Mehr Transparenz für Verbraucher durch EU-Verordnung
sup.- Pflanzenöle, die zur Produktion von Lebensmitteln eingesetzt werden, müssen laut einer neuen EU-Verordnung ab Ende 2014 einzeln ausgewiesen werden. Sie können dann nicht mehr pauschal als “Pflanzenöl-/fett” deklariert werden. Das wichtigste Pflanzenöl ist mit einem Anteil von rund einem Drittel am globalen Gesamtverbrauch Palmöl. Bei den weltweiten Anbauflächen für fettliefernde Nutzpflanzen kommt Palmöl aufgrund seines hohen Ertragspotenzials hingegen nur auf einen Anteil von 5,3 Prozent. Wegen seiner Konsistenz und seines butterähnlichen Geschmacks eignet sich Palmöl optimal z. B. zur Herstellung von Margarine, Suppen, Backwaren oder Süßigkeiten. Unter dem Gesichtspunkt der steigenden Weltbevölkerung und des wirtschaftlichen Wachstums der wesentlichen Verbraucherländer (vor allem China und Indien) ist die effiziente Flächenleistung der Ölpalme eine gute Voraussetzung, um die wachsende Nachfrage nach Pflanzenölen bedienen zu können.
Trotz dieser positiven Eigenschaften haben viele Verbraucher bei der Erwähnung von Palmöl vor allem negative Assoziationen. Die Zerstörung von wertvollen Ökosystemen wie dem Regenwald und Torfmooren, die Bedrohung faszinierender Tiere wie den Orang-Utans und soziale Konflikte werden zu Recht als Folge des schnell expandierenden Palmölanbaus angeprangert. Der Ruf nach nachhaltig gewonnenem Palmöl hat deshalb in den letzten Jahren vor allem in Deutschland stark an Bedeutung gewonnen.
Durch die Zutaten-Transparenz der neuen EU-Verordnung haben Verbraucher künftig die Möglichkeit, zusätzlichen Handlungsdruck auf Unternehmen auszuüben, sich für nachhaltiges Palmöl zu engagieren. Konsumenten, die sich informieren wollen, ob bei Lebensmitteln mit der Zutat Palmöl die Option zum nachhaltig orientierten Einkauf genutzt wird, können direkt bei den Verbraucher-Hotlines oder -Websites der Unternehmen entsprechende Auskünfte einholen. Der anspruchsvollste Ansatz ist der komplett getrennte Handelsweg (Segregation) von nachhaltig zertifiziertem und konventionellem Palmöl. Diese Lösung wird beispielsweise vom “Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl” (RSPO) forciert, kontrolliert und entsprechend ausgezeichnet.
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