Erhalt von Primärwäldern und Emissionsminderung
sup.- Damit die weltweit große Nachfrage nach Palmöl nicht zur Zerstörung von schützenswerten Waldflächen und zum Verlust der Artenvielfalt führt, sind umfangreiche Zertifizierungssysteme für den Palmölanbau entwickelt worden. Solche Systeme machen aber nur Sinn, wenn ihre Vergaberichtlinien, die Kontrollverfahren sowie ihr konkreter Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele transparent und nachvollziehbar sind. Eine wichtige Säule dieser Transparenz ist die aktuelle Studie “Wirkungsmonitoring von Zertifizierungssystemen für nachhaltiges Palmöl” der Nichtregierungsorganisation Proforest. Darin wird auf der Basis des derzeitigen Wissensstandes gezeigt, inwieweit die Zertifizierungen sowohl die Arbeitsbedingungen als auch das Einkommen der landwirtschaftlichen Produzenten in den Anbauregionen verbessern. Positive Auswirkungen gibt es beispielsweise auch bei der Verhinderung von Landrechtsverletzungen. Berücksichtigt wurden bei der Studie die Zertifizierungssysteme, die von der Gemeinschaftsinitiative Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) anerkannt werden: Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB), Rainforest Alliance (RA) und International Sustainability and Carbon Certification (ISCC). Auch Daten des Verifizierungssystems Palm Oil Innovation Group (POIG), das den so genannten RSPO-Standard stärken soll, flossen in die wissenschaftliche Auswertung ein.
Als zusätzlichen Effekt der Palmöl-Zertifizierungen konnte Proforest eine vorteilhafte Auswirkung auf die Treibhausgasemissionen und den Erhalt wertvoller Primärwälder registrieren. Damit untermauern die Ergebnisse eine vorangegangene Studie der 2.0 LCA Consulting (Kopenhagen), nach der sich bei der Herstellung von nachhaltig zertifiziertem Palmöl der Ausstoß schädlicher Treibhausgase gegenüber der konventionellen Erzeugung um bis zu 35 Prozent senken lässt. Gründe dafür sind nicht nur verbesserte landwirtschaftliche Praktiken und ein verantwortungsvoller Umgang mit Dünger, sondern auch die Unterbindung unkontrollierter Landgewinnung für Plantagen. “Um die landwirtschaftlichen Flächen für den Palmölanbau nutzbar zu machen, werden diese häufig brandgerodet”, erläutert das FONAP die illegalen Praktiken: “Dabei setzen vor allem Torfböden gespeichertes Kohlendioxid in großen Mengen frei.” Nachhaltigkeitszertifizierungen, die den Betreibern solcher Plantagen ohne Überwachung den Marktzugang verwehren, leisten deshalb auch einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz ( www.forumpalmoel.org).
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