das Potential für Verbesserungen, einige Forderungen wiederum, wie ein pauschales Verbot der Anbindehaltung, bergen aber die Gefahr, die auch von der Politik geforderten bäuerlichen Betriebe zu überfordern und erhebliche Veränderungen in der Erzeugerstruktur bis hin zum Strukturbruch zu befördern. Die Milchviehhaltung in Deutschland ist vielfältig, ein Ergebnis der regionalen Bedingungen und über Jahrzehnte gewachsen. Einseitige Anforderungen an Struktur und Milchproduktion werden den Möglichkeiten der Milcherzeugerbetriebe und Molkereien damit nicht gerecht und müssen nicht zuletzt auch wirtschaftlich machbar sein. Höhere Anforderungen an die Tierhaltung bedeuten auch höhere Kosten für Milcherzeuger, Molkereien und am Ende auch Kunden. Entscheidend für 2017 wird sein, dass Landwirte und Molkereien aktiv bleiben und bereit sind, sich den Themen zu stellen und Lösungswege zu entwickeln.
Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess. Zur Unterstützung dieses Prozesses wurde vom QM-Milch e. V. ein Nachhaltigkeits-Modul zu den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales erarbeitet sowie um den Bereich Tierwohl ergänzt. Dies geschieht nicht erst als Reaktion auf neueste Entwicklungen und Forderungen. Die ersten Schritte hin zu dem Nachhaltigkeits-Modul wurden bereits vor einigen Jahren auf den Weg gebracht. Die Konzeption und Umsetzung erfolgte mit wissenschaftlicher Unterstützung durch das Thünen-Institut. Das Modul wird nun Anfang 2017 in die Pilotphase übergehen und reale Daten erheben und verarbeiten. Die Molkereien können es freiwillig als Basistool anwenden. Ziel ist eine möglichst breite Umsetzung in der gesamten Branche.
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